Fühlt ihr euch durch Taschenkontrollen sicher oder nicht?
Ich war dieses Jahr in Paris und da ist mir wiedermal verstärkt aufgefallen, dass es vermehrt Taschenkontrollen gibt. Das heißt vor großen Kaufhäusern wird vor dem Einlass kurz in die Tasche geschaut und es wird auch mit einem Gerät am Körper langgefahren wie man es von Flughäfen kennt. Es wird dort auch bei wichtigen Sehenswürdigkeiten gemacht.
Man muss schon sagen, dass das vom Gefühl her ein bisschen Sicherheit schafft. Tatsächlich sind es aber nicht die Taschenkontrollen gewesen, die mich beruhigt haben, sondern das Aufgebot an Polizei. Natürlich ist in Frankreich Ausnahmezustand und daher ist es besonders, aber würde es euch beruhigen, wenn die Taschen kontrolliert werden? Würde euch das ein Gefühl von Sicherheit geben? Würdet ihr euch auf so etwas verlassen und es auch für Deutschland wünschen?
Ich finde Taschenkontrolle zu dieser Zeit vollkommen richtig und rationell. Ich fühle mich damit sicherer, wenn ich auf Konzerte oder ins Theater gehe. Flughäfen besonders. Leider gibt es in den deutschen Flughäfen /Bahnhöfen keine Metalldetektoren. So hat jeder einen Zugang zu den Passagieren, was überhaupt unrecht ist, meiner Meinung nach.
Ich bin regelmäßige Stadionbesucherin auf einem Fußballevent, wo im Schnitt in der 4.Liga schon zwischen 5000 bis 7000 Leute dastehen. Wenn es besondere Spiele sind, kommen auch 10.000 bis 12.000 Leute dort hin. Wir werden auch abgetastet und durchsucht. Doch je größer der Menschenaufwand ist, desto larifari wird kontrolliert, was mir schon immer mies aufgestoßen ist. Ganz unabhängig von den immer wieder neuen Terrorakten!
Es geht ja auch um allgemeine Dinge. Im Stadion werden zwischen den Beinen Pyro, Böller, Schnapsflaschen & Co mitgeführt. Das kann alles ganz schön kritisch werden. Was verstauen denn da die Hooligans zum Beispiel oder irgendwelche kranken Köpfe, weißt Du, was ich meine? Genau deswegen fühle ich mich nicht sicher.
Da ich auch schon mehrere Konzerte die letzten 3 Jahre besucht habe, fiel mir auf, dass man auch nur sporadisch guckt und schaut. Mal mehr, mal weniger und dann wieder intensiver und weniger intensiv. Das ist offenbar zu viel Aufwand für die Damen und Herren. Hinzu kommt, dass in Stadien, wo man die Leute kennt, irgendwann auch mal das "Kontrollieren" gelassen wird, weil man kennt sich ja - schwerer Fehler wie ich finde.
Jetzt mit Manchester sagt das auch vieles aus. Man ist nicht sicher und zwar vor nichts und niemandem. Es ist einfach ekelhaft, was hier manchmal passiert und daher fühle ich mich mit Taschenkontrollen nicht sicher und das ist es auch nicht. Wenn es sicher wäre, kämen Pyromanen in Fußballstadien & Co nicht rein.
Taschenkontrollen, welche über das normale Maß hinausgehen und in Angst vor Terroranschlägen erfolgen, beunruhigen mich eher. An Orten, welche man nicht für erhöht gefährdet hält, wird nicht der Aufwand einer solchen Taschenkontrolle betrieben. Orte, welche man für erhöht gefährdet hält, werden dadurch nicht sicherer.
Wenn in großen Kaufhäusern in meine Taschen geschaut wird, halte ich es für einen Eingriff in meine Privatsphäre. Was will man denn durch einen kurzen Blick entdecken wollen? Wenn ich einen Terroranschlag planen würde, würde das Material mit Sicherheit nicht durch einen kurzen Blick in meine Tasche erkennbar sein.
Auch durch erhöhtes Polizeiaufkommen fühle ich mich keinesfalls sicherer. Wenn es darum geht Kleinkriminalität, wie z.B. Taschendiebstahl oder Schlägereien, einzudämmen, bringt das vielleicht was. Aber wenn es darum geht Terroranschläge zu verhindern, ist das albern. Bei normalen Terrorakten würde der Täter wegen den trainierten Polizisten vielleicht nicht so einfach entkommen können, aber einem Selbstmordattentäter wäre das ja egal.
Taschenkontrollen bei Großveranstaltungen, bei Konzerten, Fußballspielen oder auch einfach nur in einigen Kinos gab es schon immer. Wieso ich mich dadurch jetzt plötzlich sicherer fühlen sollte als noch vor ein paar Jahren, wüsste ich persönlich nicht.
Ich finde es gut, dass es die Taschenkontrollen gibt und bis zu einem gewissen Grad beruhigen sie mich auch, weil ich dann einfach hoffe, dass gefährliche Dinge gefunden werden und die Menschen damit nicht zu der Sehenswürdigkeit oder so kommen.
Aber wenn ich daran denke, dass es in Fußballstadien schon lange solche Kontrollen gibt und die Menschen es trotzdem schaffen, die Pyrotechnik hinein zu bringen, wie man es ja immer wieder sieht, dann finde ich die Kontrollen doch nicht mehr so beruhigend.
Darum sehe ich es eher zwiespältig. Wünschen würde ich es mir vielleicht schon, auch wenn es natürlich lange dauert und recht aufwändig ist. Aber ganz sicher würde ich mich eben auch dann nicht fühlen, wenn es vor dem Einlass Taschenkontrollen gibt.
Ich war während der EM in Paris, also auch im Stadion. Anfangs fand ich etwas albern, dass man durch so viele Stationen musste. Der erste wollte nur, dass man Deodosen usw entsorgt, 30m weiter wollte man das Ticket sehen, 30m weiter wollte man nur meine Tasche sehen, weitere 30m weiter wurde man abgetastet usw. habe erst kürzlich erfahren, dass das extra so gemacht wurde, damit im worst case nie mehr als ca. 10 Leute an so einer Station stehen.
Keiner der Sicherheitsleute war aber in irgendeiner Form angespannt. Die Stimmung war durchweg fantastisch, alle hatten ein Lächeln auf den Lippen und es war weit und breit nichts von Terrorangst oder erhöhter Alarmbereitschaft zu spüren. Und das, obwohl so viel gewarnt wurde. Selbst die Polizei, die uns immer wieder in 4er, 5er oder 6er Gruppen auf Streife begegnete, hat uns als Fußballfans gastfreundlich empfangen. Erst im Nachhinein fand ich das komisch, denn in Deutschland kennt man es ja eher so: 2er Teams mit Auto.
Unwohl gefühlt habe ich mich trotzdem...und zwar am Bahnhof. Dort liefen die ganze Zeit schwerbewaffnete, soldatenähnliche Gestalten herum. Ich bin ehrlich, wäre da etwas losgewesen, hätte ich nichts erkennen können, wer zu den guten und wer zu den schlechten gehört. Bei uns in Deutschland steht ja wenigstens auch groß Polizei auf der Schutzweste.
Was die Taschenkontrollen angeht, ist das gar nicht mal das schwächste Glied. Das schwächste Glied bei Großveranstaltungen sind immer die Ordner und Securities selbst. Freunde von mir wurden mal angesprochen, ob sie Lust haben auf Konzerten, Festivals und bei Fußballspielen ein bisschen mitzumachen. Kein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen, kein §34a GewO absolvieren müssen, vor Ort mehrere Teams, die sich untereinander das erste Mal dann vom Sehen kennenlernen und die Freiheit sich auf dem gesamten Gelände aufzuhalten ohne sich selbst einem Bodycheck unterziehen zu müssen. Wer da so reinwill, kommt rein.
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