Wird euch das Kontaktverbot schwerfallen?

vom 22.03.2020, 20:11 Uhr

Soeben wurde Kontaktverbot erlassen. Das heißt keine Treffen mit mehr als 2 Personen es sei den es handelt sich um Personen aus dem eigenen Hausstand. Wie geht ihr damit um? Wird euch das schwerfallen oder war es dringend notwendig?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, das wird mir nicht schwerfallen. Wir sind zu zweit und in Österreich ist das auch schon längst verboten, sich mit anderen Leuten, als mit denen im Haushalt zu treffen. Es gab schon viele Strafen, weil sich Leute nicht daran gehalten haben und sogar Corona-Parties gefeiert haben. Ich verstehe auch nicht, warum man sich laufend mit anderen Leuten treffen muss.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Wir haben uns schon vor zwei Wochen selbst unter Kontaktverbot gestellt und seitdem auch niemanden mehr getroffen. Mir persönlich fällt das überhaupt nicht schwer, ganz im Gegenteil, es gefällt mir sogar. Ich bin sehr gerne alleine und im normalen Alltag ist mir das nur sehr selten gegönnt, daher genieße ich jetzt einfach die Tatsache nirgendwo hin zu müssen, niemanden bewirten zu müssen und auch niemanden zu sehen. Meinem Mann geht es ähnlich, er hält es locker ein paar Wochen ohne Kontakt aus. Früher ist er schneller vereinsamt, aber seit wir eine Familie sind, ist keiner von uns mehr einsam.

Meinem Sohn fällt es da schon etwas schwerer. Er vermisst einfach seine Freunde und wir Eltern sind da wohl kein adäquater Ersatz. Glücklicherweise gibt es ja das Internet und momentan haben er und seine Freunde viel Spaß mit dem Messenger oder Whatsapp. Bisher streng regulierte Elektronik darf nun zum Videochatten genutzt werden und sie lassen es ordentlich krachen. Wie das in zwei weiteren Wochen aussieht, kann ich nur vermuten, aber ich hoffe das er sich ein wenig an die neue Situation gewöhnt. Hinzu kommt, das sich Vereine, Kindergruppen und die Kirche wirklich große Mühe geben, trotz allem ein Gemeinschaftsgefühl aufrecht zu erhalten, in dem sie diverse Videos posten, Gruppenchats moderieren und zu Aktivitäten anregen.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für uns ändert sich durch die neuen Regeln gar nichts. Seit die Ausbreitung in Heinsberg zugenommen hat, haben wir das sowieso schon so gehalten. Der Kreis ist nicht weit weg, da gibt es genug Pendler und man muss die Ausbreitung doch nicht ohne Not vorantreiben.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich komme aus Österreich und bei uns gibt es dieses Kontaktverbot bereits seit einer Woche. Ich bin alleinerziehend mit einem 11 jährigen Sohn. Dass mein Sohn nun durchgehend zu Hause ist, fällt mir nicht schwer. Meine Eltern wohnen weiter weg, von daher bin ich an Oma/Opa Dienste sowieso nicht gewöhnt.

Persönliche Kontakte zu Freunden sind mir allerdings schon wichtig. Als bei uns das Kontaktverbot kam, war ich ein wenig "verzweifelt" und ich hätte mir gedacht, dass ich ein großes Problem damit haben werde. Nun ist eine Woche vorbei und ich muss sagen, dass es kein Problem war. Ich telefoniere bei Bedarf mit einer Freundin, aber es ist für mich vollkommen in Ordnung sie nicht persönlich zu treffen.

Geholfen hat da sicher auch, dass in der letzten Woche das Wetter frühlingshaft sehr schön war. Die ersten warmen Tage und da Spazierengehen ja durchaus erlaubt ist und von Virologen sogar empfohlen wird, war ich mit meinem Sohn immer wieder Spazieren. Nein, keine großartigen Wanderungen in weiter entfernten Gebieten, sondern Spaziergänge hier bei uns in der Umgebung.

Und ich muss sogar sagen, dass ich die sehr genossen habe. Wir sind in der Regel sehr oft und sehr viel unterwegs um diverse Ausflüge zu machen und die nähere Umgebung haben wir dabei oft "vergessen". Dabei wohne ich am Land direkt an einem größeren See mit Weinbergen herum am Rande eines Naturschutzgebietes. Es war eigentlich sehr schön, auch die nähere Umgebung wieder intensiver zu erleben.

Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass mir soziale Kontakte nicht so gefehlt haben. Ich war immer mit meinem Sohn unterwegs und eigentlich habe ich es sogar sehr schön gefunden, nur mit ihm unterwegs zu sein und auch er hat das sehr genossen. In der Regel haben wir eigentlich immer ein oder zwei Freunde von ihm mit bei unseren Ausflügen. Das fällt nun natürlich flach, aber habe ich entgegen meiner Befürchtungen als nicht schlimm empfunden. Wie das dann allerdings in ein paar Wochen aussieht, kann ich natürlich noch nicht sagen, ich kann nur von der derzeitigen Situation sprechen.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wir haben uns einfach umgewöhnt. Natürlich würde ich meine Familie und Freunde lieber besuchen, aber das muss nun mal warten. Stattdessen schreiben wir mehr Nachrichten und Briefe, telefonieren oder skypen. Die Kinder freuen sich immer sehr auf den Videoanruf mit Oma. Den Kleinen fällt es ohnehin am Schwersten. Sie wollen gern ihre Oma und Uroma besuchen. Habe ihnen erklärt, dass das momentan nicht geht. Also basteln wir schöne Karten für die Omas und verschicken sie.

» sugar-pumpkin » Beiträge: 661 » Talkpoints: 67,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Solange das Spazierengehen weiterhin erlaubt ist, fällt mir so ein Kontaktverbot nicht so schwer, da ich sowieso ein Einzelgänger bin. Ich würde also auch normalerweise überwiegend alleine unterwegs sein und allein spazieren gehen. Insofern bin ich eigentlich sowieso schon von Natur aus ein infektionsvermeidender Geselle.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wie die meisten habe ich schon mehr gelacht, aber generell erlebe ich gerade eine der wenigen Situationen, in denen mein eigenbrötlerisches Selbst handfeste Vorteile gegenüber den Mitmenschen erfährt, die Sozialkontakte wirklich dringend für ihr Wohlbefinden brauchen. Ich beneide die wirklich Geselligen gerade absolut nicht, da ich ja selber weiß, wie anstrengend es sein kann, gegen die eigenen Bedürfnisse leben zu müssen, weil es die Umstände erfordern.

Generell muss ich sagen, dass ich zumindest ein paar Wochen lang auf diese Art schon zurechtkommen werde. Kinder habe ich glücklicherweise keine zum Betreuen, die älteren Verwandten sind gut untergebracht und auch wenn ich es schade finde, nicht ins Café und in die Kantine zu können, so kann ich mich damit doch gut arrangieren. Ich weiß ja schließlich, warum diese Maßnahmen nötig sind. Über Monate hinweg könnte ich aber auch psychische Probleme mit dieser Art der Isolation entwickeln, weil ich jetzt erst merke, dass ich im Prinzip doch geselliger bin, als ich immer dachte. Es sind doch die Kleinigkeiten, die ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich gewisse Aspekte meines Lebens nicht vermisse und nein, das hat mit Leuten treffen nicht unbedingt etwas zu tun. Kontakt halten geht auch ohne, dass man sich persönlich gegenüber sitzt.

Aber was zum Beispiel weg fällt ist die Laufgruppe, die mich beim Sport motiviert, oder das erste Eis des Frühlings, das man unter freie Himmel genießt. Allerdings kann man in diesem Punkten ja gar nicht gegen das Kontaktverbot verstoßen, weil man selbst wenn man wollte keine offenen Eiscafés mehr finden würde in der Stadt und zusammen im Park laufen würde sofort das Ordnungsamt auf den Plan rufen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das Verbot, Freunde und Verwandte persönlich zu treffen, ist für mich nicht so schlimm. Ich bin eh nicht so kontaktfreudig und mir reicht WhatsApp als Kommunikationsmittel. Auch die Kinder kommen gut damit klar. Sport habe ich eh immer alleine gemacht. Mein abendliches einsames Joggen muss ich also nicht ausfallen lassen. Was mir fehlt, ist das Studium Generale an der Volkshochschule und meine Museumsbesuche.

Ich merke allerdings, wie wichtig mir der persönliche Kontakt zu den Arbeitskollegen ist. Das hätte ich nie vermutet, dass ich das Lästern über den Chef mal vermisse. Ich denke, dass ich einiges aus dem Kontaktverbot über mich selber lerne.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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