Verändertes Kaufverhalten wegen Online-Shops?
Ich bin nie besonders gerne shoppen gegangen. Eine richtige Shoppingtour unter Mädels war und ist auch heute noch eine Qual. Ich kann nicht verstehen, wie manche Frauen es sich antun können während Stunden von einem Laden zum anderen zu laufen um dann entweder vollbepackt oder aber frustriert sich nach Hause zu schleppen.
Als dann aber langsam die Ära der Online-Shops anbrach, änderte sich langsam mein Verhalten. Wo ich vorher nur für das absolut Nötigste Geld ausgegeben habe, habe ich inzwischen immer mehr angefangen online zu bestellen. Die Vorteile für mich sind ganz klar: man hat eine riesen Auswahl, brauch sich nicht durch Menschenmassen zu schlagen, kostet deutlich weniger Zeit und ist häufig sogar günstiger.
Ob nun das Bestellen in Shops wie Amazon moralisch vertretbar sind oder nicht ist ein anderes Thema. Mir mit meinem Charakter tut es jedenfalls gut diese Möglichkeit zu haben, da ich mir so deutlich mehr leiste.
Das Positive hat aber auch eine negative Seite. Weil es so leicht ist online was zu bestellen, habe ich manchmal auch das Gefühl Dinge zu bestellen die man nicht unbedingt brauch. Dinge auf die man eigentlich verzichten könnte, die einem aber grade in einem spezifischen Moment ganz praktisch erscheint haben.
Wie geht es euch damit? Gebt ihr wegen der online Shops auch mehr Geld aus oder könnt ihr sonstige Veränderungen in eurem Kaufverhalten feststellen?
Ich glaube nicht, dass das zwangsläufig was damit zu tun hat, dass man Online theoretisch auch alles bekommen könnte. Eine Bekannte von mir hasst auch Shopping und mag das überhaupt nicht. Sie empfindet das eher als Stress, zeitaufwendig und nervenaufreibend. Online bestellt sie aber auch nicht, weil sie damit argumentiert, dass sie die Produkte sehen, anfassen und auch anprobieren muss, bevor sie sie kaufen will. Daher hat das Online Shopping gar nichts an ihrem Kaufverhalten geändert.
Vielleicht bin ich für die Frage tatsächlich etwas zu jung. Als ich mit dem Studium angefangen habe gab es Amazon nämlich schon. Damals war das noch ein reiner Buchhandel, der Kunden öfters mal mit Gutscheinen zum Kauf animiert hat, aber schon von Anfang an eine viel größere Auswahl als jedes Geschäft hatte. Ich war schon damals Kunde und habe deshalb wirklich wenig Erfahrung mit dem tage- oder wochenlangen Warten auf fremdsprachige Bücher, die man im Geschäft bestellen musste, gemacht.
Dadurch, dass ich bei Amazon so früh eingestiegen bin hatte ich auch bei anderen online Shops wenig Berührungsängste und habe deshalb eigentlich seit ich mein eigenes Geld verdiene dieses auch online ausgegeben.
Generell ist mein Kaufverhalten online aber schon anders als im Geschäft. Bestes Beispiel ist da Zalando, mit seinen kostenlosen Lieferungen ohne Mindestbestellwert. Ich würde nicht extra zu einem Geschäft fahren weil dort ein T-Shirt reduziert ist, das ich vielleicht haben möchte. Bei Zalando wird das aber schnell mit zwei Klicks bestellt und wenn es mir nicht gefällt genauso schnell wieder zurück geschickt.
Ich bilde mir ja gerne mal ein, dass ich online nicht mehr Geld ausgebe sondern viel spare. So habe ich zum Beispiel gerade eine Bluse bei Amazon für 12 Euro ergattert, die im Geschäft trotz Schlussverkauf immer noch 30 Euro gekostet hat. Andererseits hätte ich im Geschäft wahrscheinlich nur die Bluse gekauft, während ich bei Amazon noch etwas anderes mitbestellt habe. Ersparnis insgesamt: Keine.
Ich kann keine Änderung meines Kaufverhaltens erkennen. Ich bin früher auch nicht gerne einkaufen bzw. bummeln bzw. shoppen gegangen. Das war für mich ein Kraul, das ist es eigentlich bis heute noch. Ich hasse es nämlich in einer Shoppingmeile einkaufen zu gehen. Ich bin dann schnell gestresst, genervt, weil ich nichts finde und zu viele Menschen um mich herum sind. Vorteil ist natürlich, dass ich gleich schauen kann, ob ein Kleidungsstück mir passt und auch steht. Nachteile überwiegen aber für mich dennoch.
Ich lasse mich auch nicht durch Werbung locken. Nur wenn ich etwas brauche, schlage ich zu. Dazu vergleiche ich aber meist über Tage bei mehreren Internetseiten, bevor ich mich entscheide. Somit habe ich auch nicht ein gesteigertes Kaufverhalten. Ich kaufe nicht einfach mal so, wie es mir passt. Es ist ganz gut nachgedacht, ob ich es wirklich brauche, wenn ich es aus meiner Tasche bezahle. Andernfalls habe ich natürlich meine Onlinepanels, mit denen ich Geld mache und von denen ich mir dann auch mal was leisten kann, aber auch hier lasse ich mich nicht locken, viel eher weiß ich was ich will.
Ärgerlich finde ich es dann nur, wenn ich die Sachen wieder zurückbringen muss. Da ist dann auch ein wenig Stress. Es hält sich wohl in Grenzen, weil man keine große Menschenmenge hat, aber immerhin muss man sich dazu doch bemühen.
Das große Angebot der Waren im Internet lässt mich dennoch vergleichen. Man muss dann eben abwägen, was besser ist. Online oder eben doch im Laden. Aber ich kann eben nicht sagen, dass man dadurch sonderlich viel mehr kauft. Ich merke wohl, dass ich vermehrt im Internet einkaufe, aber an meinen Kaufverhalten ändert sich nichts, da nur das gekauft wird, was nötig ist.
Ich kann auch kein Verändertes Kaufverhalten bei mir feststellen. Dabei habe ich seit etwa einem Jahr einen Amazon Prime Account und kann so rein theoretisch ständig versandkostenfrei bestellen. Das mache ich aber nur alle paar Monate mal. Den Account habe ich mir in erster Linie wegen Amazon Video zugelegt. Bestellen tue ich eher immer seltener, wenn ich ehrlich bin.
Früher habe ich mir sogar noch öfter etwas bestellt, auch wenn Versandkosten anfielen. Mittlerweile bestelle ich so gut wie gar nichts mehr online. Wenn, dann handelt es sich meistens um Bücher, die ich mir gebraucht für die Uni kaufe. Ansonsten gehe ich immer in die Stadt, wenn ich etwas brauche oder haben will. Da kann ich die Sachen direkt vor Ort betrachten und ich kann sie eben auch gleich mit nach Hause nehmen.
Mich reizt es nicht, mir jederzeit etwas bestellen zu können. Es ist ja schön und gut, dass das möglich ist, aber das ändert ja nichts daran, dass das eben auch kostet und man die Sachen eben auch bezahlen muss. Je mehr ich bestelle, desto mehr Geld muss ich natürlich auch ausgeben. Von daher erwische ich mich ehrlich gesagt nie dabei, wie ich unnötige Sachen bestelle, die ich gar nicht richtig brauche. Wenn ich online shoppe, dann muss das für mich immer gut überlegt sein. Spontan mache ich das eigentlich gar nicht.
Ich kaufe schon oft online. Gerade auch, wenn man Sachen testen kann, kommt doch einiges zusammen. Weswegen ich eigentlich deutlich weniger irgendwo shoppen gehe. In normalen Kleidungsgeschäften kommt das schon ab und zu vor, aber deutlich weniger. Tatsächlich hat sich das bei mir so ziemlich auf Onlinekäufe beschränkt, wobei ich da auch nicht mehr Geld ausgebe, eher weniger, weil ich gezielt kaufe.
Immer wenn sich das Kaufverhalten ändert, wird der Untergang des Abendlandes prophezeit. Ich bin ja nun ein wenig älter und ich weiß noch, wie es früher war. Da schlossen Geschäfte pünktlich um halb Sieben, samstags war um 13 Uhr Feuerabend, vereinzelt war bis 14 Uhr geöffnet. Wer berufstätig war, der musste sich ziemlich abhetzen und die "Langen Samstage" nutzen. Am ersten Samstag des Monats und an den Adventssamstagen konnte man zumindest in der Innenstadt bis 18 Uhr einkaufen.
Als der "Lange Donnerstag" kam, war das Gemecker groß, mittlerweile ist bis 20 oder 22 Uhr oder gar rund um die Uhr offen und es ist nicht jeder Laden Pleite gegangen. Auch das Geschäft im Internet verändert einiges. Aber Veränderungen sind doch vollkommen normal.
Das Sterben der Läden in den Innenstädten hat lange vor dem Online-Shopping begonnen. Da war man dankbar, dass man alle möglichen Dinge, die in der eigenen Stadt nicht mehr zu haben waren, wieder einfach einkaufen konnte. Und so kaufe ich auch heute noch ein. Was ich vor Ort einfach und zu einem akzeptablen Preis bekomme, das kaufe ich da. Aber bevor ich zig Städte und Läden absuche, bestelle ich schwierigere Sachen lieber online.
cooper75 hat geschrieben:Das Sterben der Läden in den Innenstädten hat lange vor dem Online-Shopping begonnen. Da war man dankbar, dass man alle möglichen Dinge, die in der eigenen Stadt nicht mehr zu haben waren, wieder einfach einkaufen konnte. Und so kaufe ich auch heute noch ein. Was ich vor Ort einfach und zu einem akzeptablen Preis bekomme, das kaufe ich da. Aber bevor ich zig Städte und Läden absuche, bestelle ich schwierigere Sachen lieber online.
Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Ich kaufe durchaus schon einmal Online ein, aber ich kenne die alten Zeiten mit Samstags bis 13 Uhr noch und das der Supermarkt auch um 18 Uhr bereits zu hatte. Was heute geboten wird ist einfach nur Luxus und viele können es immer noch nicht verstehen wie es die Leute früher geschafft haben mit einkaufen und noch arbeiten zu gehen. Wirklich Zeit war dort nicht und auch ein Gerenne, damit man alles rechtzeitig vorher schafft.
Aber von daher kaufe ich doch bevorzugt die Sachen weiterhin im Geschäft wenn der Preis dort angemessen ist. Das ein Ladengeschäft mehr Ausgaben hat als ein Onlinehändler sollte klar sein und irgendwie muss das auch wieder erwirtschaftet werden. Es wird dann auf den Kunden umgelegt. Aber auch Online ist nicht immer alles Gold was Glänzt und so sind mache Dinge dort einfach krass teuer. Alleine wenn ich vergleiche was Online die Bodentücher kosten und was im Laden dafür bezahle, dort sind die gleichen Tücher für nicht einmal die Hälfte zu haben. Aber dennoch kaufen es genug Leute Online ein, weil sie sich dort nicht bewegen müssen und alles bequem nach Hause geliefert bekommen.
Wirklich viel kaufen mache ich generell nicht und ich überlege mir sehr genau was ich auch kaufen will oder nicht. Das hat sich durch den Online Handel nicht geändert und wirkliche spontan Käufe oder auch mehr einkaufen nur weil es was zum testen gibt und das billiger ist, mache ich ebenfalls nicht. Ich überlege was ich brauchen könnte oder mich interessiert und entsprechend bewerbe ich mich auch so auf die Produkttests. Nur weil es billiger ist kaufe ich sicherlich nichts, denn alleine dieses Denken sorgt schon dafür das man mehr Geld ausgibt für Sachen die man sich sonst so gar nicht erst gekauft hätte.
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