Auf Markenartikel lange sparen, dann davon enttäuscht sein?

vom 14.06.2017, 08:03 Uhr

Eine Freundin hat länger auf einen bestimmten Markenartikel gespart. Sie hatte diesen gebraucht und somit etwas günstiger im Internet gefunden und sich die Kaufsumme zusammengespart. Sie wollte unbedingt einen bestimmten Pullover der Marke Moschino haben.

Als sie den Pullover dann bekommen hat, war sie jedoch enttäuscht. Sie fand diesen für einen teuren Markenartikel gar nicht so gut. Der Druck war etwas unsauber und auch die Stoffqualität überzeugte sie nicht so besonders, obwohl es sich wohl um Baumwolle handelte.

Das ist natürlich ärgerlich, gerade weil sie lange dafür gespart hat und diesen Pullover auch nicht mehr umtauschen kann, da es ein Privatverkauf war. Da kann man nur sagen, dass sie eben Pech gehabt hat.

Ist es euch auch schon passiert, dass ihr länger für einen Markenartikel gespart habt und dann von diesem enttäuscht wart? Konntet ihr diesen dann zurückschicken? Würdet ihr das zum Anlass nehmen, um nicht nochmal etwas von dieser Marke zu kaufen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir ist das mal mit einer sehr teuren Jacke von der Marke Guess passiert. Die hat sehr viel mehr gekostet, als ich normalerweise für eine Jacke ausgeben würde, sah aber einfach toll aus. Ich hatte eine Weile lang dafür Geld zur Seite gelegt. Als ich sie dann kaufte, war sie die ersten Tage echt toll, aber es gab einen Ledergürtel an der Jacke, der schon nach kurzer Zeit Risse aufwies, wenn man die Länge verstellte. Das fand ich schon übel, wenn ich ein paar hundert Euro für eine Jacke ausgebe rechne ich nicht damit, dass Teile sich schon nach Tagen stark abnutzen. Da war ich auch erst einmal ernüchtert. Obwohl alles andere an der Jacke toll war, stand Guess dann erst einmal nicht mehr auf der Einkaufsliste.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich hatte das so heftig noch nicht, aber ich kenne es durchaus, dass man von einer Marke dann erst mal enttäuscht ist, wenn etwas absolut nicht so ist, wie das sein sollte und wie man sich das vorgestellt hat. Gerade dann, wenn man das Teil nicht mehr zurück schicken kann, ist es natürlich auch besonders ärgerlich, weil man dann das Teil trotzdem nutzen muss und sich immer wieder vielleicht auch darüber ärgert.

Ich denke, dass es auch bei Sachen, auf die man lange spart ein Stück weit so ist, dass man in der Zeit, in der man spart und sich das Teil vielleicht auch immer wieder ansieht, die Erwartungen immer wieder hoch schraubt. So ist es dann später für das Teil nicht so schwierig, die Erwartungen nicht zu erfüllen. Somit würde ich in so einem Moment zumindest versuchen, die Erwartungen an ein Teil nicht zu hoch zu haben, damit man nicht enttäuscht wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn ich ein teures Teil kaufe sehe ich das schon als Investition an, also als ein Teil, das ich länger benutzen oder tragen werde. Von daher bin ich schon relativ pingelig und würde so etwas auch nie von einem Privatverkäufer auf Ebay oder ähnlichen Seiten kaufen. Da gebe ich dann lieber ein paar Euro mehr aus und habe fabrikneue Ware.

Von daher hatte ich mit dem Umtauschen nie Probleme, aber ich habe es natürlich schon erlebt, dass ein Produkt nicht meinen Erwartungen entsprochen hat oder besser gesagt, dass es seinen Preis nicht wert war. Das letzte Teil, das ich extrem enttäuschend fand, war eine Winterjacke. Für 100 Euro hätte ich es vielleicht hingenommen, dass die Jacke eher für den Herbst oder Frühling taugt als für einen richtigen Winter, aber wenn ich über 500 Euro ausgeben soll möchte ich in der Jacke nicht frieren. Also ging sie nach einem kurzen Spaziergang zurück.

Ich finde übrigens nicht, dass man von einem Kleidungsstück direkt auf die Qualität einer Marke schließen kann. Es hat ja keine Marke ihre eigene Fabrik, das wird inzwischen alles in Billiglohnländern von Subsubsubunternehmern produziert. Gleichbleibende Qualität ist da schwer zu halten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mir ist das auch schon passiert. Immerhin hat man dann irgendwann auch eine Steigerung von dem was man erwartet, das Gefühl, dass der Artikel gut sein muss steigert sich beim Sparen. Ich hatte auch mal ein Kleid, bei dem ich schon einiges aufgrund des Preises, des Materials und der Marke erwartet habe. Als es dann aber ankam war es einfach nicht schön, es sah blöd aus, zog Fäden und daher ging es zurück.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Klar erwartet man von einer Marke für die man mehr bezahlt auch etwas anderes, als wenn man seinen Fummel für 2 Euro im Kik kauft. Von daher kann ich es schon verstehen, wenn die Erwartungen dann nicht erfüllt werden, es schief genäht ist oder auch bereits von der Qualität her so lausig ist, dass es sich auflöst. Entsprechend gibt man es zurück und gut ist.

Montagsware kann man immer erwischen, sei es bei den Marken oder auch NoName aber nur wegen einmal direkt alles schlecht machen und seine Rückschlüsse auf die komplette Qualität der Marke machen, mache ich nicht. Sondern ich unterscheide dabei von Produkt zu Produkt, und auch wenn ich manches von Samsung gut und gelungen finde, so ist manches einfach kompletter Schrott. Wie auch bei Acer. Es gibt nur eine Marke bei der alles Mist ist was auf den Markt kommt und das ist Apple, einfach aufgrund der Bauweise würde ich davon nicht ein Gerät kaufen da sie zum Wegwerfen direkt gebaut sind und nicht repariert werden können an essentiellen Stellen.

Ich denke jeder hatte schon mal andere Erwartungen von dem was er bestellt hatte und was geliefert wurde. So hatte ich schon einiges hier und auch Markenwerkzeug, welches bei der ersten Benutzung direkt gebrochen oder verbogen ist. Es handelte sich teilweise um Chargenfehler und wurde ausgetauscht, der Ersatz war einwandfrei und lebt noch heute bei mir.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Entsprechend gibt man es zurück und gut ist.

Gerade bei einem Privatkauf dürfte das schwierig werden, meinst du nicht, Sorae? Ich habe zumindest noch keinen Privatverkäufer erlebt, der seine Sachen freiwillig zurückgenommen hat. Zugegeben kaufe ich nicht oft bei Privathändlern, aber es ist im Thread geschrieben worden, dass eine Rückgabe ausgeschlossen ist. Damit ist dein Rat hinfällig oder würdest du dem Verkäufer mit dem Anwalt drohen, wenn er das Produkt nicht zurück nimmt?

Gerade Produkte von einer mir fremden Marke würde ich niemals gebraucht von jemandem kaufen, den ich nicht kenne. Bei Ebay Kleinanzeigen ist das noch mal was anderes, weil man sich da auch treffen kann um die Ware eben abzuholen und da sieht man ja schon die Qualität. Aber Sachen einfach zu kaufen, die man vorher nie in Natura ansehen konnte würde ich bei teureren Markensachen nie machen. Das Restrisiko wäre mir zu groß.

Die Bekannte hat jetzt natürlich Pech gehabt. Umtausch ist ausgeschlossen, da Privatkauf und wieder verkaufen wird sie das Teil nicht können ohne zu lügen und Probleme mit dem zukünftigen Kunden zu haben, der sich betrogen fühlt. Blöde Situation. Hätte man aber vermeiden können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Gerade bei einem Privatkauf dürfte das schwierig werden, meinst du nicht, Sorae? Ich habe zumindest noch keinen Privatverkäufer erlebt, der seine Sachen freiwillig zurückgenommen hat. Zugegeben kaufe ich nicht oft bei Privathändlern, aber es ist im Thread geschrieben worden, dass eine Rückgabe ausgeschlossen ist. Damit ist dein Rat hinfällig oder würdest du dem Verkäufer mit dem Anwalt drohen, wenn er das Produkt nicht zurück nimmt?

Ich muss nicht drohen, es gibt eine eindeutige Rechtslage dazu. Jeder Verkauf der stattfindet, egal ob Privat oder Gewerblich, unterliegt der Gewährleistungspflicht. Nicht zu verwechseln mit dem Widerrufsrecht, dieses gilt nur bei Gewerblichen Händlern. Aber auch eine Privatperson hat und muss dafür Sorge tragen, dass der Artikel wie Beschrieben und ohne weitere Mängel ankommt und muss diese auch deklarieren. Wurde das verpasst, dann verweist man ihn auf seine Gewährleistungspflicht und das heißt, Ersatz liefern oder Geld erstatten. Da die wenigsten Privatverkäufer ein zweites Exemplar haben, ist doch klar wohin das führt und zur Rückabwicklung wenn er die Gewährleistung nicht bringen kann.

Auch diese netten Sprüche "keine Garantie, keine Gewährleistung, kein Widerruf" sind einfach nur ein Witz die Privatverkäufer mit dazu klatschen. Denn diese sind nichtig, sobald mehr als 5 Artikel verkauft worden sind. Denn dann müssen Allgemeine Geschäftsbedingungen erstellt werden und diese unterliegen strengen Vorgaben und mit diesem netten Satz bist du damit nicht raus. Sprich hast du keine ausgewiesen, dann gelten die üblichen und diese beinhalten dann auch wieder die Gewährleistungspflicht.

Weiß kaum einer und beruft sich darauf und Privatverkäufer fühlen sich zu unrecht in Sicherheit. Aber es ist ein leichtes nachzuweisen ob jemand mehr als 5 mal verkauft hat da es in den Bewertungen z.B. auf eBay zu sehen ist, Amazon kann man es sehen und auch auf anderen Plattformen anhand der Transaktionen der letzten Zeit die ebenfalls öffentlich sind.

Ich brauche dazu nicht mit einem Anwalt drohen, ich leite die Schritte direkt ein auch ohne Rechtsbeistand. Denn was ist so schwer eine Mahnung zu schreiben, an die Gewährleistung zu erinnern und auf den Paragrafen zu verweisen? Kommt der Privatverkäufer dem nicht nach, dann kommt der Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides mit einer Zug um Zug Forderung, kostet 13 Euro und wenn es in das streitige Verfahren geht, dann nochmals 58 Euro.

Da stellt dann jeder schriftlich seine Sichtweise dar und es wird ein Urteil in Abwesenheit gesprochen, in der Regel zu Gunsten des Käufers wenn nur der lustige Satz da steht, und mehr als 5 mal verkauft wurde (bezieht sich übrigens auf alle Verkäufe im Internet und nicht nur eine Plattform). Sprich du hast dann einen Vollstreckungstitel in der Hand mit dem du dir dein Geld zurück holst inklusive der Kosten für das Mahnverfahren, was in 4-6 Wochen über den Tisch ist.

Nur weil man etwas von Privat gekauft hat und das nicht so ist wie beschrieben und man es sich anders vorgestellt hat, hat man noch lange nicht Pech gehabt. Denken viele und nutzen ihre Rechte dann nicht aus, aber es geht wie gesagt auch anders, ganz ohne Anwalt und Drohungen, einfach nur wenn man sich einmal mit dem Zivilrecht und Kaufrecht auseinandersetzt und dann noch in der Lage ist ein 2 Seiten Formular mit vielen Kreuzen auszufüllen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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