Große Größen aber dennoch kleine Models?
Eine Bekannte ist etwas übergewichtig und wird bald heiraten. Sie hat versucht vorher etwas abzunehmen, aber erkennbar viel ist es nicht. Nun war sie schon in einem speziellen Brautmodegeschäft für Übergewichtige und wir haben auch im Internet nach größeren Brautkleidern gesucht.
Problematisch dabei ist aber, dass selbst große Mode oft an dünnen Models gezeigt wird. Offenbar werden diese Kleider dann extra nochmal in einer normalen Größe gefertigt, damit sie an dünnen Models gut aussehen. Meine Bekannte fand das enorm ärgerlich. Dünne Menschen haben keine Problemzonen und so kann man nicht erkennen, ob das Kleid auch bei dicken Oberarmen oder einer sehr breiten Hüfte gut ausschaut.
Ist euch auch aufgefallen, dass große Mode oft dennoch an dünnen Models präsentiert wird? Warum wird das so gemacht? Ist das nicht eher frustrierend für die Bräute? Gibt es vielleicht zu wenige Big Size Models?
Die meisten Frauen nehmen ja auch durchaus noch mal ab, bevor sie heiraten. Außerdem ist es nun mal lieber gesehen, wenn man schlank ist und nicht übergewichtig die Mode präsentiert. Natürlich ist das für die betreffenden Frauen unglaublich frustrierend, auch weil es schwer ist etwas zu finden, aber die Modeindustrie ist nun mal so. Wobei es ja durchaus auch passende Geschäfte für mollige Frauen gibt.
Natürlich gibt es genug plus size Modells, aber überlege dir doch mal bitte, was für Standards in diesem Gewerbe herrschen und wann man da als "zu dick" für den Job gilt. Mit der deutschen Durchschnittsgröße 42 ist man als Modell "plus size" und wird nur noch für Übergrößen gebucht.
Und nun überlege mal, wer die Mode für Normalgewichtige präsentiert. Das sind keine Frauen mit Größe 38 sondern Modells, die deutlich schlanker und größer sind als die Durchschnittskundinnen. Weil die Mode natürlich besser an großen, schlanken Frauen aussieht.
Ein Anbieter für Übergrößen möchte natürlich auch, dass seine Mode möglichst gut und vorteilhaft präsentiert wird und wird deshalb eben niemanden mit der Figur deiner ganzen "Bekannten" buchen sondern ein plus size Modell, das eine kleine Übergröße trägt, groß ist und trotz Übergewicht mehr führ ihren Körper und ihre Fitness tut als du und deshalb eben keine schwabbeligen Oberarme hat.
Und ganz davon abgesehen kann man doch von einem Bild eh nicht darauf schließen, wie man selber in etwas aussieht. Ich bin etwa so groß wie die Standardmodells in den online Shops, was schon ein großer Vorteil ist wenn man wissen will wie lange ein Rock ist, aber ich habe trotzdem schon Sachen zurück geschickt, die an mir längst nicht so gut aussahen wie auf dem Bild. Das kommt auch vor wenn man keine "Problemzonen" hat.
Ich habe mich da letztens auch sehr amüsiert. Da macht eine internationale Kleidermarke tatsächlich eine Produktlinie für große Größen und wirbt damit auch eifrig auf Facebook. Präsentiert wird das ganze von Tatjana Patitz, ich tippe mal auf Kleidergröße 34 und bestimmt 180 cm groß. Ich habe mal Hosen von dieser Marke anprobiert, die waren selbst mir schon zu kurz. Da fängt es schon an.
Es gibt aber mittlerweile auch Anbieter, die ihre Kleidung in beiden Varianten zeigen. Da fällt mir beispielsweise Bonaparte ein. Wenn man da das Katalogmaterial sichtet, sieht man immer mal wieder das selbe Teil an verschieden breiten Frauen.
Mode sieht an dünnen Modells und auch den Schaufensterpuppen komplett anders aus, als wenn dort jemand drinnen steckt der Problemzonen hat. Dabei muss dieser noch nicht einmal übergewichtig sein, aber ich verstehe die Frustration die dahinter steckt. Ich habe im Schaufenster oder im Katalog auch schon so manch schönes Teil erblickt, teilweise sogar an Modells die keine Kleidergröße 34 getragen haben und trotzdem sah es einfach nur aus wie ein Sack an mir.
Auch dünne Menschen haben Problemzonen, dass kannst du mir aber glauben. Viele sehr dünne Frauen in meinem Bekanntenkreis haben entweder Probleme mit zu kleinen Brüsten, dass diese kein Oberteil füllen, keine schöne Reizwäsche ordentlich sitzt oder auch die Hüftknochen zu weit heraus stehen, dass es in den Kleidern und Hosen dämlich aussieht.
Dünne haben mitunter nicht weniger Problemzonen als dicke, Beine sind ebenfalls ein sehr großes Problem von der Haltung her. Bei dünnen Menschen bemerkt man O und X Beine noch viel mehr als bei dicken Menschen, und somit sind kurze Sachen auch wieder ein Problem. Nur bei den sehr schlanken Menschen haben die meisten deutlich mehr Komplexe als dickere Menschen. Ich sehe mehr stämmigere Frauen die trotz Übergewicht mit Shirt, und kurzer Hose auf der Straße laufen als dünne mit entsprechenden O oder X Beinen.
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