Zentrale Klassenarbeiten ab der zweiten Klasse einführen?

vom 18.10.2017, 06:48 Uhr

Ich habe gelesen, dass eine Frau in Baden-Württemberg vor hat, ab der zweiten Klasse zentrale Klassenarbeiten einführen möchte. Denn nur so könnte man den Stand der Schüler feststellen und diese anschließend individuell auf die weiterführenden Schulen vorbereiten. Als ich noch in der Grundschule war, hieß es immer, dass Noten in dem Alter der Psyche schaden würden. Damals gab es nur kurze Texte als Bewertung (die aber immer sehr positiv waren) und auch Zeugnisse wurden ausformuliert und nicht in Noten ausgedrückt.

Was haltet ihr von einem derartigen Vorschlag? Kann man Grundschüler besser auf die weiterführende Schule vorbereiten, wenn sie schon Noten ab der zweiten Klasse bekommen und dann auch schon Klassenarbeiten schreiben müssen? Oder ist dies eurer Meinung nach viel zu früh und total übertrieben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also bei uns gab es ab der dritten Klasse Tests und Klassenarbeiten und bewertet wurde dann auch in Noten. Ich selbst war damals froh drum. Ich hatte eine Freundin die auf eine andere Grundschule ging und dort gab es schon ab der zweiten Klasse Noten. Ich kam mir dann immer etwas schlechter vor, weil es an meiner Schule keine vernünftigen Noten gab, sondern nur diesen komischen Text. Diesen konnte man meiner Meinung nach kaum ernst nehmen.

Als es dann endlich Noten gab, war ich sehr froh drum. Ich fand es gut, dass man sich nun mit den anderen messen und vergleichen konnte. Ich war aber auch schon immer eine sehr gute Schülerin, also kam mir das entgegen. Ob man schlechtere Schüler mit den Noten demotiviert, weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es auch für schlechtere Schüler eine Motivation sein kann, sich mehr für die Schule anzustrengen.

Was ich mit großer Sicherheit weiß, ist dass dieser merkwürdige Bewertungstext den man bei uns halbjährig noch bis zur zweiten Klasse bekam niemanden zu irgendwas motiviert hat. Ich denke nicht, dass Kinder so sensibel sind, dass man ihnen nicht einmal mehr Noten geben darf.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Bei uns gab es ab der ersten Klasse Noten und so schlimm fand ich es nicht. So wurde man bereits früh an Prüfungen gewöhnt. Diesen komischen Bewertungstext habe ich das erste Mal gelesen, als meine Schwester in Deutschland zur Schule ging und es dort keine klassischen Noten gab. Da ich meine Schullaufbahn nicht in Deutschland absolviert habe, fand ich den Text schon irgendwie seltsam, besonders da ich an Noten gewöhnt war.

Ich finde es weder zu früh, noch finde ich, dass diese Noten auf die weiterführende Schule vorbereiten. In den ersten beiden Klassen sind Noten einfach eine Bewertung, die den aktuellen Stand etwas präziser wiedergeben, als so ein positiv formulierter Text. Außerdem kann man mit Noten ein schlechteres Kind, also lernmäßig schlechteres Kind, auch mal im Mittelfeld ansiedeln und muss es nicht ganz so positiv bewerten, was ich aber auch okay finde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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