Wie reagieren wenn Kinder ideelle Weihnachtswünsche haben?

Ich habe neulich einen kitschigen Weihnachtsfilm gesehen, in dem ein kleines Mädchen sich zu Weihachten wünschte, dass ihre getrennt lebenden Eltern sich wieder vertragen. In diesem Happy-End-Film hat das natürlich funktioniert. Meine Kinder hatten solche ideellen Wünsche Gott sei Dank nicht. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich hätte reagieren sollen.

Wart ihr schon einmal in einer solchen verzwickten Lage, dass eure Kinder ideelle Wünsche aufgeschrieben haben, die nicht zu erfüllen sind, wie etwa Gesundheit, dass der Hund von den Toten aufersteht oder dass man sich mit dem Ex-Partner wieder verträgt? Wie habt ihr reagiert beziehungsweise wie würdet ihr reagieren?

Ich selbst habe ja keine Kinder. Aber ich habe mir schon oftmals ideelle Dinge zu Weihnachten gewünscht. Das waren aber normalerweise nicht unbedingt spezifische, personenbezogene Dinge. Also dass Tote wiederkommen oder Getrennte wieder zueinander finden, diese Wünsche habe ich nicht geäußert.

Aber Frieden und Gesundheit habe ich mir schon gewünscht, für alle Menschen. Auf die Idee bin ich tatsächlich als Kind schon gekommen, und manchmal würde ich mir solche Dinge auch heute am liebsten noch wünschen. Wobei mir natürlich als Kind schon auch irgendwie klar war, dass es kaum realistisch ist, dass plötzlich alle Menschen gesund und glücklich sind. Ich habe manchmal abends die Tagesschau mitbekommen, wusste grob, was es für Kriege und Konflikte gibt, dass es regelmäßig Verbrechen gibt, und tödliche Unfälle und Krankheiten. Dass das durch einen Wunsch alles urplötzlich weg sein könnte, daran habe ich nicht einmal als Kind geglaubt. Aber gewünscht habe ich es mir trotzdem.

Was man nun machen sollte, wenn ein Kind tatsächlich glaubt, es könne mit seinem Wunsch beispielsweise die geschiedenen Eltern zusammenbringen oder aber die tote Oma wieder zurückkehren lassen, ist schon eine schwierige Frage. Ich glaube, man sollte tatsächlich einfach ehrlich zum Kind sein und sagen, dass manche Dinge einfach nicht passieren können.

Natürlich sollte man das tröstend und freundlich sagen. Schwer wird es für das Kind vielleicht trotzdem sein, das zu akzeptieren. Und ich verstehe auch, dass manche Eltern ihr Kind vor diesem Kummer bewahren wollen, insbesondere in der Weihnachtszeit. Aber letztendlich wird das Kind diese Tatsache auf jeden Fall irgendwann einmal lernen müssen. Da denke ich, muss man dem Kind nicht noch irgendwas vormachen, wenn es nachfragt, sondern könnte die Gelegenheit dann gleich nutzen, um ein paar Worte darüber zu verlieren, selbst, wenn sie ernst und traurig sind.

Ich war zum Glück noch nicht in der Situation, wohl, weil meine Kinder die Trennung von meinem Partner nicht so traumatisch erleben und auch noch kein Haustier gestorben ist oder dergleichen.

So haben meine Kinder nur rein materielle Wünsche, die auch mehr oder weniger problemlos zu erfüllen sind.

Ich muss zugeben, dass es schon schwierig wäre für mich, wenn meine Kinder solche Wünsche äußern würden, ich würde wohl erst mal nachdenken müssen und dann mit ihnen das Gespräch suchen und ihnen, auch auf die Gefahr hin, dass sie enttäuscht sind, so einfühlsam wie möglich zu erklären, dass bestimmte Wünsche eben nicht erfüllbar sind aus Gründen, die ich dann versuchen werde, ihnen nahezubringen.

Es bringt ja nichts, wenn man seine Kinder vertröstet oder ihnen irgendwelche Geschichten erzählt, sondern man muss ihnen dann einfach nahebringen, dass es eben bestimmte Dinge auf der Welt gibt, die man als gegeben hinnehmen muss, auch wenn das wehtut.