Habt ihr schon Bekanntschaft mit Stromschlag machen dürfen?

vom 09.08.2013, 21:00 Uhr

In manchen Situationen bekommt man schon mal eine "gewischt", wie man es so schön sagt. Dann bekommt man eine Art Stromschlag. Aber diese Art von Stromschläge meine ich nicht. Die wurden auch schon sehr oft diskutiert. Ich meine so einen richtigen Stromschlag, wo man wirklich auch "was von hatte". Also den man richtig gespürt hat und der auch Auswirkungen hatte.

Hattet ihr schon mal einen Stromschlag? Wie schlimm war es? Musstet ihr ins Krankenhaus? Ich habe gehört, dass man auch ins Krankenhaus gehen sollte, wenn man den Eindruck hat, dass nichts passiert ist, weil das Herz auch Stunden später noch aussetzen kann. In welcher Situation habt ihr einen Stromschlag bekommen? War es Unachtsamkeit eurerseits oder war jemand anderes Schuld daran?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe schon öfters eine "gewischt" bekommen. Das war aber nicht so schlimm. Ich hatte jedoch auch einen Stromschlag erwischt, den ich noch eine Woche später gespürt habe. Ich wollte eine Lampe anschließen und bin versehentlich mit schwitzigen Fingern an eine unisolierte Leitung gekommen. Ich dachte damals aus purem Leichtsinn, dass man die Lampe auch ohne Stromabschaltung anschließen könnte, aber ich bin irgendwie regelrecht nach hinten geflogen. Ich war auch zum Arzt, weil mir die Gefahren des Stroms schon bekannt waren. Meinen Arm hab ich mehrere Stunden lang nicht gespürt, aber zum Glück war es nicht so wild, dass mein Arzt mich schnell wieder frei gelassen hat. Bleibende Schäden hab ich keine, den Dachschaden hatte ich schon immer. Seitdem schalte ich den Strom immer ab.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12609 » Talkpoints: 2,93 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Leider musste ich so eine Erfahrung schon machen. Ich wollte damals eine Wandleuchte anbringen und habe auch alle Sicherungen für meine Wohnung ausgeschaltet. Als ich die Lampe anschrauben wollte, habe ich dermaßen "einen gewischt" bekommen, dass ich von der Leiter gefallen bin und einige Momente verwirrt am Boden gesessen bin. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass wohl mein Vormieter unerlaubt Strom aus anderen Wohnungen oder dem Hausflur abgezweigt haben muss, welchen ich natürlich nicht mit meinen Sicherungen abschalten konnte. Diese Erfahrung war lehrreich und seitdem nutze ich sicherheitshalber einen Stromprüfer, auch, wenn alle Sicherungen umgelegt sind.

Ehrlich gesagt bin ich damals nicht ins Krankenhaus, an Langzeitschäden habe ich nämlich nicht gedacht. Jetzt, wo du von Herzrythmus-störungen schreibst, wird mir klar, dass das wohl das Einzig Richtige gewesen wäre.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich als Kind einige Male einen Stromschlag bekommen habe. Ich war damals ein sehr wildes Kind und habe meine Freizeit am liebsten draußen verbracht. Irgendwie hatte ich damals auch vor nichts Angst und habe auch alles gerne ausprobiert, ohne an die Konsequenzen zu denken. Von daher ist da auch immer so einiges passiert.

Einmal stand ich mit meiner Freundin an einer Weide, auf der Kühe grasten und beobachtete die Kühe. Die Kühe waren innerhalb eines Zauns. Damals war ich noch ziemlich jung und ich habe da auch noch gar nicht gewusst, dass der Zaun unter Strom steht. Jedenfalls habe ich den Zaun damals auch mehrmals angefasst, wobei jedes Mal so ein starker Strom durch meinen Körper ging, dass es sich anfühlte, als würde jemand stark auf meinen Rücken schlagen. Ich habe damals jedoch noch gar nicht verstehen können, dass es sich dabei um Strom handelt. Da das Gefühl aber sehr unangenehm war, bin ich dann auch ziemlich schnell wieder vom Zaun weggegangen.

Einmal war ich dann auch als Kind mit meinen Eltern auf einem Bauernhof, der auch Pferde hatte. Diese Pferde waren eingezäunt, wobei man sie trotzdem füttern konnte. Man musste eben nur aufpassen, dass man den Zaun nicht berührte, da dieser eben auch unter Strom stand. Leider muss ich dann doch irgendwie an den Zaun dran gekommen sein, da ich mich, ehe ich mich versah, plötzlich ein Meter entfernt vom Zaun auf dem Boden wieder fand. Die Wucht das Stroms hatte mich richtig weg geschleudert und ich war auch richtig verwirrt in dem Moment. Da ich mir aber nicht weh getan hatte, fanden es meine Eltern eigentlich ganz lustig, wie ich da völlig perplex auf dem Boden lag.

Heute bin ich wirklich sehr vorsichtig mit dem Umgang von Strom, da ich mich nicht unnötig irgendeiner Gefahr aussetzen möchte. Von daher passe ich immer sehr auf und mir ist seit den Vorfällen in meiner Kindheit so etwas glücklicherweise auch nie wieder passiert.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Als Kind habe ich es natürlich auch mehrmals ausprobiert, wie sich das für die Tiere anfühlen muss, wenn sie an den Zaun laufen. So schlimm fand ich es nicht. Von daher habe ich es durchaus öfter mal probiert

Später, an der Uni habe ich dann im Labor gelernt, wie man mit Strom und Starkstrom umgeht. Deshalb hatte ich auch die nötige Sachkenntnis, um die Lampen zu Hause selbst anzuschließen. Mir ging es aber ähnlich wie TheDutchess. Mit der Dummheit anderer hatte ich nicht gerechnet. Ich habe damals im Bad den Spiegelschrank angeschlossen und dann an der Ader angefasst. Natürlich hatte ich vorher die Sicherung fürs Bad ausgeschaltet. Dass der Vormieter offensichtlich den Strom für den Spiegelschrank aus der angrenzenden Küche geholt hat, das konnte ja keiner ahnen. Deshalb hatte ich es mit ja auch voll Vertrauen gespart, mit dem Messgerät zu kontrollieren, ob die Leitungen wirklich still gelegt sind. Als es mir dann eine geflankt hat, habe ich erst eine Schrecksekunde gebraucht, bis ich wirklich verstanden habe, dass das ein Stromschlag war.

Beim zweiten Mal war ich irgendwie abgelenkt. Ich glaube ein Telefonat oder so hatte mich einfach abgelenkt und die Arbeit unterbrochen. Ich war fest der Meinung, dass ich die Sicherung raus genommen hatte. Aber dem war eben nicht so. Seit dem kontrolliere ich lieber noch ein zweites Mal. Der Schreck war beim zweiten Mal nicht so groß, weil mir das Phänomen da schon bekannt war.

Gesundheitlich habe ich nichts gemerkt. Auch nicht Stunden später. Von daher bin ich auch nicht zum Arzt gegangen. Mein Vater war zudem auch im Elektrohandwerk ausgebildet und wenn der jedes Mal zum Arzt gegangen wäre, wenn er einen Schlag bekommen hätte, dann hätte er viel zu tun gehabt. Da ich kerngesund bin, habe ich das auch auf die leichte Schulter genommen. Aber beim kleinsten Anzeichen für Folgen durch den Schlag, wäre ich auch zum Arzt gegangen. Das würde ich auch jedem empfehlen, der einen Stromschlag hatte, im Zweifel einmal zu viel zum Arzt zu gehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich war auch zum Arzt, weil mir die Gefahren des Stroms schon bekannt waren. Meinen Arm hab ich mehrere Stunden lang nicht gespürt, aber zum Glück war es nicht so wild, dass mein Arzt mich schnell wieder frei gelassen hat.

Das war aber grob fahrlässig vom Arzt. Es kann noch Stunden später zu Nierenversagen aufgrund von Giftstoffen durch verbrannte Körpereiweiße kommen. Und das kann lebensgefährlich werden. Bei einem Stromunfall muss man einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Dass der Vormieter offensichtlich den Strom für den Spiegelschrank aus der angrenzenden Küche geholt hat, das konnte ja keiner ahnen.

Da hast du wohl in der Uni nicht richtig aufgepasst. Die zweite Sicherheitsregel heißt: "Spannungsfreiheit feststellen". Diese Sicherheitsregel ist gerade für den von dir beschriebenen Fälle da.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 10.08.2013, 18:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Einen heftigen Stromschlag habe ich noch nicht bekommen. Ich habe nur mal einen kleinen Schlag vom Elektrozaun bekommen, aber da ist ja nicht so viel drauf. Da hat nur ein bisschen gezuckt und dann habe ich wieder losgelassen. Mein Verlobter hat als Kleinkind schon einen richtigen Hammer gebracht. Er ist damals mit 2 Stricknadeln auf die Steckdose zu und hat diese hinein gesteckt. Er ist dann zurückgezuckt und hat erst mal ein bisschen dagesessen. Passiert ist damals zum Glück nichts. Meine Schwiegermutter hat es auch erst gesehen, als es schon zu spät war.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



An zwei äußerst deftige Stromschläge kann ich mich erinnern, einer passierte aus Unkenntnis, ein anderer aus Dusseligkeit.

Als Kleinkind wurde ich wie damals üblich zum Mittagsschlaf geschickt. Aus Langeweile und weil ich nicht schlafen wollte demontierte ich bei meinen Großeltern im Schlafzimmer die Nachttischlampe, natürlich ohne vorher den Stecker zu ziehen. Als ich die Glühlampe herausgeschraubt hatte fasste ich mit meinen Fingern in die Fassung und erwischte voll die stromführenden Teile. Es gab einen richtig schönen Stromschlag der mir ein paar Fingerkuppen einschließlich der Fingernägel verbrannte. Ich stürzte raus zu meinem Opa und brüllte immer Moppe, das sagte man damals umgangssprachlich zu einem Stromschlag. Ich war ganz außer mir weil mein Opa nichts verstand weil er dachte im Zimmer wäre eine Motte. Damals war ich so ungefähr um die drei Jahre.

Später hätte ich es eigentlich besser wissen müssen. Ich war beim Renovieren und kleisterte die Wand ordentlich ein, dabei lief auch von dem Leim etwas in die altersschwache Steckdose. Dabei muss ich wohl die Wand komplett unter Strom gesetzt haben weil ja die Tapete auch noch feucht war. Ich fasste also die Wand an um die Tapete anzudrücken und dabei bekam ich dann auch ordentlich eine gewischt was mich auch in die Knie zwang. Ich weiß nicht mehr warum, aber aus irgendeinem Grund fasste ich die Tapete noch einmal an und bekam wieder eine gewischt. Das ging einigermaßen harmlos aus, aber ich ärgere mich immer noch über meine Dummheit und besonders darüber, dort zweimal angefasst zu haben.

Ansonsten dürften Elektrounfälle im Haushalt eigentlich nicht so selten sein, es wird viel privat gefuscht und manche Elektrogeräte aus China oder auch dem deutschem Billigbereich bergen in dieser Hinsicht sehr viel Gefahrenpotential. Beruflicherseits habe ich oft mit solchen Konsumgütern zu tun die dann rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Weasel_ hat geschrieben:Das war aber grob fahrlässig vom Arzt. Es kann noch Stunden später zu Nierenversagen aufgrund von Giftstoffen durch verbrannte Körpereiweiße kommen. Und das kann lebensgefährlich werden. Bei einem Stromunfall muss man einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Wo genau willst du denn die ganzen Stromverunfallten parken? Natürlich muss nicht jeder Stromunfall im Krankenhaus bleiben. Wie so oft kommt es auf die akute Situation an. Wenn man keine echten Eintrittsmarken sieht, das EKG unauffällig ist und sich der Kranke auch sonst gut fühlt, warum sollte man ihn dann zwingen ein Krankenbett zu hüten. Wobei aber abgesehen davon, die Herzrhythmusstörungen das häufigere Problem darstellen, die zur Beobachtung führen. Das soll nicht heißen, dass ein Nierenversagen nicht auch auftreten kann, aber dafür braucht es dann schon mehr als kurz eine "gewischt" bekommen.

Ich hab auch öfter schon mal eine abbekommen. Mal die falsche Sicherung rausgemacht, mal eine nette Frau gehabt, die zum Staubsaugen einfach wieder alle Sicherung reingemacht hat und solche Sachen. Aber immer nur ein kurzer Schlag. Hat dann halt mal kurz in der Hand gekribbelt und dann ging es weiter. Wegen solchen kleinen Stromschläger bin ich noch nie ins Krankenhaus gegangen und würde es für mich auch nicht machen. Auf 3-4 Stunden rumsitzen und auf ein EKG warten, damit ich dann wieder entlassen werden kann, ist mir doch zu umständlich. Mehr passiert ja in der Regel eh nicht.

Wenn es aber mal wirklich schlimm wäre, also sowas dass ich irgendwas nicht mehr spüre, nicht mehr bewegen könnte oder plötzlich Herzstolperer merken würde, dann würde ich natürlich sofort ins Krankenhaus fahren. Aber eben nur dann.

» Klehmchen » Beiträge: 5494 » Talkpoints: 1.015,07 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wo genau willst du denn die ganzen Stromverunfallten parken? Natürlich muss nicht jeder Stromunfall im Krankenhaus bleiben. Wie so oft kommt es auf die akute Situation an. Wenn man keine echten Eintrittsmarken sieht, das EKG unauffällig ist und sich der Kranke auch sonst gut fühlt, warum sollte man ihn dann zwingen ein Krankenbett zu hüten

Auch wenn du es nicht gerne hörst, aber so läuft das eben. Es ist ja auch nicht so, dass es täglich tausende Stromunfälle gibt und die Krankenhäuser dann völlig überfüllt wären. Ich kann dir nur die Fälle schildern, die ich kenne. Dort wurde kein einziger Mensch einfach nach Hause geschickt, die Beobachtungszeit von 24h war Pflicht, egal wie schwer der Stromschlag von außen ausgesehen hat.

Wegen solchen kleinen Stromschläger bin ich noch nie ins Krankenhaus gegangen und würde es für mich auch nicht machen. Auf 3-4 Stunden rumsitzen und auf ein EKG warten, damit ich dann wieder entlassen werden kann, ist mir doch zu umständlich

Wenn du einen Stromschlag an 230V als völlig ungefährlich betrachtest und die Gefahren herunterspielst, kannst du das gerne machen. Ich kann dir nur meinen Standpunkt als Fachkraft darlegen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 15.08.2013, 21:08, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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