Romanhelden wegen Musik unsympathisch finden?
Mit einer Kommilitonin habe ich mich letztens ein wenig über Literatur unterhalten. Ich lese lieber Sachbücher und sie mag Romane ganz gerne. Sie erzählte mir von dem Roman, den sie gerade las und meinte, dass sie vorher Shades of Grey gelesen habe. Sie betonte dann, dass ihr der Protagonist bei Shades of Grey unsympathisch gewesen wäre. Dies hätte sie aber nicht von seinen Charaktereigenschaften oder dergleichen abgeleitet, sondern wegen seines Musikgeschmacks.
In dem Roman wäre wohl nicht nur beschrieben worden, welche Musik er allgemein gerne hört, sondern es wurden auch sehr explizit Stücke aufgezählt und diese fand sie eher unsympathisch und hätte sie nicht gerne gehört. Dadurch kam ihr der Protagonist unsympathisch vor und sie konnte den Rest des Buches über auch nicht vergessen, dass sie ihn eigentlich nicht besonders mochte.
Ist es bei euch auch schon mal vorgekommen, dass euch eine Figur in der Literatur unsympathisch war, weil sie Musik mochte, die ihr selbst nicht mochtet? Ist das für euch mitunter vielleicht sogar ein Grund ein Buch lieber nicht zu lesen? Seit ihr möglicherweise sogar der Meinung, dass Autoren den Musikgeschmack nicht zu sehr spezifizieren sollten, da dadurch die Gefahr besteht, dass viele den Protagonisten unsympathisch finden könnten?
Ich habe den Musikgeschmack von Personen noch nie als Grund gesehen, jemanden sympathisch oder unsympathisch zu finden. Natürlich habe ich schon festgestellt, dass der Musikgeschmack ein guter Anknüpfungspunkt sein kann, aber für mich ist das nebensächlich. Was Charaktere in Büchern betrifft, so ist der Musikgeschmack vielleicht mal eine Möglichkeit die Figur näher zu beschreiben und dem Leser eine Vorstellung zu vermitteln. Das nehme ich aber eher zur Kenntnis und gut.
Das habe ich bisher auch noch nie erlebt und kann es mir irgendwie auch gar nicht so recht vorstellen. Es würde mich auch gar nicht einmal wundern, wenn ich eine solche Randinformation schon fast genauso schnell wieder vergessen würde, wie ich sie gelesen habe. Mir ist es auch noch nie in den Sinn gekommen jemanden, egal ob fiktiv oder eben nicht, wegen so einer Kleinigkeit wie dem Musikgeschmack unsympathisch zu finden. Auch sein beschriebenes Aussehen oder sein bevorzugtes Essen wäre für mich kein Grund direkt über einen Charakter zu urteilen. Da zählen für mich eigentlich nur dessen Worte und Taten.
Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Sicher kommt es schon mal vor, dass man über jemanden liest oder auch jemanden kennenlernt, der einen anderen Musikgeschmack hat, als man selber. Aber das macht doch keine Sympathie aus, zumindest bei mir nicht. Ich habe noch nie einen Charakter in einem Buch unsympathisch gefunden, weil dieser Musik gerne hörte, die ich nicht mag. Und ich denke auch nicht, dass das jemals der Fall sein wird.
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