Zahlt sich die Privatuni aus?

vom 10.03.2015, 20:16 Uhr

Wenn ich so die Mitschüler aus meinem alten Jahrgang bei Facebook sehe, fällt mir auf, dass überdurchschnittlich viele an einer Privatuni gelandet sind. Ich kenne Leute, die Medizin, Psychologie sowie Wirtschaftspschologie privat studieren, wo man noch sagen kann, dass da der NC vielleicht nicht gereicht hat. Aber andere studieren auch absoluten Mist privat wie Mode oder BWL.

Meine Eltern hätten mir, mal abgesehen davon, dass sie mir das nicht bezahlen könnten, niemals ein BWL-Studium an einer privaten Uni bezahlen wollen. Die 30.000 Euro oder mehr bekommt man doch niemals wieder rein. Außer man wird zum CEO oder erfolgreichen Unternehmer, aber das Glück haben nun mal die wenigsten.

Zahlt es sich überhaupt aus, an eine Privatuni zu gehen? Hat man damit bessere und vor allem besser bezahlte Jobchancen? Oder ist es doch nur eine Möglichkeit für Eltern mit weniger begabten Sprösslingen, den Kindern einen Abschluss einzukaufen? Was bewegt Leute überhaupt dazu, auf Privatunis zu gehen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube nicht, dass das besondre Vorteile bringt. Die meisten Arbeitgeber interessieren sich vielleicht noch nicht einmal dafür, wo genau man studiert hat, Hauptsache man hat einen Studienabschluss. Und vielleicht wirkt es gerade merkwürdig, wenn man an einer Privatuni studiert, weil die kennt man kaum und die hat vielleicht wegen ihrer Unbekanntheit keinen guten Ruf.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe mal vor Jahren im Zug eine Frau kennengelernt, die an einer Privatuni studiert hat. Ich meine, sie hätte BWL oder so etwas studiert, aber sicher bin ich nicht. Ich habe sie dann damals auch gefragt, wie das an der Privatuni so ist und mich haben einfach ihre Erfahrungen interessiert.

Sie meinte dann, dass ihre Privatuni schon früh Kontakte zu entsprechenden Unternehmen vermitteln würde und sehr bemüht darum sei, dass die Absolventen nahtlos einen Job finden. Kann sein, dass das bei allen Privatunis so ist, das kann ich nicht beurteilen. Irgendwelche Vorteile muss es aber geben und wenn da deutlich weniger Studenten in den Kursen sitzen, ist der Betreuungsschlüssel theoretisch auch besser.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Erkaufen kann man sich den Abschluss auf einer privaten Hochschule nicht. Denn die Abiturnote zählt zwar weniger, dafür sind andere Kriterien für die Zulassung wichtig. Und nur weil man nach anderen Kriterien auswählt, wählt man nicht weniger zielgerichtet und konsequent.

Dafür kommen die Dozenten aus der Praxis. So kommt man viel leichter an Jobangebote und Empfehlungen. Tendenziell haben Absolventen dort schneller einen Job und werden besser bezahlt. Und gerade Nachswuchsprogramme zahlen sich aus. Ich war an einer normalen Uni, aber ein Professor war im Vorstand eines DAX-Konzerns und unterhielt ein eigenes Nachwuchsprogramm.

Das hat sich richtig gelohnt, denn der Einstieg war gesichert und das Gehalt lag am oberen Ende der Skala. Abgeworben wurde ich von da schwanger. :D Aber mit 700 Konkurrenten im gleichen Semester ist so etwas einfach unbeschreibliches Glück, denn richtig gut sind viele. Das geht auf einer Privaten einfacherer, weil es weniger Mitbewerber und mehr Möglichkeiten gibt.

Das Geld ist dann die kleinste Frage. Denn ich hätte beispielsweise solche Kosten allein durch das höhere Gehalt in knapp drei Jahren wieder rausgehabt. Aber ich hätte das nie riskiert. Denn es ist nicht sicher, dass man überdurchschnittlich gut ist, sich gut verkauft und passende Angebote und Gelegenheiten findet.

Wobei es auch dafür passende Angebote gibt. Manch Hochschule beginnt mit dem Einzug der Gebühren erst, wenn der Absolvent ein gewisses Nettoeinkommen erreicht. Damit liegt es im ureigensten Interesse der Uni, dass die Leute erfolgreich sind und gut verdienen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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