Worum beneidet ihr eure Vorfahren?

Wir leben im 21. Jahrhundert und können auf alles zugreifen. Wir haben fast keinerlei Einschränkungen und können die ganze Welt bereisen. Uns steht die ganze Welt offen, doch das war nicht immer so. Unsere Vorfahren hatten viele Luxusdinge, die wir heute als selbstverständlich ansehen, nicht.

Dafür hatten sie aber viele andere Dinge und waren auch glücklich. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich beispielsweise neidische darauf werde, dass Leute früher keinen Computer hatten oder einfach in einen Saloon gehen und dort was trinken konnten mit der ganzen Atmosphäre.

Habt ihr auch solche Dinge, um die ihr eure Vorfahren beneidet? Um welche Dinge beneidet ihr sie und warum tut ihr das?

Ja, ein Leben ohne Computer, Internet und Mobiltelefone hatte auch seine Vorteile. Das Leben war dadurch einfach langsamer und die Menschen waren tatsächlich noch in der Lage zu warten. Heute wird ja direkt auf alles sofort eine Antwort erwartet und man sollte möglichst immer erreichbar sein. Wenn man sein Handy bewusst zu Hause lässt ist man ja schon fast ein Exot.

Und früher waren die Dinge viel hochwertiger als heute, egal ob das Möbel, Kleider oder andere Haushaltsgegenstände waren. Die Dinge waren dafür gemacht, dass sie lange benutzt wurden, eventuell wurden sie auch repariert und vererbt und das hat man ja heute gar nicht mehr. Wenn ein Haushaltsgerät kaputt geht wird es weg geworfen, weil sich eine Reparatur gar nicht mehr lohnen würde.

Ich finde, dass es früher deutlich lustiger war, wenn man abends mit Freunden in eine Kneipe gehen konnte. Das war noch richtig gesellig und die Kneipen waren schön dunkel und verraucht. Das hat sich heute ja leider alles geändert und die Leute müssen draußen stehen, wenn sie eine Zigarette rauchen wollen. Zudem schauen die Leute heute doch alle fünf Minuten auf ihr Smartphone, was ich immer sehr unfreundlich finde.

Zudem beneide ich meine Vorfahren ein wenig um deren Kindheit. Damals war das mit der Schule und einem späteren Beruf doch alles etwas lockerer. Heute muss man sich schon viel zu früh Gedanken über seine Zukunft machen und hat ständig Existenzängste. Die Kinder haben früher zudem auch viel mehr draußen gespielt und haben ihre Phantasie verwendet, während man heute vor der Playstation sitzt.

Ich beneide meine Vorfahren eigentlich um nichts. Wenn ich mir die Generation meiner Oma anschaue, dann mussten die Krieg und Nachkriegszeit mitmachen, was nicht angenehm ist und selbst in der Generation meiner Eltern, die haben dann eben DDR mitgemacht, was denke ich auch nicht zu beneiden ist. Ich lebe eigentlich ganz gerne im Hier und Jetzt und bin ein Kind meiner Zeit.