Woher die Angst vor Nadeln?

vom 23.08.2015, 23:06 Uhr

Früher hatte ich keine besondere Angst vor Nadeln und war auch häufiger beim Blutspenden oder musste Blut beim Arzt abgeben. Später dann aber, hat sich das schlagartig geändert und seit einer Weile habe ich erstaunlicherweise Angst vor Nadeln. Seitdem gehe ich auch kein Blutspenden mehr, das wäre mir einfach zu viel. Mich würde mal aber interessieren, wie eine solche Angst überhaupt zustande kommt. Warum haben so viele Menschen Angst vor der Nadel?

Der Schmerz kann es nicht sein, denn wirklich weh tut eine Spritze oder das Blutabnehmen nun wirklich nicht. Dennoch haben so viele Menschen Angst davor. Wieso ist das so? Lässt sich das psychologisch irgendwie erklären oder welche Gründe hat das?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich vermute, dass das etwas mit dem natürlichen Instinkt zu tun hat, Verletzungen zu vermeiden. Unsere Urinstinkte warnen uns per Angst davor, Dinge zu tun oder zuzulassen, die unser Überleben gefährden können. Eine Verletzung kann unser Leben gefährden, da sie sich entzünden kann und so zum Tod führen kann. Vermutlich weiß unser Urinstinkt nicht, dass der freundliche Mensch im Kittel unserem Überleben zuträglich ist, obwohl er eine Nadel in der Hand hält und Piecks macht. :wink:

Das Problem kenne ich ebenfalls in unterschiedlicher Ausprägung. Ich weiß auch nicht, warum mir Spritzen in unterschiedlichen Lebensphasen mal mehr, mal weniger ausgemacht haben.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das kenne ich gar nicht. Ich kenne es so, dass man Ängste entwickelt, wenn man mit bestimmten Dingen negative Erfahrungen gemacht hat. Aber dass man urplötzlich Ängste entwickelt ohne scheinbar erkennbaren Grund kenne ich aus eigener Erfahrung überhaupt nicht. Ich finde es aber interessant, wie so etwas zu Stande kommt. Es gibt ja auch nicht für alles eine logische Erklärung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meine Mutter erzählt heute noch gerne davon, wie anstrengend es war mich als Kind zum Arzt für Impfungen zu bringen - ich bin wohl sogar mal aus dem Wartezimmer ausgebüxt und habe die Praxis verlassen. Wenn die Kinderärztin mit der Spritze kam, hab ich mich sogar manchmal unter einem Stuhl verkrochen. Heute habe ich schon mehrmals freiwillig eine Nadel an mich herangelassen und so ein Tattoo zu stechen bereitet auf jeden Fall mehr Schmerz als ein kurzes Stechen mit der Impfnadel. Die Nadel beim Impfen tut schon kurz weh, finde ich, einem Kind kommt das eben noch schmerzhafter vor, dazu verkrampft man sich in der Angst oftmals.

Ich würde sagen, Nadeln verbindet man einerseits mit Schmerz, andererseits auch mit einem gewissen Gefühl der Hilflosigkeit. Als Kind wird man nicht gefragt, ob man eine Impfung möchte. Es wird beschlossen und man muss sich die Nadel in die Haut stechen lassen - selten eine schöne Erfahrung für Kinder. Wer lässt sich schon gerne verletzen, selbst wenn es nur ein Pikser ist.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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