Durch Homo-Ehe Legalisierung der Leihmutterschaft?

Ich sah auf Facebook gerade eben, dass jemand aus meiner Freundesliste eine Petition geteilt hat, die sich gegen die Homo-Ehe richtet. Aus Neugier - und nicht um diese zu unterzeichnen - habe ich das mal durchgelesen und wollte einfach mal wissen, was solche Menschen überhaupt an der Homo-Ehe zu kritisieren haben.

In der Petition stand dann drin, dass eine Öffnung der Ehe weitere rechtliche Konsequenzen hätte, die sehr böse für die Gesellschaft wäre. So wurde befurchtet, dass irgendwann auch die in Deutschland verbotene Leihmutterschaft eingeführt werden würde, weil so auch gleichgeschlechtliche Paare ein Recht auf eigenen Nachwuchs bekommen würden. Auch würde durch die Öffnung der Ehe für Homosexuelle eine Volladoption und künstliche Befruchtungen für diese Menschen durchgesetzt werden, was in den Augen der Petitions-Schreiber sehr negativ wäre.

Ich finde, dass jeder so leben sollte, wie er leben möchte und dass sich die Regierung eben auch der Mehrheit und dem Willen des Volkes unterordnen sollte. Denn schließlich leben wir hier in einer Demokratie und die Mehrheit entscheidet wie ich finde. Ich frage mich aber dennoch, ob diese negativen Folgen der Homo-Ehe überhaupt zu weit hergeholt sind oder ob da wirklich was dran sein könnte.

Was meint ihr dazu? Glaubt ihr, dass derartige Folgen durchaus eintreffen könnten? Würde Deutschland wegen der Homo-Ehe seine Gesetze zur Leihmutterschaft wirklich ändern müssen oder wird das in euren Augen nie passieren?

Bei voller Anerkennung der Homo-Ehe dürften diese Paare Kinder adoptieren. Das ist doch nur wünschenswert. Ebenso würde der gleiche Anteil an den Kosten zur künstlichen Befruchtung von den Krankenkassen getragen werden. Das wäre für die Krankenkassen natürlich ein größerer finanzieller Aufwand als bisher. Aber Krankenkassen müssen flexibel sein. Es kann sich auch immer etwas anderes ändern. Einige bezahlen mittlerweile homöopathische Behandlungen. Also es kommt so oder so immer mal was Neues hinzu.

Die Legalisierung der Leihmutterschaft halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ein schwules Paar kann nun mal keine leiblichen Kinder bekommen. Das ist nichts Neues. Ein getrenntgeschlechtliches Paar, bei dem die Frau unfruchtbar ist, kann auch keine leiblichen Kinder bekommen. Dennoch wurde wegen denen die Leihmutterschaft nicht legalisiert. Warum also für schwule Paare?

Das Verbot der Leihmutterschaft hat Gründe, die die Leihmutter und die Kinder schützen sollen. Diese Gründe verschwinden nicht, nur weil das das Kind aufziehende Paar dann schwul ist. Es hat sich also nichts geändert.

Die Angst davor kann ich gut verstehen. Ich finde Leihmutterschaft auch absolut ablehnenswert und bin dafür, dass das immer verboten bleiben sollte. Wenn Homosexuelle heiraten dürfen, ändert es aber gar nichts daran. Wenn da eine stärkere Lobby für die Legalisierung befürchtet wird, kann ich nur sagen: auch unverheiratete Paare können Kinderwunsch haben. Also wenn es viele Schwule geben sollte, die gerne eine Leihmutter haben wollen, dann gibt es sie auch jetzt schon und nicht erst in verheirateter Form.

Und die Angst davor, dass Homosexuelle Kinder adoptieren könnten, ist einfach homophob. Die können sich noch so tolerant geben und so oft wie sie wollen behaupten, sie hätten nichts gegen Schwule. Aber die Probleme, die Kinder mit homosexuellen Eltern haben, kommen von außen. Wenn Nachbarn und Schüler lästern. Das muss sich ändern. Ansonsten ist ein homosexuelles Paar genauso gut geeignet, Eltern zu sein wie alle anderen. Wer dagegen ist, ist schwulenfeindlich.