Tätigen Frauen generell eher Fehlkäufe als Männer?

vom 29.03.2017, 10:43 Uhr

In diesem Beitrag Aufgrund von Träumen und Idealen bestimmte Dinge kaufen? fragt jemand, ob man es selbst schon erlebt hat, dass man durch Träume und Ideale etwas kauft, dass man super an sich findet und dann doch irgendwann merkt, dass man es eigentlich nie tragen kann oder wird. Die meisten Frauen werden das auch kennen und dies wird ja auch meist als Fehlkauf bezeichnet.

Sei es, dass man etwas kauft, bei dem man dann irgendwann feststellt, dass man dies doch nicht mehr so schön findet oder das man eigentlich nie Gelegenheit haben wird, diese zu tragen oder zu benutzen. Oftmals verkaufen oder tauschen Frauen diese Artikel dann wieder oder sie werden entsorgt. Ich muss sagen, dass ich bei Männern bisher eigentlich noch nicht so mitbekommen habe, dass sie auch mal Fehlkäufe tätigen. Das mag zum einen daran liegen, dass mein Partner freiwillig alleine sowieso nie Kleidung oder ähnliches kaufen würde.

Meint ihr auch, dass Frauen generell mehr und häufiger Fehlkäufe tätigen als Männer? Was meint ihr woran das liegt? Kennt ihr auch Männer, die durchaus schon mal etwas kaufen, dass sich dann irgendwann doch als Fehlkauf heraus stellt? Sind Männer da anders und überlegen vielleicht rationaler als Frauen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass das so vom Geschlecht abhängt. Viel eher würde ich vermuten, dass das eine Sache vom Charakter, vom Geldbeutel und dem Spaß am Einkaufen ist. Und vielleicht auch eine Frage der Ehrlichkeit im Umgang mit dem eigenen Verhalten.

Jemand der Einkaufen hasst wie die Pest, der wird wohl auch kaum was kaufen und dann mangelt es einfach an Gelegenheit, sich zu verkaufen. Schließlich fallen nur dort Späne, wo auch gehobelt wird. Denn wenn man so eine Logik als zulässig ansehen würde, könnte ich schlicht alles beweisen. So wäre ich zum Beispiel ein viel besserer Fahrer von Schützenpanzern als Männer, weil ich noch nie beim Fahren von einem Panzer einen Fehler gemacht habe. Unnötig zu erwähnen, dass ich noch nie versucht habe, einen Panzer zu fahren.

Ich kenne auch Männer, die absolut impulsiv kaufen. Besonders auffällig finde ich das bei Männern aus meinem Bekanntenkreis, wenn sie auf Trödelmärkte gehen. Da wird dann leicht der Jagdtrieb ausgelöst und man muss das vermeintlich wertvolle Sammlerstück oder vermeintliche Schnäppchen unbedingt retten, egal ob man es vorher haben wollte bevor man es gesehen hat. Alternativ lösen das auch Sonderangebote bei Männern aus. Nicht umsonst lacht man bei Loriots Film "Pappa ante Portas" über den pensionierten Einkaufsdirektor Lohse. (Papa schreibt man hier übrigens wirklich mit zwei , da es ein Filmtitel ist.) Der meint es gut mit seiner Familie und kauft palettenweise gute Angebote, die zwar eine Firma schon, aber eine Familie nicht aufbrauchen kann. Ich denke, das fällt auch unter Fehlkauf, wenn man nicht vorhat, Handel zu treiben.

Der Geldbeutel spielt dabei sicher auch eine Rolle jenseits vom Geschlecht. Wenn ein Fehlkauf nicht weh tut, weil man mehr Geld hat, als man für die wichtigsten Dinge des Lebens benötigt, kauft man eher mal impulsiv irgend etwas. Schließlich muss man dann ja auch keine Konsequenzen erleiden, das ungeliebte Produkt steht zwar vielleicht im Weg herum, aber Einschränken muss man sich nicht. Wer knapper bei Kasse ist, neigt vermutlich auch weniger zu Fehlkäufen, so man sich reif verhält und im Griff hat. Dass es immer Ausnahmen gibt, die ein problematisches Einkaufsverhalten haben, will ich gar nicht in Frage stellen.

Dann noch die Ehrlichkeit, die spielt auch eine Rolle. Es gibt so Menschen, die können nicht mal vor sich selbst gestehen, wenn sie etwas nicht so optimal gemacht haben, geschweige denn eingestehen, sie hätten einen Fehler gemacht. Von so jemandem wird man natürlich kaum hören, dass der Kauf von Ware XY ein Fehlkauf war. Da wird dann eher wortreich begründet, warum der Kauf genau richtig und sehr wichtig war. Aber eine völlig neutrale außenstehende Person würde das wahrscheinlich völlig anders einschätzen, als der Käufer selbst. Aber selbst ein neutraler Beobachter kann hier nicht zu 100% zuverlässig urteilen.

Ein Kauf mag zwar für außenstehende Leute absolut unnötig und sinnlos erscheinen. Aber vielleicht hat sich die Person beim Kauf ja einen lang gehegten Traum erfüllt, den einfach nur niemand außer der Person selbst nachvollziehen kann? Das kann ja auch sein. Von daher würde ich das ungern in so einfache Sätze pressen wollen, weil es schon schwierig ist, zuverlässig einzuschätzen, wann ein Fehlkauf wirklich ein Fehlkauf war.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Auf Kleidung und die breite Masse der Bevölkerung bezogen könnte die These vermutlich schon stimmen, denn ich denke, dass die durchschnittliche Frau mehr Kleidung kauft als der durchschnittliche Mann und allein die schiere Menge erhöht das Risiko für Fehlkäufe. Wenn man allerdings von den reinen Kleidungskäufen weggeht und sich die gesamte Summe der Einkäufe ansieht, bin ich mir gar nicht so sicher, ob Männer nicht genauso oft falsche Kaufentscheidungen treffen.

Mein Freund zum Beispiel hat in meinen Augen ziemlich viele ungelesene Bücher und nie gesehene Filme, für mich ist das dann schon ein unnötiger Kauf gewesen, auch wenn er das vielleicht anders sehen mag. Mein Exfreund hatte in der ganzen Wohnung teure Sportgeräte, von denen er geglaubt hat, sie irgendwann zu benutzen, was aber nie passiert ist. Klassischer Fehlkauf, typischer Fall von unerfülltem Ideal der eigenen Person.

Genauso hatte er generell immer irgendwelche Ideen, die er umsetzen wollte, was aber in dieser Form gar nicht passiert ist. Da gab es dann nicht oder nur angespielte PC-Games, irgendwelche Utensilien für Hobbies, denen nie nachgegangen wurde oder nur einmalig, Sportsachen für Outdoor, die nie benutzt wurden, Bastel-Kram, technische Geräte, bei denen das Interesse dann doch fehlte. Aber wenn man das Geld hat und es von überall immer fließt, interessiert einen so eine hohe Quote an Fehlinvestitionen auch gar nicht so sehr.

» Verbena » Beiträge: 5167 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Frauen neigen eher dazu sich auf ihre Gefühle beim Kauf zu verlassen anstatt auf ihren Kopf. Und somit kommt es auch schneller und häufiger zu spontanen Käufen die nicht überlegt worden sind und man dann hinterher feststellt, dass man es gar nicht gebrauchen kann oder auch nie tragen. Gerade bei Damen die den kompletten Kleiderschrank voll haben frage ich mich ohnehin, warum es immer noch ein neuer Fummel sein muss und ob es nicht auch das alte tut.

Ich bin eine Frau aber ich überlege es mir genau bevor ich etwas kaufe und spontane Käufe gibt es bei mir so gut wie gar nicht. Gerade Klamotten habe ich wenig im Schrank, dass ich einmal pro Woche komplett alles angezogen habe und nicht dafür ein ganzes Jahr brauche. Schuhe ist das gleiche, ich kann meine Paare an der Hand abzählen, wovon dann noch 3 Paar dienstlich sind. Ich brauche nicht die selbe Art Schuhe in zehn verschiedenen Farben, damit sie zum Handtäschchen oder zum Oberteil auch passen.

Finanziell gesehen ist es bei mir nicht abhängig, denn ich könnte mir durchaus ein ganzes Geschoss voller Klamotten packen wenn ich es denn wollte, aber ich gebe mein Geld doch lieber Sinnvoll aus und überlege es mir dreimal, ob ich etwas brauche und wenn ich zu dem Schluss komme, dass es nur einmalig gebraucht werden würde dann leihe ich mir solche Dinge aus anstatt sie selbst zu kaufen.

Der letzte Fehlkauf war ein Spülmittel welches auf meinem Einkaufszettel stand. Sah nett aus, roch gut aber ansonsten ist es einfach nur grottig von der Reinigungsleistung und damit wird es nicht mehr bei mir Zuhause landen wenn die Flasche leer ist. Wird aber gebraucht und stand am Zettel und somit nichts ungeplantes, was nicht im Vorfeld überlegt wurde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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