Lasst ihr euch beim Arzneimittelkauf gerne beraten?
Ich erlebe es häufig, dass Kunden sehr froh sind, wenn man ihnen bei der Arzneimittelabgabe noch ein paar Ratschläge und Tipps mit auf den Heimweg gibt. Dabei kann es sich ganz banal um die Einnahmehäufigkeit handeln oder dann auch um die Neben- oder Wechselwirkungen oder um sonstige Dinge, die Leute interessiert und die wichtig für die richtige Einnahme ihres Arzneimittels sind. Manche Leute fragen aktiv nach bestimmten Dingen, die sie noch zu ihrem Arzneimittel wissen möchten, manche müssen erst angesprochen werden.
Ein anderer Kundentyp hingegen fühlt sich eher gestört und ist unangenehm berührt, wenn man ihn auf solche Dinge ansprechen möchte und diese Leute sind dann meistens froh, wenn sie so schnell wie möglich ohne Beratung wieder aus der Apotheke hinaus gehen können.
Wie ist das bei euch in der Apotheke? Lasst ihr euch gerne beraten und fragt vielleicht sogar aktiv nach oder lasst ihr euch nur ungern beraten und seid wieder froh, wenn ihr das verlangte Medikament in der Tasche habt und wieder vor der Apotheke steht?
Mit Apothekern geht es mir sehr ähnlich wie mit Ärzten: Meistens habe ich mir bereits selbst so ein Wissen angegoogled, dass ich auf jegliche Beratung sehr gerne verzichten kann. Sicherlich geben einem Apotheker oft wichtige Anweisungen zur Dosierung eines Medikaments, wodurch einem das Durchforsten des Beipackzettels erspart wird, doch alles was darüber hinaus geht, empfinde ich als überflüssig, besonders bei nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten. Bei letztgenannten ist es tatsächlich so, dass ich im Nachhinein nur froh bin, aus der Apotheke raus zu sein.
Die Beipackzettel der Medizin, die ich immer einnehme kenne ich und in der Apotheke sieht man anhand meiner bisherigen Käufe, dass ich die Medizin schon länger nehme. Dementsprechend muss man mir dazu keine Erklärungen geben. Es geht nur um neue Verschreibungen oder Zusatzkäufe für nicht verschreibungspflichtige Medikamente. Da habe ich schon manche guten Tipps bekommen, wofür ich auch dankbar war.
Ich lasse mich da also beraten und frage auch mal nach. Es ist schon vorgekommen, dass meine Ärztin mir etwas ganz anderes erzählte, als der Apotheker. In einem solchen Falle überprüfe ich das nochmals im Internet.
Ich kenne es eigentlich so, dass der Arzt einem sagt, wie oft man das verschriebene Medikament einnehmen soll. Deshalb braucht man ja eigentlich keine Beratung, wenn man ein Rezept einlöst.
Ich nehme seit längerem ein Schlafmittel. Das hole ich auch seit Jahren immer in der selben Apotheke. Immer wenn jemand neues mich dort bedient, wird mir erklärt, wie ich das Medikament zu nehmen habe. Was mich immer wieder auf ein Neues erstaunt, da ich vorher immer schon sage, dass ich eine Kundenkarte dort habe. Der Verkäuferin müsste also klar sein, dass ich das Medikament öfters einnehme. Ich gebe aber zu, dass ich mir ein süffisantes Grinsen meistens nicht verkneifen kann und ich bei den ersten Worten schon sage, dass ich das Medikament Nachts nehmen soll und es nicht überdosieren soll.
In einer anderen Apotheke ist es mir aber schon passiert, dass ich eine Frage zu einem Medikament hatte. Ich hatte vergessen den Arzt zu fragen, der eh nur Vertretung gemacht hatte und ich hatte das Medikament vorher in der Form noch nicht. Deshalb fragte ich in der Apotheke nach. Die konnten mir keine Auskunft geben und meinten, ich soll den Arzt fragen. Die Informationen standen dann zwar im Beipackzettel, den ich aber bewusst nicht lesen wollte.
Generell stört es mich nicht, wenn man mich informieren möchte. Bei Medikamenten die man aber sehr oft und regelmäßig holt, halte ich Beratung für überflüssig.
Ich kann glücklicherweise von mir behaupten, selten krank zu sein, und wenn es mich doch erwischt, ist es meistens eine banale Grippe oder Blasenentzündung. Gerade bei rezeptfreien Medikamenten lasse ich mich gerne in der Apotheke beraten und auf Neben- und Wechselwirkungen hinweisen. Nur weil man für ein Mittel kein Rezept braucht, heißt das ja noch lange nicht, dass das Zeug harmlos ist.
Leider habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass man mir leichthin falsche Informationen gegeben hat: "Das Antibiotikum können Sie ruhig nehmen, das verträgt sich mit der Pille!" Aber im Allgemeinen finde ich es gut, wenn gerade sensible Produkte wie Medikamente nicht nur kommentarlos über den Tresen gereicht werden, sondern mit ein paar ergänzenden Hinweisen versehen werden.
Wer jahrelang die gleichen Medikamente nimmt, braucht die freundlichen Hinweise der Apothekerin oder des Apothekers natürlich nicht mehr. Aber ich vermute auch, dass das Fachpersonal lieber einmal zu oft als einmal zu wenig sagt, dass Arznei X zu Magenproblemen führen kann, wenn man sie morgens einnimmt. So kann man sich eben auch absichern, wenn es mal wieder heißt: Woher hätte ich das denn wissen sollen, die Deppen hier drin haben mal wieder nichts gesagt!
Ich arbeite ja auch in der Apotheke und brauche daher eigentlich keine Beratung beim Kauf von Arzneimitteln. Aber auch ich frage schon mal einen Kollegen, wenn ich unsicher bin, welches Präparat vielleicht besser ist. Das finde ich einfach wichtig, wenn sich zum Beispiel der Kollege in dem Bereich besser auskennt. Ich beobachte es aber auch immer, dass es die unterschiedlichen Kundentypen gibt. Die einen sind froh, wenn sie Beraten werden und wichtige Hinweise mit auf den Weg bekommen.
Die anderen Kunden haben keine Zeit oder möchten auch gar nicht so genau wissen, was sie da einnehmen. Sicher ist das nicht immer so schön, aber das muss man einfach so akzeptieren. Ich kann es schon verstehen, da ich vermutlich auch zu den Kunden gehören würde, die schnell wieder aus der Apotheke raus wollen. Ich mag es allgemein einfach nicht so gerne, als Kundin in einem Geschäft lange von einem Verkäufer aufgehalten zu werden.
Ich lasse mich im Allgemeinen schon gerne beraten, gerade wenn es um neue Präparate gibt und der Arzt möglicherweise keine Zeit oder Lust hatte, die Details der Medikation und mögliche Wechselwirkungen zu erläutern.
Ich hole mir in der Apotheke auch gerne Rat, wenn es um neue Medikamente geht, die ich so noch nicht kenne. Ich lasse mich dort jedes Jahr beraten, wenn es um meine persönliche Hausapotheke angeht und fühle mich da immer gut aufgehoben. Bei Präparaten wie der Pille oder Aspirin brauche ich keine Beratung, die kenne ich auch so und fühle mich da bestens aufgeklärt.
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