Geschichte, die man euch als Kind erzählte

vom 27.03.2008, 22:02 Uhr

Es geht darum, dass ich mich gerade an eine bestimmte Situation erinnert hab, in der ich als Kind von einem Erwachsenen eine Geschichte erzählt bekommen hab, bei der ich mir gewünscht hätte, sie wäre mir in meinem damaligen Alter SO nicht ezrählt worden sein, weil es mich einfach überfordert hat.

Ich war damals 4 oder 5 und war auf dem Tennisplatz mit meinen Freundinnen. Ein Junge war auch da und hat irgendeinen Witz darüber gemacht, dass er uns essen würde oder sowas. In der Nähe war eine erwachsene Frau, die dann meinte, das kommentieren zu müssen und sagte uns dann, dass es tatsächlich Menschen gibt, die andere Menschen essen und sowas wäre in bestimmten Ländern dieser Welt gar keine Seltenheit. Nun ja, und davon hat sie eben ausführlich erzählt und in der Zwischenzeit bin ich kreidebleich geworden. Ich erinner mich noch gut, dass mich das noch nächtelang verfolgt hat und ich totale Angst hatte deshalb.
Jetzt im Nachhinein frag ich mich wirklich, wie sie uns sowas erzählen konnte damals.

Erinnert ihr euch an Situationen eurer Kindheit, in der euch Sachen, die der Wahrheit entsprechen, zugemutet worden, obwohl ihr damit eigentlich total überfordert wart?!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja, meine Oma hat mir als ich um die 5 Jahre alt war zwei Geschichten aus dem Krieg erzählt.

In der ersten Geschichte ging es um eine Specksteinfigur, die bei ihr stand, und dich ich entdeckt hatte. Sie war damals ein Kind im Schulalter. Es handelte sich um das Geschenk eines Spions, der exekutiert werden sollte, als er gefasst wurde, war sie anwesend. Er wurde gefragt, ob er noch einen letzten Wunsch habe, und dessen letzter Wunsch war es, ihr diese Figur zu schenken.

In der zweiten Geschichte ging es ebenfalls um Spionage, diese war aber harmloser. Sie war damals schon eine junge Frau und sollte jemanden überprüfen, einen Russen, ob dieser ein Spion ist. Sie hatte sich also öfters mit ihm getroffen, um möglichst viel herauszufinden. Irgendwann bestätigte sich dann der Verdacht. Das Problem war, dass sie sich in der Zwischenzeit in ihn verliebt hatte und ihn somit warnte. Sie sagte, er solle, falls er es außer Landes geschafft habe, eine Postkarte schicken ohne Absender. Das tat er dann auch.

Alles in allem ziemlich harter Tobak für ein Vorschulkind, aber ich habe es ganz gut verkraftet. Die 1. Geschichte finde ich wie gesagt schlimmer.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Man hat mir damals, als ich so 7 Jahre alt war, erzählt, dass mein Onkel gestorben ist. Er hatte Magenkrebs, und eine entfernte Tante meinte, mir in allen Einzelheiten schildern zu müssen, dass man ihm erst einen Teil des Magens entfernt hatte, und er deswegen so dünn gewesen wäre. Und dass man ihn dann irgendwann tot in der Wohnung gefunden hatte. Ich fand das damals so schlimm, und hatte dauernd Angst, ich würde auch so krank werden und sterben. War gräßlich und ich kann mich bis heute sehr genau daran erinnern.

LG

» schwarzweissewelt » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Puuuh, da bin ich froh, dass ich so etwas nicht erzählt bekommen habe! Also ich bin davon verschont geblieben und bin auch sehr dankbar dafür. Wenn ich hier so eure Kommentare lese ("Ich kann mich heute noch dran erinnern") bin ich froh.

Eine Freudin von mir hat aber viele solcher Schauermärchen erzählt bekommen. Lag wahrscheinlich daran, dass sie ältere Geschwister hatte, die ihr immer Flausen in den Kopf gesetzt haben. Ich habe mich dann immer gewehrt, wenn sie mir ihre Stories erzählen wollte :roll:

Liebe Grüße!

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» Karla147 » Beiträge: 570 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe als Kind auch viele solcher Geschichten erzählt bekommen, immer von meinen älteren Brüdern. An eine erinnere ich mich noch ziemlich genau, da war ich vielleicht 3 Jahre alt und habe noch in meinem Gitterbettchen geschlafen. Alle Sprossen waren noch drin und ich hatte einen Schlafsack, konnte also nur schlecht rausklettern ohne mir weh zu tun. Die beiden haben mir auf jeden Fall erzählt, nachts würden Wölfe kommen und mich fressen wollen, und ich könnte ja nicht da raus und weglaufen.

Von da an habe ich jeden Abend Theater gemacht wenn meine Mutter mich hinlegen wollte, habe geheult, geschrien. Und ihr versucht zu erzählen, dass die Wölfe kommen. Die tat dass als Blödsinn ab, und packte mich trotzdem ins Bett. Dann habe ich so lange geschrien und geheult, dass ich kaum noch Luft bekam von dem ganzen Schleim in meinem Hals und dass ganze Bettchen vollgebrochen habe. Danach durfte ich natürlich raus und bei Mama und Papa schlafen.

Dass ganze ging dann noch ein paar Nächte lang so, bis mein Vater entnervt aufgab und mir ein eigenes Bett gekauft hat, ohne Gitter.

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» kaempfer » Beiträge: 425 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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