Geld einplanen, wenn man den genauen Betrag nicht kennt?
Wie in einem anderen Beitrag beschrieben wurde ich heute darauf hingewiesen, dass sich unser Weihnachtsgeld um ca. 700€ zum Vorjahr unterscheidet. Ich habe ohnehin nur mein "normales" Gehalt eingeplant, also finde ich das zwar schade, aber schlimm ist es nun nicht.
Meine Kollegin und Freundin hingegen hat das Weihnachtsgeld fest eingeplant und war nun ganz enttäuscht, weil es eben viel weniger war, als sie es sich erhofft hat. Sie hat mit dem Betrag vom letzten Jahr gerechnet und wollte sich dafür einen Laptop kaufen. Das wird nun nichts, weil der genau den Betrag gekostet hätte, die sie bekommen hätte. Da es aber nun 700€ weniger sind, kann sie ihn sich nicht mehr leisten. Dementsprechend traurig ist sie nun auch.
Ich habe sie dann gefragt, wie sie sich so sicher sein konnte, dass der betrag vom letzten Jahr wieder so ausfallen wird. Irgendwie kann man das wohl berechnen, meinte sie. Allerdings bin ich der Meinung, dass man einen Betrag nicht fest einplanen kann, wenn man den Betrag eben einfach nicht kennt. Und den hatte sie ja nie schwarz auf weiß.
Plant ihr Zahlungen ein, wenn ihr den Betrag nicht genau kennt?
Die Frage ist doch, wie fest man ihn einplant. Dass man hofft und schon ein bisschen träumt, lässt sich oft schwer verhindern. Wenn es dann nichts wird, muss man eben noch länger darauf warten oder man hat von Anfang an einen Plan B. Also entweder einen billigeren Traum oder eine andere Art, Geld für den teuren Traum aufzutreiben. Wenn es nichts wird, ist man aber natürlich enttäuscht.
Wirklich problematisch wird es doch aber erst, wenn man es praktisch schon ausgegeben hat. Also entweder man bestellt etwas auf Rechnung und kann es nicht bezahlen. Oder sie hätte sich den Laptop schon von ihrem normalen Gehalt gezahlt und wollte dann mit dem Weihnachtsgeld die üblichen Sachen wie Miete bezahlen. Dann säße sie ja jetzt richtig in der Patsche.
Also meiner Meinung nach bleibt die Hoffnung und das Träumen nicht aus, wenn es irgendeinen Grund dazu gibt, anzunehmen, bald zu Geld zu kommen. Je nachdem, wie sicher die Sache ist, sollte man aber weniger hoffen. Um wirklich fest einzuplanen, müsste ich es aber auch schwarz auf weiß haben. Um es auszugeben, muss ich es auf dem Konto haben. Denn zwischen den zwei Punkten kann ja auch noch einiges schief gehen.
Wenn man darüber nachdenkt, was man sich im Fall der Fälle kaufen würde finde ich das in Ordnung. Sollte man aber auf eine Vermutung hin etwas bestellen oder kaufen, was man sich nicht leisten kann, ist das absolut bescheuert, aber das sollte einem erwachsenen Menschen auch klar sein. Ich plane solche Dinge eigentlich erst, wenn ich die genaue Summe kenne. Vorher irgendetwas zu planen was dann nur eventuell eintrifft finde ich sinnlos und Verschwendung von Zeit.
Weihnachtsgeld kann man berechnen, wenn man weiß nach welchen Faktoren das auch ausgezahlt wird. Manche machen daraus einfach ein 13. Gehalt, andere koppeln das an den Umsatz und andere an die Abteilung was diese erwirtschaftet hat. Solange man also nicht weiß nach welchem Faktor das bezahlt wird und wie der Umsatz war, kann man das im Vorfeld auch gar nicht sagen wie hoch es ausfällt.
Ich finde es albern, wenn man davon ausgeht, dass es jedes Jahr gleich hoch ist. Das könnte man eben nur sagen, wenn es das komplette 13. Gehalt ist aber auch dann variiert der Auszahlungsbetrag, da darauf noch andere Abgaben erhoben werden und ggf. auch die Steuerbelastung zunimmt wenn man über einer bestimmten Progressionsstufe am Ende liegt.
Ich plane meine Bonuszahlungen nicht ein auch wenn ich diese durchaus in regelmäßigen Abständen erhalte. Auch mache ich mir keine Gedanken darum, wofür ich diese ausgeben würde solange ich sie eben noch nicht auf dem Konto habe. Meine Berechnungen gehen immer nur von dem Soll aus und dem was ich regelmäßig erhalte und die Höhe auch vollends bekannt ist. Was darüber hinaus als Bonus gezahlt wird wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Bonuszahlungen, Umsatzbeteiligungen usw. ist das extra oben drauf und damit fange ich erst an zu planen, wenn es auch auf dem Konto ist.
Ich plane auch kein Geld ein, dass ich noch nicht habe. Da kann man sicherlich schnell mit auf die Nase fallen. Ich würde dann auch eher von meinem normalen Gehalt ausgehen und das Weihnachtsgeld außen vor lassen. Dann freut mich sich umso mehr, wenn man es denn bekommt und vielleicht für andere Dinge verwenden oder sparen kann.
Ich finde es auch unter Umständen riskant, wenn man Geld einplant, von dem man gar nicht weiß, wie hoch die Summe dann sein wird. Da wird sicherlich schon der ein oder andere schlechte Erfahrungen mit gemacht haben. Auch kann man sich doch nie wirklich darauf verlassen, die gleiche Summe an Weihnachtsgeld zu bekommen, wie im Vorjahr. Es können sich ja immer bestimmte Faktoren ändern.
Ich plane nie Geld ein, was noch nicht auf meinem Konto ist, denn alles andere kann entweder mit viel Glück nur eine Enttäuschung sein, weil man sich etwas doch nicht kaufen kann oder im schlimmsten Fall hat man es schon gekauft und weiß dann nicht, wie man es bezahlen soll.
Gerade letzteres ist schon der erste Schritt in die Verschuldung, denn es kann immer mal eine Sonderzahlung ausfallen und dann muß man schauen, wie man die Zusatzausgabe ohne das Extrageld vom laufenden Einkommen bezahlt.
Natürlich freue ich mich immer, wenn es extra Geld gibt und überlege eventuell auch mal ein wenig, wofür ich es verwenden könnte, aber im Endeffekt bleibt das extra Geld meist eh auf meinem Konto, deshalb sind die Überlegungen auch immer nur eine Art Spinnerei, die nie ernsthaft durchdacht sind und deshalb bin ich auch nie enttäuscht. Meine Spinnerei geht aber auch erst dann los, wenn ich den %-Satz der Extra-Zahlung kenne und für mich schon ausgerechnet hab, was davon grob überbleibt.
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