Wieso stellen immer mehr Straftäter ihre Taten online?

vom 16.08.2017, 14:49 Uhr

Im Zeitalter des Internets scheint bei einigen das Geltungsbedürfnis zu ungeahnten Folgen zu führen. So habe ich in den letzten zwei Jahren verhäuft das Gefühl, dass immer mehr Menschen bewusst ihre strafbaren Handlungen online stellen. Ich rede hier natürlich von den Tätern und nicht den Opfern, die dadurch Hilfe erwünschen, wie im Fall hier zu sehen.

Immer mehr Straftaten wie den Mord in Cleveland findet man vorerst online wieder, ehe vor Ort offenbar jemand auf solche Taten aufmerksam wird. Davon gibt es jetzt noch weitere Beispiele, aber ich denke, dass sollte reichen, um darüber diskutieren zu können.

Ich frage mich jetzt, wieso immer mehr Täter ihre Straftaten online stellen? Habt Ihr dafür eine Idee oder denkt ihr nur, dass es um Macht und Geltungsgeilheit geht, wenn man so doof ist und die Straftaten online stellt? Seht ihr womöglich diese Entwicklung auch kritisch oder gar positiv, um schneller handeln zu können?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke, dass es den Täter allein darum geht Bewunderung und Beachtung für ihre Taten zu erlangen. Man weiß inzwischen ja, dass es vielen Tätern um die Aufmerksamkeit geht. Je mehr in der Presse und den Medien von den Taten berichtet wird, desto toller fühlen Täter sich.

Ob es eine Chance für die Polizei sein kann die Täter so besser zu schnappen weiß ich leider nicht. Sicherlich werden die Täter auch vorsichtig sein und nichts daheim hochladen, sondern in anonymen Internetcafes oder dergleichen. Bedenklich finde ich diesen vermeintlichen Trend allerdings schon, vor allen Dingen da die Menschen auch immer sensationsgeiler werden und dadurch erstmal solche Dinge im Internet verbreitet werden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Weil sie es können und weil sie dumm sind. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Psychopathen, Serienmörder, Sadisten oder hochgradig Kriminelle auch hochgradig intelligent sind, ist oft das Gegenteil der Fall. Viele sind es eben nämlich nicht, sondern weisen in Intelligenztests unterdurchschnittliche Werte auf.

Deswegen stellen sie sich oft ja auch herrlich dämlich an und treffen keinerlei Vorkehrungen erwischt zu werden, denn die meisten Kriminellen haben weder Frustrationstoleranz noch die Fähigkeit, die Konsequenzen ihres Handelns adäquat einschätzen zu können. So können sie natürlich schnell gefasst werden, wenn sie unter ihrem echten Namen irgendwo ihre unfassbaren Taten hochladen.

Natürlich steckt da ein maligner, ein bösartiger Narzissmus oder anders ausgedrückt Geltungssucht dahinter. Das hat es schon früher ohne das Netz gegeben, wenn Täter mit der Polizei in Kontakt getreten sind oder sich an die Presse gewendet haben, um ihren Taten neuen Input zu geben und sich gespiegelt sehen zu können. Heute sind die Möglichkeiten nur technisch ganz anders.

» Verbena » Beiträge: 4792 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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