In Geschäft auf Dinge zeigen, um Namen nicht sagen zu müssen
In meinem Alltag, sowohl in meinem Beruf als auch in meiner Freizeit merke ich es schon mal, dass Menschen beim Einkaufen schon mal auf Dinge zeigen, die sie gerne haben möchten, weil sie wohl bei komplizierteren Namen befürchten, diese falsch auszusprechen und sich dann zu blamieren. Dadurch fällt es manchmal aber erst recht auf, weil man vielleicht nicht sofort erkennen kann, worauf jemand zeigt und was genau die Person haben möchte.
Dann denke ich manchmal, dass man es besser riskieren sollte, den Namen vielleicht falsch auszusprechen. Man kann ja direkt dazu sagen, dass man nicht weiß, ob man es richtig sagt. Macht ihr es auch schon mal so, dass ihr auf Dinge im Geschäft zeigt, die ihr kaufen wollt, weil ihr euch nicht traut, den Namen auszusprechen? Funktioniert das immer gut oder müsst ihr manchmal auch länger erklären, welches Teil ihr meint? Oder sprecht ihr es immer aus, was ihr kaufen möchtet, auch wenn ihr vielleicht nicht sicher seid, ob die Aussprache so korrekt ist?
Ich würde versuchen, den Namen des Produkts auszusprechen und selbst wenn es komplett falsch ist, ist das doch nicht schlimm. Wenn ich dir also den Namen des Produktes nennen würde, weil ich es erwerben möchte und du aber nicht verstehst was ich meine, dann würde ich anfangen mit dem Finger auf das Produkt zu zeigen und gleichzeitig eine Beschreibung abliefern. Zum Beispiel so etwas wie "Das Teil in der weiß-grünen Verpackung mit dem blauen Schriftzug" oder so. Ich glaube, so würdest du schneller merken, was ich meine.
Ich neige besonders beim Bäcker dazu, auf das Gebäckstück zu zeigen, welches ich käuflich zu erwerben gedenke. Meistens haben die unterschiedlichen Kleinteile doch recht phantasievolle Bezeichnungen, und die niedlichen Schildchen, die an den Regalen angebracht sind, stimmen leider offensichtlich oft nicht mit der Ware überein, da man die Dinger wahrscheinlich sonst jede halbe Stunde umarrangieren müsste.
Deswegen zeige ich in diesem Fall öfter mit dem Finger und murmle etwas von "das braune, längliche mit den Haferflocken drauf, bitte!" Meistens kommt dann die etwas schnippische Frage zurück: "Meinen sie das Kornpower-Vollkorn-Dinkel-Röggeli, die Oliven-Kräuter-Seele oder das Haferspelz-Potato-Leinsamen-Weckle?" Darauf kann ich ja schlecht antworten: "Weiß ich auch nicht so genau. Auf dem Schild steht Schoko-Minz-Krapfen mit kakaohaltiger Fettglasur...
"
Von Backwaren abgesehen habe ich jedoch selten ein Problem damit, meine Wünsche und Bedürfnisse im Einzelhandel kund zu tun. Spontan würden mir auch gar keine Waren einfallen, die ich bräuchte, ohne zu wissen, wie sie heißen oder wie man das Wort ausspricht. Zur Not greife ich auf Umschreibungen zurück oder schildere den geplanten Zweck. Aber einfach nur stumm zu deuten erscheint mir schon ein bisschen übertrieben, um nicht zu sagen leicht unhöflich.
Mir kam da jetzt auch spontan eigentlich nur der Bäcker in den Sinn, nur dass bei mir auch schon mal hinzu kommt, dass ich die niedlichen Schilder beim Bäcker nicht lesen kann, weil sie so niedlich klein geschrieben sind. Da bleiben einem nicht viele Alternativen.
Es kommt ganz auf das Produkt an. Meistens kenne ich schon den Namen des Produktes, was ich käuflich erwerben will. Ansonsten umschreibe ich es auch oder sage, dass ich nicht genau weiß, wie es sich nennt und erwarte dann auch, dass man sich nicht darüber lustig macht.
Beim Fleischer oder Bäcker fehlen mir auch hin und wieder die Namen. Vor allem dann, wenn ich was mitbringen soll, was ich selber noch nicht gekauft habe. Und wenn ich die Auswahl zwischen 5 verschiedenen Leberwurstsorten habe, dann ist es mir auch einfach egal, welche es dann am Ende ist. Entweder lasse ich mir sagen, was was ist und entscheide dann, oder ich lasse mir was empfehlen oder ich zeige eben mit dem Finger auf eine oder entscheide, welche mir optisch am meisten zusagt.
Und beim Bäcker haben die wirklich manchmal ausgefallene Namen. Vor allem bei den Broten, wo ja jeden Tag auch ein anderes im Angebot ist. Meistens stehen die dann auf einem Aktionsschild mit Beschreibung. In dem Fall kann ich den Namen auch aussprechen.
Mir passiert es ja relativ regelmäßig, dass ich beim Bäcker nicht direkt das Schild finde, das zu dem Gebäck gehört, dass ich gerne hätte. Oder, dass ich in einem Winkel stehe, von dem aus ich zwar das Gebäck sehe aber das Schild wird von einer anderen Person verdeckt. Natürlich zeige ich dann darauf bevor ich lang nach dem Schild suche.
Und im Hofladen sind die Sachen auch nicht unbedingt immer perfekt ausgezeichnet. Was soll ich denn machen, wenn da so etwas wie "Kartoffeln - 1 Kilo 2 Euro" steht und darunter dann Kisten stehen, die nach Größen sortiere Kartoffeln enthalten? Natürlich zeige ich dann auf die Größe, die ich gerne hätte. Bei vier Größen ist so etwas wie "die Mittelgroßen bitte" halt irgendwie schlecht.
Mir geht es auch beim Bäcker öfter mal so. Die Schildchen lassen sich leider nicht immer eindeutig den Gebäckstücken zuordnen, gerade dann, wenn es sich um sehr viele Schilder handelt. Wenn ich mir nicht sicher bin, dann zeige ich drauf oder beschreibe das Teil vielleicht auch noch, indem ich beispielsweise sage, dass ich das Teil mit den Erdbeeren haben möchte.
Wenn ich auf etwas zeige, dann normalerweise nicht deshalb, weil ich Angst habe, etwas falsch auszusprechen. Stattdessen ist es meistens so, dass ich keine Ahnung habe, wie das Teil überhaupt heißt, weil sich die Schilder nicht so gut zuordnen lassen.
Spontan ist mir dort ebenfalls nur der Bäcker eingefallen. Denn dort kann man nicht immer die Schilder auch zuordnen, da manchmal auch ganz andere Schilder angebracht sind als eigentlich die Ware in der Auslage ist. Gerade bei den Brötchen gibt es tausende verschiedene Sorten und viele sehen doch optisch gleich aus, dass ich mir dann auch dort behelfe indem ich drauf zeige und noch eine verbale Beschreibung abgebe.
Ansonsten nur wenn der Name kompliziert ist es nicht auszusprechen und nur stumm drauf zu zeigen mache ich nicht und würde mir auch nicht in den Sinn kommen. Alleine das drauf zeigen ohne eine weitere Beschreibung finde ich schon teilweise schwierig, dann auch das zu finden was der Kunde meint. Würde beim Bäcker jeder nur stumm auf etwas zeigen und nichts genaues dazu sagen wie es aussieht was man meint, dann würde die arme Fachverkäuferin teilweise doch sehr lange suchen, gerade wenn die Auslage sehr voll ist und sich das eine an das andere reiht oder gar durcheinander liegt.
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