Haustiere bei den Germanen zu Beginn der Zeitrechnung

Meine Tochter soll für den Geschichtsunterricht ein Modell bauen. Das Thema dürfen die Kinder frei wählen, soll aber eben mit dem Geschichtsunterricht zu tun haben. Da dieses Schuljahr das römische Reich sehr ausführlich behandelt wird, dachten wir an eine Familiensiedlung bei den Germanen. So mit Langhaus, Ställen und dergleichen.

Leider kann ich nichts dazu finden, welche Haustiere man damals schon hatte. Aus einem Buch weiß ich, dass man schon Schweine selbst hielt. Ansonsten habe ich jetzt nur einen Hinweis gefunden, wo es heißt, dass man sporadisch Haustiere hatte. Nur welche Tiere waren das außer den Schweinen?

Aus Knochenfunden und Beschreibungen insbesondere der Römer weiß man sicher, dass die meisten Stämme Pferde hatten. Die Germanen waren als gute Reiter bekannt. Bei den Tenkterern gab es beispielsweise einen ziemlichen Kult um Pferde, die auch vererbt wurden. Allerdings waren die Pferde viel kleiner und eher robust. Also vom Typ her dürfte Norweger passen.

Ebenfalls waren die Germanen ziemlich gute Rinderzüchter. Rinder wurden bereits vor dem ersten Kontakt mit den Römern sehr erfolgreich vermehrt. Schweine gab es auch.Auch die waren viel kleiner und wurden immer wieder mit Wildscheinen gekreuzt.

Hunde gehörten damals auch schon zum Leben. Im Grunde gab es bei den Germanen zwei Typen. Einen große Hund zum Hüten und Bewachen und einen kleineren, gedrungenen Typus.

Schafe und Ziegen waren ebenfalls bekannt. Es hat auch Hühner und Gänse gegeben. Wobei nicht überall alles gehalten wurde. Die generelle Stallhaltung war unüblich. Das angebaute Getreide reichte gerade so für die Menschen, die "Weidehaltung" war eher ein Hintreiben zu nutzbaren Flächen.

Kleinere Tiere wie Hühner, Gänse und wohl auch Ziegen lebten ganzjährig in der Siedlung, beziehungsweise um die Siedlung herum. Die großen Tiere wurden in die Umgebung getrieben und bewacht. Im Winter kam das Vieh dann mit ins Haus. Das gab Wärme und Sicherheit insbesondere für die wertvollen Rinder.

Im Prinzip kannst du also einen ganz schönen "Bauernhof" aufbauen. Die Germanen hatten schon ziemlich viele Nutztiere. Wenn du die Umgebung ein wenig einbeziehst und eine Schweineherde in den Wald stellst und einen Weiher für die Gänse dazu setzt, dann bekommst du ein sehr schönes Bild, das durchaus realistisch ist.

So umfangreich können wir das Modell gar nicht bauen, weil sonst die Details zu klein sein müssten. Immerhin muss meine Tochter das Modell im Frühjahr auch ohne Probleme in die Schule bekommen.

Deswegen könnte man eher am Tor die Schweine und Rinder platzieren, was das Treiben zur Weide darstellen soll. Denn so wie ich das bisher recherchiert habe, hatte jede Sippe einen Palisadenzaun um ihre kleine Siedlung und damit nur den Zugang durch ein Tor.

Das komm auch wieder ganz darauf an ... Es gab ja verdammt viele Stämme, die sich nicht alle gleich verhalten haben. Es gab große Dörfer, die umfriedet waren. Es gab Siedlungen, wo die einzelnen Häuser so weit auseinander lagen, dass die Römer sie nicht als Siedlung erkannt haben. Dazu gab es auch noch Stämme, die haben tatsächlich Ställe und separate Wohnhütten für die Knechte gebaut.

Mit einem Langhaus in typischer Technik und einigem an Viehzeug drumherum liegst du garantiert richtig. Es gab übrigens auch schon kleine Gärten für Bohnen und ähnliches. Im Prinzip bist du ziemlich frei in der Gestaltung, das Thema ist Klasse. Das kannst du schon so biegen, wie es passt und trotzdem bleibst du korrekt.

Und es ist immerhin umfangreicher, als der Wachturm auf dem Limes, den vermutlich viele Kinder in der Klasse wählen werden, weil der als Beispiel genannt wurde. Mir ist auch klar, dass man nicht alle möglichen Haustiere irgendwie unterbringen muss. Aber mir waren eben nur die Schweine bekannt und das wäre ein wenig dürftig gewesen. Und am Ende brauchen wir jetzt nur die Figuren kaufen, da der Rest aus schon vorhandenen Materialien gebaut werden kann.