Zufall, dass Schauspieler im Film und in Realität Paar sind?

vom 09.02.2018, 14:02 Uhr

Ich habe hin und wieder gelesen, dass Schauspieler in der Realität ein Paar waren und dann auch im Film ein Paar spielen durften. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei eher um eine Ausnahme handelt, weil der Zufall doch sehr groß sein muss. Allerdings gibt es einige Schauspieler, die schon als Paar in einem Film aufgetreten haben.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dies bewusst von einigen Herstellern nicht gewollt wird, da diese auf die Spannungen zwischen Schauspielern verzichten müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einem bestimmten Film extra darauf geachtet wurde, dass ein Schauspielerpaar auch im Film ein Paar ist. In dem Business muss man damit klarkommen, dass der Partner auch etwas mit anderen hat, wenn es um Filme geht.

Ich halte es eher für einen Zufall, wenn Schauspieler wirklich auch mal in der Realität ein Paar sind, darauf wird keiner achten. Dennoch finde ich es irgendwie schöner, gerade in Liebesszenen kann dann authentisch gespielt werden, da sich die beiden natürlich vertraut sind und einander kennen.

Habt ihr schon einmal einen Film gesehen von die Schaupsieler im Film und in der Realität ein Paar waren? Wird von Produzenten absichtlich darauf geachtet? Wie findet ihr Filme, in denen dies vorkommt? Kann es ein Zufall sein?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne mich in der Branche überhaupt nicht aus, und kann daher auch nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Kriterien beim Casting für eine bestimmte Rolle genau angesetzt werden. Ich vermute, dass es gerade bei der Besetzung von publikumswirksamen Hauptrollen um die Optik geht und angesichts der Tatsache, dass es garantiert mehr als genug Bewerber gibt, vielleicht auch darum, ob die Person dafür bekannt ist, dass man mit ihr gut im Team arbeiten kann.

Gerade bei Filmrollen und längeren Projekten ist es bestimmt wichtig, wenn jemand nicht gerade zur allerersten Riege Hollywoods gehört (die können bekanntlich machen, was sie wollen), dass der Schauspieler auch halbwegs teamfähig ist und die Produzenten davon ausgehen können, dass er nicht ständig besoffen zu spät kommt, mit den Leuten hinter der Kamera streitet und die meiste Zeit schmollt. Hilfreich ist es bestimmt auch, wenn man als SchauspielerIn gute Kontakte in der Branche pflegt und daher eher mal ein Vorsprechen ergattert, wenn man die Leute hinter der Kamera persönlich kennt.

Dass ein Schauspieler schauspielern kann, würde ich ehrlich gesagt voraussetzen, wenn es sich auch nur um ein halbwegs solides Projekt handelt, und nicht gerade Reality TV von der übelsten Sorte. Deswegen erscheint es mir auch ziemlich absurd, bewusst ein Paar zu casten, das dann ein Paar spielt. Soviel sollte man schon auf dem Kasten haben in der Branche, dass man erfolgreich so tun kann, als sei man in einen Kollegen oder eine Kollegin total verliebt und bumse sie auch regelmäßig durch. Das gehört schließlich zum Job, und wenn ein Paar das gut kann, muss man ja zwangsläufig zwei Leute dafür rekrutieren, die sich privat nicht im biblischen Sinne kennen, oder umgekehrt krampfhaft ein Paar suchen, wenn zwei platonische Kollegen die sexuelle Chemie eines ganzen Pornos darstellen können.

Ich denke auch, dass ich schon Filme gesehen habe, in denen zwei Schauspieler ein Paar waren, aber mir ist das Privatleben von darstellenden Künstlern genauso egal wie das von allen anderen Leuten auch, weswegen ich nie bewusst darauf geachtet habe. Dadurch wird ein Film weder besser noch schlechter. Bettszenen in Kino oder TV finde ich sowieso meistens eher unfreiwillig komisch und so gut wie nie erotisch oder gar "leidenschaftlich."

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich finde die Vorstellung, dass die Leidenschaft im Film dann echt ist, ja irgendwie niedlich. :D Meine Güte, viele Menschen lernen sich am Arbeitsplatz oder im beruflichen Umfeld kennen und lieben. Und die Liebe schlägt im Discounter oder in der Finanzbuchhaltung oder auf der Konferenz über die Zahnaltersbestimmung im Diensthundewesen ebenso zu wie am Filmset, der Premierenfeier oder einer Gala.

Aber das hat in der Regel wenig Auswirkungen auf die Qualität der abgelieferten Arbeit. Es ist nämlich unglaublich romantisch, vor 20 oder mehr Personen zu Knutschen und dabei den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung genau zu kontrollieren. Sonst verdecken nämlich plötzlich Hände den Blick, die Haare fallen falsch oder es wirkt unvorteilhaft oder lustig. Und wer sagt, dass die Protagonisten sich nicht gerade in der Maske die Köpfe eingeschlagen haben und sich den anderen gerade dorthin wünschen, wo der Pfeffer wächst? Trotzdem muss jetzt Romantik pur oder glühende Leidenschaft abgeliefert werden.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde es gar nicht so ungewöhnlich, immerhin verbringt man doch einige Zeit zusammen, wenn man miteinander dreht und je nach Film oder Serie kommt man sich dabei auch sehr nahe. Wie will man da verhindern dass sich Gefühle einstellen, wenn man sich sympathisch ist? Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn sich dann Gefühle einstellen. Immerhin gibt es ja auch normale Menschen, die sich am Arbeitsplatz ineinander verlieben.

Man lernt ja auch Menschen kennen, in dem man mit ihnen Zeit verbringt und so lernt man den Kollegen, mit dem man zusammen spielen muss, wahrscheinlich noch etwas besser kennen als einen normalen Kollegen, einfach weil es der Rolle entspricht. Die Vorstellung, dass es im Film dann echt und nicht gespielt ist finde ich teilweise schon süß, weil man es wirklich sieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Wie will man da verhindern dass sich Gefühle einstellen, wenn man sich sympathisch ist?

Ich glaube, es ging hier eher um Paare, die schon vor dem Dreh auch zusammen gewesen sind und nicht solche, die sich bei den Arbeiten kennenlernen. Spontan fällt mir da Louis de Funès ein, der seine echte Gattin bei seinen Filmen auch gerne als die Filmfrau unterbrachte.

Dazu braucht man aber wohl den entsprechenden Einfluss in der Branche, um solche Wünsche durchsetzen zu können. Brangelina haben ja vor ihrer Scheidung auch einen Film zusammen gemacht, genau wie Nicole Kidman und Tom Cruise in Eyes wide shut. In letzterem Fall war ein echtes Ehepaar von Stanley Kubrick als Regisseur auch explizit so gewollt mit eben jener genannten Begründung aus dem Eröffnungsbeitrag.

» Verbena » Beiträge: 4792 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Geht es da nicht eher um Vitamin B? Ich habe schon oft mitbekommen, dass manche Schauspieler zusammen in einem Film oder einer Serie spielen und sich dann bei einer Recherche herausstellt, dass die Darsteller in früheren Filmen oder Serien ebenfalls miteinander zu tun hatten.

Eine gewisse Häufigkeit an Verbindungen ist nicht zu übersehen. Daher halte ich es durchaus für möglich, dass manche Jobs und Rollen eben nur durch entsprechende Kontakte und Empfehlungen vermittelt werden. Ob es dabei aber der eigene Partner oder die Patentante oder der beste Freund ist, spielt im Endeffekt doch gar keine Rolle.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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