Wie viel Erbrechen in der Schwangerschaft ist okay?

vom 19.04.2017, 21:15 Uhr

Ich habe eine Bekannte, die schwanger ist und jeden Tag bricht. Selber hatte ich das zum Glück nicht. Nun frage ich mich aber, wie viel Erbrechen überhaupt in Ordnung ist und ab wann man darüber mit dem Arzt sprechen sollte. Unter Beobachtung ist man ja eh in regelmäßigen Abständen, aber ab wann sollte man wegen dem Erbrechen zum Arzt gehen? Was wird dann gemacht und was ist zu erwarten? Wovon würdet ihr es abhängig machen ob ihr damit zum Arzt geht oder nicht?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eigentlich ist es simpel: Wenn die Übelkeit und das Erbrechen zu körperlichen Beschwerden führt, dann muss ein Arzt her. Da fühlt man sich dann so übel, dass man gar nicht mehr überlegt. Als bedenklich gilt es, wenn das Gewicht der Schwangeren um 5 % unter das Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft absinkt.

Wobei das natürlich nur ein Richtwert ist, wer untergewichtig ist, kann wohl kaum so lange warten. Dazu kommen dann körperliche Beschwerden durch Austrocknung wie eine trockene Zunge, niedriger Blutdruck, Schwindel, Herzrasen und abweichen Elektrolytwerte. Auch der Stoffwechsel entgleist und des bilden sich Ketonkörper wie bei einer Atkins-Diät.

Der Übergang von einer normalen Schwangerschaftsübelkeit (Emesis gravidarum) zum unstillbaren Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) ist fließend. Es kann gut sein, dass man nicht nur am Morgen bricht, sondern auch über den Tag verteilt und nachts und dass einem ständig übel ist.

Das ist fies, aber wenn man zwischen den einzelnen "Magenentleerungen nach oben" genug Essen und vor allem Trinken bei sich halten kann, dann ist alles im grünen Bereich. Wenn es zu heftig wird, dann bleibt nur der Weg ins Krankenhaus. Dort wird man stationär aufgenommen und bekommt Flüssigkeit und Elektrolyte als Infusion. Davon fühlt man sich zwar kaum besser, aber zumindest wird der Körper versorgt.

Ich habe in allen Schwangerschaften darunter gelitten und hatte den Spaß bis zur 18 oder 19. Woche. Die Mittel, die man dann gegen Übelkeit und Erbrechen einsetzen kann, haben mit kaum geholfen. Auch Ingwer hat nichts gebracht. Ich blieb mit dem Klo verheiratet.

Da ich immer ab der 21. Woche dank eines supertollen Schwangerschaftsdiabetes Insulin spritzen musste und meine Werte nur bei einer Reduktionsdiät von 13 BE täglich im Rahmen blieben, habe ich bis auf drei Wochen in jeder Schwangerschaft gehungert und bin nach der Entbindung immer leichter gewesen als vor der Schwangerschaft. Ich habe nie mehr als vier Kilogramm zugenommen, wenn überhaupt.

Aber das ist bei unserer Versorgungslage kein Problem. Wir sind hierzulande schließlich gut mit Nährstoffen versorgt und die Speicher für Vitamine und Spurenelemente sind voll. Ich habe immer gesunde Kinder geboren. Die waren zwar eher klein und leicht, aber untergewichtig oder zu klein waren sie nicht. Brechen ist fies, aber so lange man nicht austrocknet, passiert dabei nichts weiter.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich hatte noch nicht das Vergnügen derartige Probleme zu haben, stelle mir das aber alles andere als angenehm vor. Bei meiner Cousine war das so, dass sie so heftig brechen musste, dass sie für mehrere Monate im Krankenhaus gelandet ist. Ihr ging es echt mies und danach hatte sie auch Angst vor weiteren Schwangerschaften. Da kann man nur hoffen, dass es einem selbst nicht auch so ergehen wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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