Gegen 5-€-Gutschein gute Rezension schreiben?
Ich habe vor einigen Monaten in einem Onlineshop etwas Größeres bestellt. Nun habe ich eine E-Mail bekommen, dass ich einen 5-€-Amazongutschein bekomme, wenn ich eine Rezension schreibe. Ich habe das natürlich getan und den Gutschein auch bekommen. Ein guter Verdienst für 5 Minuten Arbeit, habe ich mir gedacht.
In der E-Mail stand nicht, dass ich unbedingt eine gute Bewertung schreiben soll, sondern dass ich überhaupt eine schreiben soll. Meine Bewertung ist aber übertrieben gut und mit voller Punktezahl ausgefallen. Nun regt sich mein Gewissen ein bisschen, weil ich mich ja unbewusst habe bestechen lassen. Ich habe wahrscheinlich im Unterbewusstsein Angst gehabt, dass ich den Gutschein nicht bekomme, wenn die Kritik zu schlecht ist. Der Artikel war zwar in Ordnung, aber nicht so super, wie ich ihn beschrieben habe.
Hättet ihr in einer solchen Situation auch eine positive Kritik geschrieben? Hätte euch die Gier auf den 5-€-Gutschein auch schwach werden lassen? Ich muss aber dazu sagen, dass ich bei einem extrem schlechten Artikel keine gute Kritik geschrieben hätte.
Ich hätte an deiner Stelle wohl auch eine Rezension geschrieben, da ich mir die fünf Euro für den Amazon-Gutschein sicherlich auch nicht hätte entgehen lassen. Ich hätte den gekauften Artikel allerdings so beschrieben, wie er tatsächlich ist mit all seinen möglichen Fehlern, denn es hilft anderen Käufern nichts, wenn man Artikel überdurchschnittlich lobt, obwohl sie in Wirklichkeit dem gar nicht entsprechen. Selbst wenn ich dann den Gutschein nicht bekommen hätte, hätte ich nichts anderes geschrieben. Ich hätte mich dann zwar vielleicht ein wenig geärgert, aber ich hätte wenigstens den nächsten Käufern das über den Artikel berichtet, was ich an Erfahrungen damit gemacht habe.
Für ein schlechtes Gewissen ist es nun ein wenig zu spät. Aber vielleicht kannst du beim nächsten Mal und einer vielleicht nächsten Rezension einfach an diesen Fall denken und beschreibst den nächsten Artikel dann vielleicht genau so, wie du ihn empfindest und nicht besser, nur damit der Gutschein dir nicht entgeht.
Ich denke, dass ich auch eine Rezension geschrieben hätte. So einen Gutschein will man sich eben nicht entgehen lassen und man bekommt ja sonst keinen Gutschein, wenn man nur etwas bestellt. So einen Gutschein kann man sich ja auch erarbeiten, aber das dauert meistens länger und deswegen würde ich den auf jeden Fall mitnehmen. Ich würde aber auch nicht zu positiv schreiben. Gab es negative Punkte, kann man die ja vielleicht nur kurz anschneiden.
Immerhin scheint das Positive ja trotzdem überwogen zu haben. Eine absolut positive Bewertung würde ich nur abgeben, wenn es auch wirklich so war. Meiner Meinung nach kann man da trotzdem ehrlich bleiben. Ein gutes Unternehmen sollte auch dann den Gutschein auszahlen.
Ramones hat geschrieben:Ein gutes Unternehmen sollte auch dann den Gutschein auszahlen.
So sehe ich das auch, denn einem Unternehmen ist auch nicht geholfen, wenn alle Rezensionen zu gut ausfallen, denn so scheint es doch wie wenn es sich um bezahlte Rezensionen handeln würde, die jemand vom eigenen Unternehmen geschrieben hat, nur um dieses in ein gutes Licht zu rücken und um den Verkauf der Ware anzukurbeln. Oder es scheint so wie wenn jemand für seine Rezension bezahlt worden wäre
Meiner Meinung nach bist du den Leuten voll in die Falle gelaufen. Genau so haben sie das ganze geplant. Man ködert einen zunächst mit einem Gutschein und der Käufer bewertet dann extra gut, damit er auch mit Sicherheit den Gutschein bekommt. 5 Euro sind auch etwas Geld und die muss man auch erst einmal haben. Da kommt so ein Gutschein doch gelegen. Ehrlich gesagt hätte ich wohl ähnlich reagiert wie du und hätte im gleichen Stil die Bewertung geschrieben, damit der Gutschein mir nicht durch die Lappen geht.
Die Seriosität erkennt man dann daran, wenn die eigene Bewertung nicht so sonderlich gut ausfällt und man am Ende doch den Gutschein bekommt. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass man dies bei jedem Käufer macht. Ich könnte mir vorstellen, dass man das bei Artikeln macht, die noch nicht so oft oder gar nicht bewertet wurden. Ein Artikel, der bereits Bewertungen enthält, kommt immer besser bei einem potentiellen Käufer an. Manch einer macht nämlich auch einen Bogen um Produkte, die noch nicht bewertet wurden.
So kann man also als Käufer die Bewertungen sehen, die mit List zustande gekommen sind. Da weiß ich in Zukunft, was ich von solchen Bewertungen halten kann. Das ist wirklich interessant.
Ich an deiner Stelle hätte die Ware ebenfalls bewertet, aber so wie ich sie wirklich gesehen hätte, mit guten und negativen Eigenschaften. Denn man muss ja damit rechnen, dass sich ein anderer Käufer nach deiner Rezension richtet. Irgendwie ist das ganz schön unfair, aber in Aussicht des Gutscheines verständlich.
Einmal habe ich auch etwas bei einem Händler gekauft, der seiner Lieferung einen kleinen Zettel mit der Bitte um eine Rezension beigelegt hatte. Auf dem Zettel stand sogar explizit, dass es sich nicht um eine positive Rezension handeln muss. Als Belohnung sollte man zwar keinen Gutschein, aber einen Lenspen von Hama erhalten. Ich hatte Fotozubehör bestellt, so dass der Lenspen von der Produktart her schon zu meiner Bestellung passte.
Ich habe letztendlich keine Rezension verfasst, sondern den Händler nur normal bewertet. Dabei hat er eine gute Bewertung erhalten, da ich mit dem Händler zufrieden war. Ich fand es aber irgendwie merkwürdig, dass der Händler praktisch versucht, durch solche Anreize mehr Rezensionen für die angebotenen Artikel zu erhalten. Auf mich wirkte das nicht besonders seriös. Obwohl ich mit dem Händler und dem Artikel vollkommen zufrieden war und bin, mochte ich dieses Vorgehen nicht und habe daher darauf verzichtet.
Wenn ich überhaupt einen Artikel bewerten würde, ob mit oder ohne Anreiz in Form eines Gutscheines oder anderer Artikel, würde ich eine Rezension verfassen, die meiner Meinung entspricht. Wäre der Artikel wirklich ausgesprochen großartig, würde ich das auch so schreiben. Ansonsten würde ich aber auch die negativen Aspekte auflisten. Wenn mich der Artikel überhaupt nicht überzeugt hätte, würde ich das auch so schreiben. Ein seriöser Verkäufer würde einem Kunden auch dann den Gutschein geben, wenn die Rezension nicht überragend wäre.
Ganz klare Ansage: Finger weg von solchen Angeboten! Ihr riskiert euren Amazon Account!
Laut Rezensionsrichtlinien von Amazon ist es verboten, Rezensenten Geld zu zahlen, dafür, dass sie ein Rezension abgeben. Egal ob die Rezension gut oder schlecht ist. Auch solche Praktiken, wer rezensiert, bekommt Gegenstand XY dafür geschenkt, sind von Amazon absolut nicht gebilligt!
Das einzige was Amazon erlaubt ist, dass man ein Rezensionsexemplar bekommt, das direkt beim Kauf rabattiert wird oder kostenlos gemacht wird, so dass Amazon das beim Kauf mit seinem System registrieren kann und der Rezensent dann in seiner Rezension darauf hinweist, dass er das Muster rabattiert oder gratis bekommen hat.
Ja, auf den ersten Blick sind solche Angebote schon verlockend. Aber wenn man sich dann die Risiken klar macht, die damit verbunden sind, ist es so ein kleines Geschenk nicht wert, ausgesperrt zu werden. Amazon ist ja auch nicht blöd. Wenn plötzlich reihenweise Kunden für diesen Anbieter ein Produkt rezensieren und zufällig zeitnah alle einen Geschenkgutschein im Wert von 5 Euro einlösen, der von dieser Firma kommt, dann kann das von der Auswertungssoftware natürlich registriert werden! Ich würde da auf keinen Fall darauf eingehen.
Und letztlich ist da sicher jedem sein eigenes Problem. Aber auch der Verkäufer auf Amazon riskiert seinen Account, wenn er seinen Kunden solche Angebote macht. Von daher würde ich als Anbieter lieber nur einen freundlichen Zettel beilegen, wo ich um eine Rezension bitte, aber dafür keine Gegenleistung auslobe. So wie es mittlerweile ja viele Händler machen.
Ich würde das ebenfalls nicht machen und schon gar nicht auf Aufforderung vom Händler an sich. Trüffelsucher hat die Richtlinien dazu schon beschrieben mit etwas Pech sind die 5 Euro mitsamt dem Amazon Account auch wieder weg und wenn der Account einmal gesperrt worden ist, dann darf man sich auch nicht einfach so einen neuen machen sondern man wird vom Markt ausgeschlossen. Für 5 Euro ist mir das ganze das einfach nicht Wert.
Zudem erwartet man von einem Produkttester auch, dass dieser unabhängig nach seinen eigenen Maßstäben das Produkt bewertet und auch darüber schreibt. Daher darf man solche Dinge auch nicht annehmen, da es eben schon "gekauft" ist und nicht mehr unabhängig. Bekommt man Geld oder sonstiges dafür, dann ist man immer schneller in der Versuchung das Produkt besser zu bewerten und in den Himmel zu loben als eine einfache ehrliche Bewertung abzugeben. Denn man möchte sich auch "bedanken" beim Händler für diesen Gutschein.
Von daher auch von mir der Tipp, lasst einfach die Finger davon wenn euch so etwas angeboten wird, dann meldet das ganze an Amazon und beteiligt euch nicht daran. Der Account ist schneller weg wegen einer solch vermeidlichen "Kleinigkeit" als ihr schauen könnt. Wenn ein Händler das schon nötig hat so seine Kunden zu bestechen, dann spricht das auch nicht gerade für ein seriöses Unternehmen und es ist ebenfalls fraglich, ob ihr auch die 5 Euro bekommt wenn ihr das ganze tatsächlich gemacht habt.
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