So viel eingekauft, dass man es nicht transportiert bekommt

Ich muss manchmal schon lächeln, wenn ich beispielsweise auf dem Ikea Parkplatz sehe, wie die Leute versuchen ihre eingekauften Sachen in ihren Kleinwagen zu bekommen und daran scheitern. Neulich ist dann der Mann mit einem Teil erst mal gefahren und hat die Frau mit dem Rest stehen gelassen. Ich habe mich mit der Frau unterhalten und sie meinte, dass der Mann nun erst mal nach Hause fährt um es auszuladen und sie dann abholt. Sie wohnen allerdings 50 km weit entfernt.

Auch bei Lidl habe ich schon gesehen, dass eine Frau mit dem Fahrrad da war und nicht alles direkt mitbekommen hat. Sie hat dann einen Teil an der Kasse stehen gelassen und kam es dann wohl später abholen. Eine Frau, die wohl zu Fuß da war hat die vielen Tüten nicht weg bekommen und hat dann ein Taxi gerufen, weil es doch zu schwer war.

Habt ihr schon mal spontan so viel gekauft, dass ihr es nicht transportiert bekommen habt? Wie habt ihr es dann gelöst? Denkt ihr, dass man wirklich so im Kaufrausch sein kann, dass man sich über den Transport gar keine Gedanken macht?

Meinem Mann und mir ist das mal fast passiert, dass wir nicht alles wegbekommen haben. Wir haben von einem Markt erfahren, auf dem ganz billig Gemüse und Obst verkauft wird. Der Markt ist riesig und man bekommt alles tatsächlich unglaublich billig. Zwei Kilo Äpfel für einen Euro, eine Kiste Spargel für zwei Euro, drei Ananas für einen Euro.

Als wir das erste Mal da waren, konnten wir es einfach nicht fassen und haben locker über dreißig Kilo Zeug gekauft. Wir hatten nen Korb und nen großen Rucksack, aber wir waren dann eben noch ganz ordentlich mit Tüten behangen. Beim nächsten Mal haben wir einen großen Fahrradanhänger mitgenommen.

Also wenn man zum ersten Mal irgendwo ist oder eben so Geschäfte wie Ikea, in die man nur alle paar Jahre mal geht, da kann ich es schon nachvollziehen, wenn man mehr kauft als erwartet. Da konnte man es nicht richtig einschätzen und man kommt auch nicht mehr so schnell hin.

Aber bei einem normalen Lebensmitteleinkauf kann ich es nicht ganz verstehen. Ich habe auch jahrelang mit dem Fahrrad eingekauft und klar war es manchmal knapp und alle Körbe und Rucksäcke voll. Aber ich habe es immer geschafft. Es gibt doch dort nichts, was man nicht beim nächsten Mal kaufen könnte und man braucht sicherlich nicht alles an einem Tag.

Ich habe mal so viel Laminat, Deckenpaneele und diverses anderes Renovierungsmaterial in einem Baumarkt eingekauft, dass es gar nicht in ein Auto passen konnte. Allerdings habe ich einen 20%-Gutschein gehabt, der eben nur einmal eingelöst werden konnte und da die Einkaufssumme weit über 1.500 € lag, hat sich das dann schon gelohnt.

Also bleib ich mit dem Rest, der nicht ins Auto passte auf dem Parkplatz stehen, während ein Helfer die erste Fuhre schon mal nach Hause fuhr. Zum Glück dauerte eine Fahrt eben nur 10 Minuten, so dass wir nach einer halben Stunde die zweite Fuhre ins Auto laden konnten. Aber eine halbe Stunde Wartezeit für diese Ersparnis nehme ich doch gerne mal in Kauf.

Ein anderes Mal hatte sich unser Sohn sein neues Kinderzimmer bei IKEA ausgesucht. Da wussten wir aber von Anfang an auch, dass wir das nicht in ein Auto bekommen und sind kurzerhand mit beiden Autos losgefahren, um die ganzen Kartons nach hause zu bekommen.

Einer Bekannten von mir ist es bei IKEA auch schon mal passiert. Sie war mit dem kleineren Auto einkaufen, weil sie auch eigentlich nicht viel holen wollte, aber dann hat sie doch etwas größeres gefunden und gekauft. Das war dann aber nicht in das Auto zu bekommen, so dass sie das Teil bei IKEA hat stehen lassen und nach Hause gefahren ist, um das größere Auto zu holen. Das waren auch ungefähr 50 Kilometer pro Strecke und sie hat sich schon sehr geärgert, aber es war nicht zu ändern.

Mir ist es noch nicht passiert, da ich nur ein relativ kleines Auto habe und genau weiß, dass da nicht viel hinein passt. Wenn ich einkaufe, dann habe ich das schon immer im Hinterkopf. Und wenn ich zu Fuß einkaufe, dann gehe ich schon extra ohne Einkaufswagen durch das Geschäft, damit ich merke, wann es mir zu schwer wird und ich lieber nicht noch mehr kaufen sollte, weil ich den Kram ja auch noch nach Hause schleppen muss.

Bisher habe ich noch immer alles weg bekommen. Beim Shoppen habe ich meinen Partner dabei, der gerne meine Tüten trägt und beim normalen Einkauf, kaufen wir nicht so viel, dass man damit nicht mehr wegkommen kann, weil wir recht oft einkaufen gehen und dann immer nur Kleinigkeiten besorgen.

Mir und meinem Exfreund ist es einmal passiert, wobei wir eigentlich nicht besonders viel eingekauft hatten. Wir waren aber im Baumarkt und haben irgendwelche Bretter gekauft, wobei wir dann feststellen mussten, dass sie doch nicht ins Auto passen. Wie es der Zufall wollte, ist dann aber gerade ein Bekannter meines Exfreundes auch in dem Geschäft einkaufen gewesen. Da er ein größeres Auto hatte, bot er uns dann auch direkt an, die Bretter mitzunehmen. Da lag es aber eher an der Größe, als an der Menge.

Ich habe jedoch selbst noch nie so viel eingekauft, dass ich die Sachen nicht transportiert bekommen habe. Ich denke, dass ich wohl auch eher etwas weniger einkaufen würde, wenn ich mir nicht sicher wäre, ob ich genug Platz im Auto habe oder ob ich das auch alles tragen kann. Immerhin wäre es schon sehr blöd, so viel zu kaufen und dann quasi mit dem ganzen Zeug festzustecken. Von daher kaufe ich auch nicht unüberlegt so viel ein und ich schaue eben immer, dass ich alles transportiert bekomme.

Wenn man in Geschäfte kommt, die weiter weg liegen und die man nicht so oft aufsuchen kann, dann ist die Verlockung sicherlich groß, besonders viel einzukaufen. Es bringt einem ja aber auch nichts, so viel zu kaufen, dass man die Sachen im Endeffekt nicht nach Hause bekommt oder zweimal fahren muss. Da hätte man sich den Stress direkt sparen können und könnte direkt an zwei verschiedenen Tagen zum Einkaufen da hin fahren. Das würde auch nicht mehr an Benin verbrauchen und man wäre eben entspannter und müsste nicht an einem Tag so viel fahren.

Mein Freund und ich haben in diesem Sinne mehr Glück als Verstand, wenn man das so nennen kann. Wir haben mal vor einigen Monaten einen neuen Fernseher gekauft, der viel größer war als der bisherige Fernseher. Ich fand das unnötig, weil der alte noch funktionierte, aber er bestand darauf also gab ich nach. Wir haben das Gerät dann online bezahlt und abholen wollen, wobei wir vorher gar nicht bedacht haben, dass das Gerät ja auch ins Auto passen muss.

Da er ein eher kleines Auto fährt, hätte das schon gewaltig schief gehen können. Es hat sich dann herausgestellt, dass das Gerät gerade so ins Auto gepasst hat. Wie gesagt, das hätte auch schief gehen können, da hatten wir echt Glück gehabt. Wir hätten sonst nicht gewusst, wie wir das Gerät nach Hause bringen sollen. Denn um die Ecke war das Geschäft, in dem wir das gekauft hatten auch nicht.

Mit dem eigenen Auto ist mir das noch nicht passiert, aber mit einem Leihwagen. Ich hatte mir extra einen Hochdachkombi ausgeborgt, der hinten keine Sitze sondern eine Ladefläche hatte, denn ich wollte bei IKEA ein paar Möbel kaufen, die in mein Auto nicht gepasst hätten. Klar hatte ich vorher den Laderaum überschlagen und dachte es passt. Aber letztlich ist es mit einem fremden Auto dann doch schwieriger, exakt zu schätzen, weil man keine Erfahrungen aus dem Alltag mit dem Platz hat.

Letztlich musste ich das Auto drei mal packen, und jeden Winkel optimal ausnutzen, damit die Tür dann mit Ach und Krach zu ging. Da habe ich echt geschwitzt, denn damals habe ich recht weit von IKEA weg gewohnt und hätte sonst drei Stunden Fahrzeit zusätzlich in Kauf nehmen müssen.

Als ich meine erste eigenen Wohnung bezogen haben, habe ich mich auch mal grob verschätzt. Damals wollte ich unbedingt Kleintiere im Käfig halten und holte mir zuerst den Käfig und diverses Zubehör im Zooladen. Damit die Tiere es gut haben, sollte der Käfig natürlich groß sein und weil er eigentlich recht leicht war, wollte ich ihn bis zur Bahn tragen und dann von der Haltestelle nach Hause.

So ein Käfig ist zwar leicht, aber ungemein sperrig und nach ein paar hundert Metern wiegt auch der wie Blei, weil man ihn nicht ergonomisch tragen kann. Da ist mir damals dann auch der Kragen geplatzt und ich bin wieder zurück in den Laden, habe die Ware zurück gebracht und habe den Einkauf dann das nächste Mal strukturierter angefangen.

Mir selbst ist es noch nicht passiert, aber meine Freundin hat mal davon erzählt, dass es ihr fast passiert wäre. Normalerweise fährt sie immer mit dem Auto zum Einkaufen und muss sich für den normalen Wocheneinkauf keine Gedanken machen, wie sie alles nach Hause bekommt. Einmal war sie jedoch mit dem Hund zu Fuß unterwegs, weil in dem Winter auch alles vollgeschneit und vereist war und sie locker eine Stunde gebraucht hätte, um allein das Auto fahrtüchtig zu machen und vom Hof zu bekommen.

Sie nahm sich einen Einkaufswagen und kaufte normal ein - und erst an der Kasse merkte sie, dass sie ja auch alles in ihren Rucksack bekommen musste! Und sie hatte solche Dinge wie Milch, Mehl und Zucker eingepackt, also alles schwere Dinge. Sie hat es dann noch so gerade eben geschafft. Der Rucksack war über zehn Kilogramm schwer und sie musste noch etwas in einer Tüte mitnehmen. Auf den schlecht geräumten Wegen kam sie dann auch nur langsam vorwärts, aber mit Hängen und Würgen hat sie es dann noch so gerade eben geschafft, bevor die Kräfte sie verließen.