Unterschied zwischen ausländischen und deutschen Schulen

vom 04.03.2008, 16:25 Uhr

Ich möchte gern mal wissen,ob ihr viellicht ein paar andere ausländische Schulsysteme kennt. Wir mussten heute etwas über den Unterschied zwischen amerikanischen und deutschen Schulen schreiben.

Wir haben einen kleinen Film vorher gesehen und da ist mir aufgefallen,dass die Schulen in Amerika viel sauberer sind und die Schüler eine wirklich große Pause haben um in einer großen Cafeteria zu essen. Die sind halt für eine Ganztagsschule eingerichtet und haben auch nachmittags Unterricht. Ich finde auch,dass es an den Schulen mehr Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten gibt.

Die Schuluniform ist natrülich ein weiterer Unterschied wobei es auch in Amerika Schulen gibt,an denen keine getragen wird. Im Allgemeinen sind die da besser ausgestattet und das ist alles ziemlich ordentlich. Vielleicht ward ihr aber schoneinmal da und habt andere Erfahrungen gemacht,dann lasst es mich wissen. Also wenn ihr noch andere Schulsysteme kennt dann schreibt es doch einfach mal hier.

Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

also ich kenne den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Schulen auch und finde, dass alles in Amerika besser ist. Die haben dort ihren Stundenplan meist auf den ganzen Tag verteilt und haben halt zwischenzeitlich riesige Pausen, um zum Beispiel nach Hause zu gehen und was zu essen. Aber nicht nur das können sie machen, sondern meist stehen riesige Footballplätze, Parks usw. zur Verfügung und somit sehr viele Möglichkeiten für die Schüler, sich individuell zu entfalten.

Natürlich sind deutsche Schulen dagegen etwas mager ausgestattet, dafür denke ich aber, dass wir viel weiter entwickelt sind als Schulen in Afrika, die sich wirklich nur auf das Nötigste beschränken müssen und keinerlei Anspruch oder Mittel auf und für technische und sportliche Dinge haben und somit wirklich nur das Lehren im Vordergrund stehen kann. Daher bin ich der Meinung, dass wir mit unserem Schulsystem schon ganz zufrieden sein sollten.

mfG Marcel

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» POTWMarcel » Beiträge: 1118 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Irgendwie kommt es mir so vor, als ob hier das Idealbild aus Highschool Filmen in den Köpfen festsitzt :lol: und keine echten Erfahrungen dahinterstehen. Ich war selbst auf einer amerikanischen Highschool, wenn auch nur für einen Monat und ein paar amerikanischer Verwandte gingen dort zur Highschool.

Und: Gerade was ihr ansprecht sind die idealen Highschools die es kaum gibt - klar dass man diese in Filmen sieht. Ist auch normal, denn hierzulande würde man auch kein Filmteam in eine heruntergekommene Schule lassen sondern nur in Musterschulen die schön den Wunschzustand zeigen.

Das mit den Schuluniformen ist absolut falsch, an den wenigsten öffentlichen Schulen gibt es diese - Schuluniformen sind ein typisches Merkmal von Privatschulen und diese sind sowieso Idealschulen (in den meisten Fällen) da es hier vielleicht an vielem fehlt aber keineswegs an Geld.

So um jetzt zur normalen Highschool zu kommen: Die Unterschiede sind hier extrem, je nachdem wo sich die Highschool befindet, den diese wird oft von der Gemeinde und den Eltern querfinanziert. Sprich: Wohlhabende Gegend = gute Schule, schlechte Gegend = schlechte Schule. Ich war in South Beach und das ist ein ausgemachtes "Bonzenviertel" wo auch jede Menge Promis und Stars wohnen, logischerweise war die Schule daher eine der Idealschulen, also wie in dem Filmchen sah sie aus wie geleckt, alles war neu, neueste PCs und Ausstattung, sauber, große Schulanlagen usw..

Die Schulen in den "ärmeren" Vierteln Miamis hingegen waren eher der amerikanische Durchschnitt. Mittelmäßige Ausstattung, Zustand, Ausrüstung, Schulanlagen waren sehr viel kleiner. Und wenn ich jetzt die Schulen beschreibe in den "Elendsvierteln" siehts total anders aus: Schule heruntergekommen, Ausrüstung alt, Schulanlagen? Nichts da, die können froh sein wenn sie einen Basketballplatz haben.

Logischerweise kommen Gastschüler nur in reiche bis mittlere Familien und demzufolge auch an die dazugehörigen Schulen, daher sieht für sie das Schulsystem so aus wie in den Filmen oder halt nur wenig schlechter. Keine arme Familie hat einen Gastschüler und die "armen" Schulen machen über ein Drittel aus, die "reichen" Schulen nur wenige Prozent.

Genau das gleiche übrigens mit den Möglichkeiten "sich individuell" zu entfalten - reiche Schule = viele Kurse, arme Schule = kaum Kurse oder gar keine. Und an den besseren Schulen verbringen die Schüler auch mehr Zeit, an den schlechteren fehlen dazu teilweise die Möglichkeiten einfach, daher gehen viele nur wie hier zur Schule und kommen wieder nach Hause. So kann man es ewig fortsetzen, der Zustand der Schule hängt sehr stark von der Gegend ab bzw. der Eltern die ihre Schüler dorthin schicken und deren Förderbereitschaft bzw. Kapital die Schule zu fördern.

Das "meist" in deiner Aussage, POTWMarcel, kannst Du also streichen und es tut mir ja leid eure Traumwelt zu zerstören, nur diese gibt es nunmal nicht und die Situation ist eine völlig andere die total von eurem Bild abweicht. Reines Wunschdenken und Hollywoodillusion - und nur so: solche tollen Schulen gibt`s auch in Deutschland, nur dass sind dann wie bei den Amis Privatschulen mit Reitanlagen, Sportanlagen, toller neuer Ausrüstung usw. die nur die zulassen, die das ganze TamTam auch bezahlen können, daher gibt`s das logischerweise nicht an jeder Schule in Deutschland. Halt wie bei den Amis auch.

So gesehen kann man noch über deutsche Schulen froh sein die nämlich alle ungefähr gleich stark vom Staat gefördert werden statt im wesentlichen auf die Eltern angewiesen zu sein bzw. der "Gemeindemitglieder". Das würde nämlich das soziale Ungleichgewicht bei der Bildung noch verschärfen was bei den Amis normal ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo,

also ich denke auch, dass die ausländischen Schulen durch die Ganztagsschulen einen Vorteil haben, sieht man ja auch am Pisa-Test. Wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, so lange ist das noch garnicht her, da hatten wir selbst in der Oberstufe nur zweimal die Woche Nachmittagsunterricht, ich finde das schon relativ wenig. Ok, direkter Nachmittagsunterricht ist zwar kein Allheilmittel, aber dass es zumindest eine zentrale Hausaufgabenbetreuung gibt halte ich für essenziell wichtig, da viele Älter ihren Kindern geraden bei den Aufgaben der weiterführenden Schulen einfach nicht mehr helfen können.

Ob allerdings speziell das amerikanische Schulsystem das Vorbild sein sollte, wage ich zu bezweifeln, dass es da im Film sauber war, liegt wohl am angekündigten Besuchs des Kamerateams. :wink: Auch ist die Kriminalität an amerikanischen Schulen weit höher als in der durchschnittlichen Schule in Deutschland, das hat aber eher politsche Gründe und das fehlen der Sozialen Absicherung, haben ja eine freie und keine soziale Marktwirtschaft.

Gruß,

VivaBavaria

» VivaBavaria » Beiträge: 302 » Talkpoints: -0,92 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mich Subbotnik nur anschließen, genauso wurde es mir von einer Freundin berichtet, die dort 1 Jahr lang in Texas auf die Schule ging, sie war Austauschschülerin und konnte sich über den finanziellen Rahmen der dortigen Gastfamilie wirklich nicht beklagen.

In Filmen scheint es immer so schön dort, aber leider ist dem überhaupt nicht so, das stelle ich bei mir im Ort schon fest. Im sogenannten Ghetto sind die Schulen sehr schlecht ausgestattet, ich selbst musste in der 10. Klasse ( 1999 ) an einem PC arbeiten, der das Betriebssystem Windows 3.1. drauf hatte, während die Schulen in der Innenstadt dementsprechend ausgestattet waren und die privatschulen sowieso.

P.S.: Mittlerweile ist meine alte Schule aber auch etwas besser ausgestattet.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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