Bachelor gleichzustellen mit Techniker und Fachwirt?

Ich habe kürzlich meine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker erfolgreich abgeschlossen und ein Bekannter von mir ist mit seiner Ausbildung zum Elektroniker fertig geworden. Um auf meine Frage zurück zu kommen: ich möchte ein duales Maschinenbaustudium an der Universität absolvieren, mein Bekannter allerdings möchte einen Techniker mit anschließendem Fachwirt machen.

Jetzt fragen wir uns, wer nach Beendigung seines Vorhabens den höheren Bildungsgrad erreicht hat?

Ein Hochschulstudium ist natürlich vom Bildungsniveau höher angesiedelt. Man benötigt normalerweise eine Hochschulreife, um überhaupt studieren gehen zu dürfen, ein Techniker erhält aber erst mit Abschluss seine Hochschulreife. Somit steht ein Techniker bildungstechnisch auf der Ebene eines Abiturienten. Er hat zwar logischerweise mehr fachspezifische Kenntnisse; dafür ist ein Abiturient auf einer breiteren Basis ausgebildet.

Allerdings kann es trotzdem sein, dass dein Kollege trotz des "niedrigeren" Bildungsniveaus am Ende einen ähnlich anspruchsvollen und auch gleich bezahlten Job bekommt. Das liegt einfach an der höheren Praxiserfahrung und daran, dass viele Ingenieursjobs eben doch eher praktisch orientiert sind. Auf der anderen Seite ist in den letzten Jahren eindeutig der Trend zu spüren, dass man auch für "einfachere" Jobs lieber Akademiker einstellt, auch wenn diese eigentlich doch noch etwas teurer sein müssten. Offensichtlich hat das Hochschulstudium doch inzwischen einen deutlich höheren Stellenwert bei den Unternehmen.

Ein duales Studium hat dagegen noch einmal eine Sonderstellung. Dadurch, dass man schon während des Studiums ein Betriebsangehöriger ist, hat man sehr gute Übernahmechancen und meist bessere Einstiegsbedingungen. Außerdem hat man mehr praktische Kenntnisse als "herkömmliche" Studenten. Dadurch verbindet man im Prinzip das Beste aus beiden Welten - allerdings auf Kosten der eigenen Freizeit.