Nachhilfe durch Ganztagsschulen überflüssig?

Ich habe vor kurzem in einem Forum gelesen, in dem es um Nachhilfe und deren Notwendigkeit ging. Dort wurde dann auch von einem User gesagt, dass das Konzept der Nachhilfe doch total überholt sei. Denn mittlerweile würden immer mehr Schulen zu Ganztagsschulen umfunktioniert, sodass es eigentlich so sein sollte, dass am Nachmittag der Unterricht eben vertieft wird.

Seiner Ansicht nach würde da aber nur "gespielt" werden und die Zeit nicht sinnvoll zum Lernen eingesetzt werden, sodass trotzdem Nachhilfe nötig sei. Andere User widersprachen da und meinten, dass es sehr wohl Schulen gäbe, wo auch Nachmittags "richtiger" Unterricht gemacht würde, aber die Lehrer eben nicht bei 30 Schülern gleichzeitig jedes Individuum fördern könnten.

Daher wäre Nachhilfe trotz Ganztagsunterricht sehr sinnvoll und nützlich. Was meint ihr dazu? Sollte Nachhilfe beim Konzept der Ganztagsschulen tatsächlich überflüssig sein?

Sowohl mein Neffe, als auch meine Nichte gehen in eine Ganztagsschule. Die Nachhilfe ersetzt es meiner Meinung nach nicht. Das Konzept einer Ganztagsschule ist eben nur anders. Die Unterrichtsstunden sind eben nicht so stark geblockt, sondern über den Tag verteilt.

Da hat man dann eben einige Unterrichtsstunden auch am Nachmittag und nicht nur am Vormittag. Dafür haben die Kinder am Vormittag mehr "freie" Zeit. Da kommt es eben auch durchaus vor, dass sie eine Stunde lang "Pause" haben, aber dafür gibt es eben am Nachmittag auch "Unterrichtsstunden".

Die Hausübungsbetreuung ist indirekt auch inkludiert. Es gibt im klassischen Sinn keine Hausübungen, weil diese weiteren Übungen ja auch in der Schule gemacht werden. Das entspricht aber keinem Nachhilfeunterricht und somit kann der meiner Meinung nach dadurch nicht ersetzt werden. Gelernt und zusätzlich geübt (zum Beispiel Lesen und dergleichen) wird ja weiterhin zu Hause.