Gibt es Hobbys für eure Kinder, die euch zu teuer sind?

Man hört es ja immer wieder, dass zum Beispiel Ski fahren oder die Musikschule unleistbar teuer geworden sind. Demnach muss man sich ausrechnen, wie viel man verdient, was man für Ausgaben hat und ob man dem Kind ein Hobby gewähren kann, auch wenn es mehrere hundert Euro im Jahr, oder gar im Halbjahr, kostet.

So habe ich mir überlegt, ob es bei euch vielleicht auch Eltern gibt, die ihren Kindern schon schweren Herzens ein Hobby verwehrt haben, weil es schlicht und einfach zu teuer ist, diesem Hobby nachzugehen. Sei es alleine wegen der Anschaffung der Ausrüstung oder aber dem Mitgliedsbeitrag oder Stundensatz, den man dann noch hinblättern muss.

Was sind Hobbys für Kinder, die ihr euch niemals leisten könntet und deshalb eine Alternative finden musstet? Oder macht ihr gar keine Abstriche und lest ihr euren Kindern jeden Wunsch von den Augen, weil ihr der Meinung seid, dass ein Kind um jeden Preis gefördert werden muss?

Es ist zwar schon ein paar Jahre her dass wir vor dieser Frage standen, aber grundsätzlich hat sich in meiner Einstellung nichts geändert. Wenn das Hobby sinnvoll ist und die Entwicklung unseres Kindes fördert dann hätten wir immer versucht es zu unterstützen. Allerdings gibt es klare Grenzen, nämlich dann wenn deshalb exorbitante Kosten ins Haus stehen und es absehbar ist dass es keinen Erfolg haben wird beziehungsweise die Gesundheit darunter leidet oder der schulische Erfolg.

Ich sehe einfach nicht ein wenn ich einen nicht unbedingt kleinen Teil meines Einkommens in das Hobby der Kindes investieren muss und zwar für Dinge die ich mir selber nicht leisten möchte. Es gibt genügend preiswerte Alternativen und zum Glück wechseln die Interessen ja auch recht schnell. Da würde ich für das Geld lieber nur noch halbe Tage arbeiten und mich in der gesparten Zeit um mein Kind kümmern. Kinder müssen nicht alles Wünsche erfüllt werden um eine schöne Kindheit zu haben.

Vielleicht ein paar Beispiele. Wir hatten unseren Kleinen auf seinen Wunsch hin in der Musikschule angemeldet. Wir stellten aber sehr schnell fest dass er vollkommen unmusikalisch ist (das wussten wir aber auch schon vorher) und meldeten ihn dort nach seinem Einverständnis auch sehr schnell wieder ab. Später spielte er Fußball und lief Ski (mit mäßigem Erfolg), aber das war vollkommen in Ordnung. Hier ging es um den Spaß, die Gemeinschaft und um Sport. Die Kosten waren uns völlig egal, auch dass man mal mit zu den Spielen fuhr.

Abgelehnt hätten wir sicherlich die Finanzierung des Segelflugscheines oder den Motorsportklub. Die Kosten sind schon recht hoch, aber im Verein noch finanzierbar, aber wir hätten Angst um ihn gehabt. So etwas kann er später noch machen, wenn er volljährig ist. Einen Hund hätten wir ihm auch nicht gekauft und schon gar kein Pferd. Gut, meistens Mädchen haben diesen Wunsch, aber Tiere müssen ständig gepflegt werden und das würde dann irgendwann bei mir hängen bleiben.

Ich finde Eltern müssen auch einmal nein sagen können, auch wenn sie es sich eigentlich leisten könnten auch die teuren Hobbys zu finanzieren. Dafür sind sie auch die Erziehungsberechtigten und das hat viel mit Erziehung zu tun.