Habt Ihr sentimentale Gefühle beim Geschirr Wegwerfen?

Ich habe im Gartenhaus einiges an Geschirr wegwerfen müssen, weil wir keinen Platz mehr dafür hatten. Dabei gab es auch Geschirr, aus welchem ich als Kind gegessen habe. Das war gar nicht mal so leicht, dieses beiseite zu geben. Habt Ihr sentimentale Gefühle beim Geschirr Wegwerfen? Woran kann das bei Euch liegen und wie schwer ist es für Euch, Euch von altem Geschirr zu trennen?

Ich habe kein besonderes Geschirr und kann mich auch nicht entsinnen, irgendwann einmal ein Geschirr gehabt zu haben, das an irgendwelche Ereignisse oder Erinnerungen geknüpft war. Entsprechend fiel es mir noch nie schwer, Geschirr wegzuwerfen. Im Gegenteil - ich bin da echt pragmatisch. Gefällt mir etwas nicht mehr, brauche ich es nicht mehr oder habe ich keinen Platz dafür, landet es im Müll oder wird weitergegeben, ohne dass es mich im Geringsten tangiert.

Möglicherweise wäre das anders, wenn es sich um ein altes Geschirr meiner verstorbenen Oma oder um ein Geschirr aus meiner Kindheit handeln würde. Erfahrungsgemäß bin ich allerdings auch bei solchen Dingen ziemlich entsorgungsfreudig und in der Regel nicht sentimental.

Ich habe kein besonderes Geschirr, Geschirr, welches ich als Kind hatte, ging eigentlich nach und nach kaputt oder wurde von meiner Mutter entsorgt und danach hatte ich eigentlich nie Geschirr, was mich an irgendetwas erinnert hat und deswegen würde es mir nun nicht schwerfallen etwas zu entsorgen, weil der Platz nicht reicht oder der Geschmack sich geändert hat.

Ich habe nur Einzelstücke. Es sind ganz unterschiedliche, teils wunderschöne Teller und Tassen. Auch von meiner Oma ist sowohl ein tiefer als auch ein flacher Teller dabei, die großen Erinnerungswert haben und mir lieb und teuer sind.

Daher kann es mir mitunter schon schwerfallen, wenn ein Teller ausgemustert werden muss. Wenn es sich um sehr schöne Teller handelt, stelle ich sie aber auch beiseite, weil ich, wenn ich genug davon habe, mal etwas aus hübschen Scherben basteln will. Aber anfangs haben sich auch einige Teller angesammelt, die im Nachhinein, als ich noch viel schönere Teller ergattern konnte, gar nicht mehr so schön sind. Die kommen dann ohne Murren weg.

Ich finde es aber gar nicht schlimm, wenn man an solchen Dingen hängt. Das ist ja nicht materialistisch. So ein alter Teller hat ja keinen nennenswerten Geldwert. Es geht um die Erinnerung. Und so ein Alltagsgegenstand, den man über Jahre jeden Tag genutzt hat, kann sehr viel Erinnerungswert haben. Die Teller von meiner Großmutter erinnern immer an die Vorfreude auf ihr leckeres Essen, wenn die Teller noch leer auf dem Tisch standen und auf´s Befüllen warteten.

Bei Geschirr bin ich auch sehr pragmatisch. Ich habe zwar "Gutes" und "Alltags" Geschirr aber nichts geerbtes. Einfach selbst in einen Laden gestiefelt, ausgesucht und gekauft. Dementsprechend habe ich dazu auch keinerlei emotionale Bindung.

Allerdings kann ich den Akt als solches vollkommen nachvollziehen. Ich habe von meiner Urgroßmutter (Baujahr 1903) noch alte Bettlaken und Tischdecken. Wo letztere noch wirklich schön sind haben die Laken über die Jahre eigentlich schon ziemlich gelitten. Ich nutze sie nur für Gäste, wenn diese auf der Couch schlafen; da bieten sich die modernen Spannbettlaken nicht sonderlich an. Über die Jahre haben sich einige Löcher eingeschlichen und wirklich schön sind sie nach fast 100 Jahren auch nicht mehr. Aber hey. Wegwerfen geht auch nicht. Da hat die Urgroßmutter noch die Initialen vor der Hochzeit (!) eingestickt. Ich könnte es auch niemals übers Herz bringen sowas wegzuwerfen.

Aber wenn dein Herz so an den alten Tellern hängt, die du in der Kindheit benutzt hast. Wieso hebst du nicht wirklich ein Geschirrset auf? Wird dann vermutlich im Schrank stehen und da für immer bleiben aber irgendwann muss der Schrank vielleicht mal ausgeräumt werden. Dann fällt es dir wieder in die Hände und du freust dich. Erinnerungen finde ich wichtig und deshalb werde ich meine Bettlaken und Tischdecken aufheben bis wirklich nichts mehr geht und sie nur noch dünne Stofffetzen sind. (Ok. Vermutlich werde ich sie nicht mal dann wegwerfen!)

Ich hänge meine sentimentalen Gefühle nicht an Gegenstände. Ich kann mich von fast allem problemlos trennen wenn es sein muss oder wenn es einfach logisch erscheint.

Ich könnte mir zum Beispiel nicht vorstellen heute noch Geschirr zu benutzen, das ich als Kind benutzt habe. Warum sollte ich dieses Kindergeschirr dann aufbewahren? Es erfüllt keinen Zweck mehr und nimmt nur noch Platz weg. Mag sein, dass das mach einen glücklich macht, für mich stellen solche Staubfänger nur eine Last dar.

Natürlich gibt es hin und wieder ein Geschirrstück, bei dem ich es Schade finde, wenn ich mich davon trennen muss. Letztes Jahr ist bei meiner Lieblingstasse zum Beispiel der Henkel abgebrochen und den perfekten Ersatz habe ich bis heute nicht gefunden. Und vor Kurzem ist eine Weihnachtsmarkttasse in der Spülmaschine kaputt gegangen, an den Markt, von dem ich die Tasse hatte, kann ich mich noch genau erinnern. Aber das ärgert mich dann einen Moment und dann ist es wieder gut.

Fällt mir nicht schwer, aber ich habe auch nicht so viel Geschirr, dass ich dauerhaft ausmustern müsste. Ich kaufe erst dann neues, wenn das alte schon entsprechend ruiniert ist, kaputt gegangen und ich auch nur noch einen Teller davon habe. Vorher nicht und somit sammelt sich auch nichts an und brauche dafür auch keine Gartenlaube damit ich es aufbewahren kann.

Kindergeschirr von mir gab es niemals, denn ich habe schon immer einfach einen normalen Teller vorgesetzt bekommen oder auch eine normale Schüssel. Das Kindergeschirr von meinem Sohn wird inzwischen für alles mögliche Missbraucht, die Breischale eignet sich auch gut für Snacks oder klein geschnittene Sachen für das Raclette, der Teller ist auch nicht anders als ein normaler Stullenteller, das Glas mag er zwar benutze ich aber ebenfalls, genauso wie die Kindertasse wenn es nur ein kleiner Mokka sein soll und kein Pott Kaffee. Ist das mal kaputt, dann landet es im Müll ohne Sentimentales Getue und aufbewahren für die Ewigkeit.

Ich kenne das generell, dass ich ungern etwas weg werfe, war noch sehr gut erhalten ist aber ich einfach deshalb diesen Schritt gehen muss, weil es im Weg umgeht und nicht benutzt wird. Wenn solche Fälle eintreten, finde ich es viel leichter, wenn man das nicht in die Tonne werfen muss. Oft gibt es jemanden in Not, der super glücklich ist, wenn er so etwas kostenlos bekommen kann. Junge Leute, die gerade kein Geld haben aber die erste Wohnung irgendwie ausstatten müssen zum Beispiel.

Daher stelle ich solche Artikel gerne zum Preis von 0 Euro ins Internet in die Kleinanzeigen. Meist findet sich dann schon jemand, der es haben will und oft sind die Leute dann richtig glücklich. Ich bin erleichtert, weil ich es nicht weg werfen musste, sondern es zum letzten Mal sinnvoll verwenden konnte und Müll wurde auch vermieden.

Ich habe keine sentimentalen Gefühle, wenn ich Geschirr wegwerfen muss. Ich habe allerdings auch kein Geschirr mehr, von dem ich als Kind gegessen habe oder anderes Geschirr, an das ich irgendwelche Erinnerungen hätte. Außerdem habe ich auch nicht so große Mengen, dass ich viel Geschirr auf einmal entsorgen müsste, weil ich keinen Platz mehr habe. Wenn ich etwas wegwerfe, dann darum, weil es nicht mehr schön ist und dann habe ich auch keine sentimentalen Gefühle.

Als ich diesen Post gelesen habe, musste ich erst meine Weile überlegen, ob es überhaupt Geschirr gibt, an dem ich wirklich hänge. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht so ist. Es gibt zwar Geschirr, was ich sehr hübsch finde, und bei dem ich es auch schade finde, wenn ich es nicht mehr hätte, aber ich denke nicht, dass ich ihm hinterhertrauern würde. Es wäre dann wie gesagt schade, aber ich würde auch mit anderem Geschirr glücklich werden. Für mich ist Geschirr wirklich nur ein Gebrauchsgegenstand.