Zu Semesterbeginn in verschiedene Seminare "reinschnuppern"?

vom 02.11.2015, 19:08 Uhr

In meinem Studiengang kann man sich ja den Stundenplan immer selbst zusammenstellen, wobei man meistens auch an einer Vielzahl von verschiedenen Seminaren auswählen kann. Ich habe mich dabei immer anhand der Beschreibung und anhand der Zeit für ein Seminar entschieden und habe dieses belegt. Wenn es mir bei der ersten Sitzung gar nicht gefallen hat, dann habe ich doch spontan ein anderes Seminar belegt, was aber eher selten vorkam.

Ich hatte jedoch viele Kommilitonen, die es ganz anders gehandhabt haben. Sie haben sich weitaus mehr Seminare ausgewählt, als sie eigentlich belegen mussten und haben die erste Woche einfach an allen Seminaren teilgenommen, für die sie Zeit hatten, um einfach rein zu schnuppern. Danach haben sie sich erst für bestimmte Seminare entschieden, in denen sie dann auch geblieben sind. Schnuppert ihr zu Semesterbeginn auch immer in viele verschiedene Seminare rein, um euch für welche zu entscheiden?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich blöd von deinen Kommilitonen, das so zu handhaben. Ich meine, mal so reinzuschnuppern ist eine Sache und finde ich unter Umständen total legitim. Aber ich finde es blöd, wenn man sich dann noch überall anmeldet und dann hinterher von den Seminaren abspringt, wo man dann keine Lust zu hat. Denn durch die eigene Anmeldung nimmt man ja anderen den Platz weg und da wird schwer jemand nachrücken können, der den Platz viel lieber gehabt hätte als man selbst.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe zu meiner Studienzeit auch in diversen Veranstaltungen reingeschnuppert. Damals ging es aber in erster Linie darum, zu entscheiden welche Wahlfächer man belegt oder welche Kurse für den Optionalbereich einem zusagen. Aber das kann man auch problemlos nebenher machen finde ich. Ich habe mich jedenfalls nicht jedes Mal extra dafür angemeldet. Bei Sprachkursen fand ich das zum Beispiel total unnötig. Da weiß man ja, was einen erwartet.

Als Ersti war ich so dermaßen voll mit den Grundveranstaltungen, dass ich gar keine Zeit gehabt hätte, die ganzen Wahlfächer vom ersten Semester an zu belegen. Da bot es sich eben schon an, zumindest mal reinzuschnuppern, denn man hatte ja ausreichend Zeit bis zum Abschluss, die Kurse auch zu belegen und abzuschließen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In meinem Studiengang waren die Pflichtseminare bereits vorgebucht und es gab somit keine Diskussion, welche man belegen musste und welche nicht. Natürlich hatte man hier und da mal die Wahl zwischen verschiedenen Terminen und insgesamt gab es auch zwei Wahlfächer, bei denen man tatsächlich aus einer größeren Auswahl ganz frei entscheiden konnte, aber das waren die Ausnahmen. Sonst gab es immer einen vorgefertigten Stundenplan, dem man lediglich hinterherlaufen musste.

Ich habe dennoch so eine Art "Schnupperstrategie" in den höheren Semestern verfolgt, was sich aber eher auf die Vorlesungen bezog. Mit zunehmender Studiendauer habe ich irgendwann angefangen, auszusortieren, welche Vorlesungen mir gut und lehrreich erschienen und welche eher an Zeitverschwendung grenzten und bei denen ich durch die gewonnene Zeit, wenn ich sie nicht besucht habe, im Selbststudium deutlich mehr erreichen konnte. Somit bin ich in den ersten zwei, drei Wochen so gut wie in alle Veranstaltungen gegangen und habe dann nach und nach reduziert. Das ging, wie gesagt, nur mit Vorlesungen, da Seminare und Praktika bei uns generell Pflicht waren.

In anderen Studiengängen wird diese Strategie sicherlich auch bei Wahlseminaren verfolgt, und natürlich sollte man auch irgendwo die Möglichkeit haben, sich die Inhalte einmal unverbindlich anzusehen, bevor man sich fest auf eine Laufbahn einschießt, die am Ende doch nicht das richtige ist; aber dennoch sollte einem bewusst sein, dass Seminare oft begrenzte Aufnahmekapazitäten haben und teilweise hoch begehrt sind. Da finde ich es dann irgendwie nicht okay, wenn sich der Student mit dem leistungsstärksten Rechner am frühen Morgen direkt nach Freischaltung in 20 Kurse einbucht und damit 19 anderen ihre Wünsche vor der Nase wegschnappt, nur um dann alles bis auf ein Seminar wieder zu canceln.

Oft kommt die Nachricht, dass ein Nachrückerplatz verfügbar ist, für die eigentlich Interessierten nämlich zu spät oder ungelegen, um ihre Wahl noch zu ändern. Besser fände ich da eine oder zwei komplett freiwillige Schnupperwochen vor Start der Anmeldefrist.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



MaximumEntropy hat geschrieben:Oft kommt die Nachricht, dass ein Nachrückerplatz verfügbar ist, für die eigentlich Interessierten nämlich zu spät oder ungelegen, um ihre Wahl noch zu ändern.

Ich kenne das von meinem Studium so, dass man gar keine Nachricht gekriegt hat, wenn jemand abgesprungen ist und jemand nachrücken konnte und selbst wenn man das gemerkt hat, hat man ja normalerweise die ersten 2 Seminarsitzungen verpasst und wenn man (wie bei uns damals) Anwesenheitspflicht hat und nur zwei Termine fehlen darf, hat man natürlich Pech gehabt, gerade wenn man dann schon die dritte Sitzung verpasst hatte.

Daher war das bei uns teilweise üblich, dass man zu den Seminaren trotzdem gegangen ist, auch wenn man keinen Platz bei der Anmeldung dort gekriegt hat. Ich habe das auch schon so gehandhabt. Ich ging zum ersten Seminartermin, auch wenn ich nicht auf der Liste gestanden habe und sprach mit dem Dozenten, ob ich nicht teilnehmen dürfte.

Dieser hat es mir dann erlaubt und wenn er dann im Laufe des Seminars gemerkt hat, dass jemand abgesprungen ist und nicht alle gekommen sind, durfte ich meist das Seminar endgültig belegen. So kann man die Fehltermine umgehen und nachrücken, auch wenn man keine Benachrichtigung bekommt. Interessanterweise kommen nur die wenigsten Studenten auf diese Idee.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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