Wie viele Teilnehmer für glaubhafte Studien benötigen?
Es gibt ja Unmengen verschiedener Studien zu allen möglichen Lebensbereichen, wobei man diesen nicht immer Glauben schenken sollte. Insbesondere dann, wenn eine Studie nur wenige Teilnehmer hatte, dann ist sie für mich unglaubwürdig, auch wenn die Ergebnisse überzeugend klingen und den Tatsachen entsprechen. Wenn es sich um ein noch unerforschtes Gebiet handelt, dann finde ich Studien mit vielleicht zehn Teilnehmern absolut nicht aussagekräftig. Das kann ja dennoch alles Zufall sein.
Ich finde schon, dass bei einer Studie wenigstens 100 Personen teilgenommen haben sollten, wobei es auch auf das Gebiet ankommt. Aber je mehr Teilnehmer, desto besser, da die Ergebnisse dann auch klarer und eindeutiger werden und man dann auch nichts mehr auf den Zufall schieben kann.
Wie viele Teilnehmer sollten Studien eurer Meinung nach haben, wenn es sich um ein noch unerforschtes Gebiet handelt und wann sind Studien in Bezug auf die Anzahl der Personen für euch seriös? Was empfindet ihr als zu wenige Teilnehmer?
Die Teilnehmerzahl sagt überhaupt nichts über die Glaubhaftigkeit deiner Studie aus, dein persönliches Empfinden ist da irrelevant. Deine 100 Personen könnten zum Beispiel so ausgewählt werden, dass man ein gewisses, gewünschtes Ergebnis vorhersehen kann. Wenn ich beweisen will, dass Frauen intelligenter sind, ist es zum Beispiel von Vorteil, wenn ich mir Hochschulabsolventinnen für meine Studie suche.
Viel interessanter als die Frage, wie viele Teilnehmer die Studie hatte, ist deshalb die Frage, wie repräsentativ die Gruppe der Studienteilnehmer war. Außerdem musst du schauen, wer die Studie in Auftrag gegeben oder mit finanziert hat.
Ich finde du solltest hier schon konkretisieren, welche Art von Studie du meinst. Sprichst du von der quantitativen Forschung oder von der qualitativen Forschung? Die quantitative Forschung bezieht sich eher auf Zahlen und Fakten. Ein Beispiel hierfür wäre - wie ich bereits in einem anderen Beitrag erwähnte - die Studie von Hertel zum Thema Mikrowellenessen und wie schädlich das doch für den Organismus ist. Da wurden ja auch die Blutwerte nach dem Verzehr von Mikrowellenessen überprüft und dann abgeglichen, wobei ich dir hier zustimme, dass die Repräsentativität von 8 Teilnehmern einfach nicht gegeben ist. Das ist doch gerade zu lachhaft und überhaupt nicht mit 6 Milliarden Menschen zu vergleichen.
Bei der qualitativen Forschung sieht es schon anders aus, denn dort ist das Interview in der Regel die wissenschaftliche Methode. Ein gutes Beispiel hierfür wäre die Studie zum Thema Regretting Motherhood. Der qualitative Forschungsansatz steht nur für die kleine Gruppe und erhebt keinen Anspruch darauf, repräsentativ für die halbe Welt zu stehen und sogar übertragbar zu sein. So umfasst Regretting Motherhood nur 23 Frauen, die dafür interviewt worden sind.
Ich finde hier muss man schon unterscheiden. Ich habe selbst schon qualitativ als auch quantitativ gearbeitet in Bezug auf Wissenschaft, aber auch Hausarbeiten und dergleichen. Daher ist mir der Unterschied schon bewusst. Interviews muss man eher mit speziellen Programmen analysieren, wobei ich damals MaxQDA verwendet habe. Bei quantitativen Methoden bevorzugt man eher SPSS oder derartige Programme, das kann man bei einem Interview einfach nicht bringen.
Darüber hinaus sind 100 Teilnehmer extrem wenig und in meinen Augen auch nicht wirklich repräsentativ. Ich würde bei einer Studie schon wissen wollen, nach welchen Kriterien die Teilnehmer ausgesucht worden sind. So hat die Wissenschaftlerin bei Regretting Motherhood ja gezielt Frauen rausgesucht, die nicht noch einmal Mutter werden wollen würden. So wirklich repräsentativ ist das ja nicht, egal welchen Bildungsstand diese Frau haben, welcher Schicht oder Ethnie sie angehören.
Ich denke auch, dass du schon konkret sagen musst um was es sich für eine Studie handeln soll und wie viele Teilnehmer man dafür braucht damit man auch ein repräsentatives Ergebnis bekommt. So brauche ich für die Diabetes Forschung nicht nur 10 Teilnehmer damit ich am Ende ein gutes Ergebnis bekomme, sondern mehrere tausende. Hingegen mit einer ganz seltenen Immunerkrankung die vielleicht nur 50 Leute auf der ganzen Welt haben, sind 10 schon mehr als Aussagekräftig genug um darüber etwas sagen zu können.
Von daher kommt es doch sehr darauf an, was man konkret machen möchte und in welchen Bereich es geht. So finde ich manche Studien auch lächerlich die gerade einmal 8-10 Teilnehmer haben aber darauf immer noch medizinische Erkenntnisse basieren und es durchaus mehr betroffene gibt und das Feld auch größer gestaltet werden hätte können. Sieht man sich dann aber einmal die Zeit an wann das ganze gemacht wurde und wie die Forschungslage dazu ausgesehen hat, dann kann man teilweise auch sehen, dass diese Studien nicht von den Universitäten gesponsert waren sondern aus privaten Mitteln gekommen sind.
Das eine Privatperson nicht das Geld in die Hand nehmen kann wie eine große Forschungseinrichtung mit einem Millionen Budget sollte klar sein und auch nicht ganz ohne Beachtung dabei sein, wenn man sich schon nach der Menge der Teilnehmer richtet.
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