Wie sichert ihr euch finanziell für das Alter ab?

vom 24.03.2018, 13:12 Uhr

Aktuell sichere ich mich gar nicht für das Alter ab, weil zum einen habe ich kaum Geld übrig zum vorsorgen und zum anderen verdränge ich dieses Thema auch weitestgehend. Außerdem bin ich der Meinung, dass gerade Kleinbeträge nun auch nicht viel bringen und ob ich nun im Alter 20€ monatlich mehr oder weniger zur Verfügung habe, das macht das Kraut nun auch nicht fett. Sichert ihr euch für das Alter ab und wenn ja, wie und kommt denn da am Ende auch etwas heraus?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir geht es da ähnlich wie dir. Ich habe eine Lebensversicherung, die ich mal im Alter als Art Rente ausgezahlt bekommen soll, wenn mir nicht vorher etwas passiert. Ansonsten habe ich auch keine speziellen Absicherungen für das Alter gemacht. Teilweise lohnt sich das auch nicht. Da muss man schon genau aufpassen was sich für einen rentiert und wovon man dann wirklich etwas hat. Bei meinem Partner gab es jetzt noch den Fall, dass er monatlich einzahlen sollte, aber ein enormes Alter erreichen müsste, um dann überhaupt mal etwas von dem Geld zu haben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das hängt ja maßgeblich von der eigenen Persönlichkeit ab und wie man mit Geld umgehen kann und möchte. Was sicherlich klar ist, dass die wenigsten von uns mehr als genug Geld haben um es im Hier und Jetzt zu verprassen und trotzdem genug zur Seite zu legen um auch im Alter sein Geld planlos verprassen zu können.

Von daher muss man dann eben für sich Prioritäten setzen, was für einen wichtiger ist. Will man jetzt ein gutes Leben haben, weil man gar nicht weiß, was später mal wird und ob man überhaupt alt wird und falls doch ist einem das eigentlich auch egal. Dann macht es natürlich wenig Sinn, Geld für das Alter wegzulegen und sich jetzt einzuschränken.

Natürlich gibt es dann auch Leute, die eben lieber jetzt mal etwas zurückstecken und schon schauen, dass sie gut im Alter leben werden. Dann muss man natürlich in den meisten Fällen auch schon selber vorsorgen. Denn wer nicht gerade Beamter ist oder berufsständisch versorgt wird, dürfte eher eine vergleichsweise maue Rente bekommen.

Ich habe für den Fall eine Zusatzversorgung über meinen Arbeitgeber, eine private Rentenversicherung und eine eigene Immobilie, die abgezahlt sein wird, wenn ich in Rente gehe. Dazu habe ich noch einen Riestervertrag, in den ich jedoch nur den Mindestbeitrag einzahle um die staatliche Förderung zu erlangen. Anders würde der auch keinen Sinn machen, da die Beiträge zu schlecht verzinst werden.

In der Summe wird da ein gutes Einkommen herauskommen beziehungsweise die Lebenshaltungskosten durch die wegfallende Miete bei der eigenen Immobilie nicht so hoch sein.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wenn ich die Beiträge hier lese wird mir schlecht. @Mikado: Ich gehe mal davon aus das du nach 2040 in Rente gehen wirst. Dir ist hoffentlich klar, dass du mindestens 2500€ Brutto verdienen musst um nicht in der Sozialhilfe zu landen. Aber selbst wenn du weniger verdienst, so muss dein Job nach Abzug von Kosten für den Weg dorthin also Busticket oder Treibstoff fürs Auto über dem bei dir örtlichen ALGII Satz liegen.

Hinzu solltest du zwischen 50€ und 100€ für die Rente zur Seite legen können und noch 200€ frei zur Verfügung haben. Bringt dein Job das nicht, dann kündige und suche dir einen besseren oder mache dich selbständig. Mit allem anderen schadest du langfristig nicht nur dir, sondern allen anderen Arbeitnehmern sowie unseren Kindern.

Zu deiner Sache mit den Kleinbeträgen. Selbst wenn du nur 25€ im Monat bei einem konservativ niedrigen Zinssatz von 4% sparst, hast du auf eine Laufzeit von 30 Jahen über 8000€ Rendite.

@Nelchen: Dein Mann und du, ihr habt vermutlich den selben Finanzberater. Denkt mal bitte darüber nach ihn zu wechseln. Eine KLV ist heute sinnfrei und wird es auch die nächsten Jahrzehnte bleiben. Ein Produkt abzuschließen das ein höheres Alter als das Renteneintrittsalter verlangt um nennenswerte Rendite zu erwirtschaften bringt nur dem Herren im schönen Anzug etwas.

@Klehmchen: Du musst dein Geld nicht verprassen, wie ich aber schon sagte, sollte dir dein Job so viel Geld erbringen, dass du davon gut leben kannst und dir dennoch etwas für die Rente zur Seite sparen kannst. Auch hier, sollte dein Job das nicht bringen, meckere nicht rum, sondern schaue wie du das erreichen kannst.

Wieso werden deine Riesterbeiträge schlecht verzinst? Du solltest doch dank staatlicher Förderung gute 10% bekommen und selbst ohne, also nur auf deine Eigenbeiträge, solltest du 5% oder mehr bekommen. Zu deiner Immobilie. Ich hoffe, dass du sie jetzt schon nutzt und sie Arbeitsplatz nah ist. Andernfalls vernichtest du damit mehr Geld, als das was du damit später einsparen wirst.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kamilentee hat geschrieben:Wieso werden deine Riesterbeiträge schlecht verzinst? Du solltest doch dank staatlicher Förderung gute 10% bekommen und selbst ohne, also nur auf deine Eigenbeiträge, solltest du 5% oder mehr bekommen. Zu deiner Immobilie. Ich hoffe, dass du sie jetzt schon nutzt und sie Arbeitsplatz nah ist. Andernfalls vernichtest du damit mehr Geld, als das was du damit später einsparen wirst.

Zum einen habe ich im Gegensatz zu vielen unsinnigen Heilsversprechen, nicht den Fehler gemacht, von meiner vergleichsweise günstigen Situation auf die Allgemeinheit zu schließen. Kommentare nach dem Motto, such dir doch einen besser bezahlten Job sind einfach nur hohl und dumme Phrasen, wenn man die Leute nicht kennt. Wer nicht das Glück hat, eine gute Ausbildung zu haben und zeitig viel in diese investiert zu haben, der wird zwar einen Job finden, kann sich aber sein Einkommen nicht einfach so aussuchen. Und wenn es Leute gibt, die nur wenig mehr als ALG II verdienen und trotzdem arbeiten gehen, sollten wir froh sein, dass sie den restlichen Arbeitnehmern nicht auf der Tasche liegen, sondern ihr Geld selbst verdienen.

Aber wie gesagt mich selbst betrifft das nicht. Aber wie ich eben sagte, die Leute, die wirklich eine Einkommenssituation haben, bei der sie nicht auf das Geld schauen müssen und gleichzeitig gut für das Alter vorsorgen können, kann man an einer Hand abzählen. Alle anderen müssen irgendwo Abstriche machen.

Interessant finde ich da auch die Aussagen zur Immobilie. Warum sollte man damit Geld vernichten? Natürlich verursacht eine Immobilie in der Regel erst einmal höhere monatliche Belastungen als eine Mietswohnung. Dafür fällt aber irgendwann die Kreditrate weg und vor allem ist es kein totes Kapital wie bei der Miete. Meine Immobilie ist das wert, was ich bezahlt habe und steht in einer Gegend, wo ich sie auch in Zukunft gut verkaufen kann oder könnte. Somit bleibt sie wertstabil und ist damit in meinen Augen besser angelegtes Geld als bei einer Miete, von der ich keinen Cent ja wieder sehen werde.

Auch die Riesterverträge sind sehr mit Vorsicht zu genießen. Für die wenigsten Menschen machen ordentlich besparte Riesterverträge Sinn. Dafür sind Abschluss- und Verwaltungskosten einfach zu hoch, als dass die Rendite diese Kosten wieder einspielen würde. Dafür muss man in der Regel mindestens 80 Jahre alt werden und teilweise noch älter um überhaupt mehr Geld herauszubekommen, als man eingezahlt hat. Sinn machen sie daher oftmals nur, wenn man die Riesterverträge dazu nutzt, lediglich soviel Eigenbeträge zu leisten, dass man die maximalen staatlichen Zulagen mitnimmt und den Großteil der Rendite über diese Zulagen generiert.

Daher zahle ich nur den Mindestbetrag ein, da ich eh bloß mittelbar zulageberechtigt bin und greife die staatliche Förderung ab. Zahlte ich mehr ein, würde meine Gesamtrendite eher sinken. Da macht es mehr Sinn zusätzliches Geld privat anzulegen, da man auch ohne groß aktives Managment am Kapitalmarkt über Jahrzehnte hinweg bessere Renditen erzielen kann.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


@Klehmchen: Ich wollte auf keinen Fall deine Gefühle verletzen. Da ich das scheinbar habe entschuldige ich mich dafür. Dennoch muss ich einigen Aussagen in deinem letzten Post widersprechen oder Fragen dazu stellen da diese mir nicht vollkommen klar sind.

Du meinst also die Aussage man solle sich einen besseren Job suchen ist falsch? Ich selber habe einen relativ guten Schulabschluss, hab mir viel Mühe bei meiner Ausbildung gegeben und mich danach zügig in eine der höchsten Führungsposition hoch gearbeitet, also genau das was einem immer gesagt wird und was hat es mir gebracht? Einen Lohn der mir das überleben aber nicht mehr sichert und das mit deiner ach so tollen Ausbildung. Ich habe damals gekündigt und nach alternativen gesucht und eine gefunden und das kann jeder wirklich jeder. Ja ich hab dafür vier Jahre am Minimum leben müssen aber es lohnt sich. Die Frage die man sich Stellen muss was passt mehr zu einem Selbständig oder Angestellt.

Und selbst wenn man nicht kündigen möchte hast du immer noch die Möglichkeit dich nach der Arbeit fortzubilden oder dir eine andere Stelle zu Suchen das ist nicht das Problem. Notfalls nutzt du deine Mittagspause für die Jobsuche. Smartphone in die Hand Stellenangebote oder potentielle Arbeitgeberseite aufgerufen Anrufen sagen was man will und was man derzeit macht und gut ist. Auf diese weiße hab ich übrigens schon stellen Gefunden neben einem Job der täglich 12h in Anspruch genommen hat. Also wenn du mit deinem Lohn unzufrieden bist dann ändere was dran.

Liegen diese Arbeitnehmer nicht auch genau wie die bösen ALGII Empfänger den Arbeitnehmern auf der Tasche? Ich begründe meine Aussage einmal. Um die ALGII Empfänger mal zuerst dran zu nehmen. Ja sie kosten dem Arbeitnehmer Geld. Warum jemand diese Leistung bekommt ist erst einmal egal. Aber zurück zu unseren niedrig verdienenden Arbeitnehmern die nach Abzug ihrer Kosten oder sogar davor ungefähr gleich viel wie unser ALGII Empfänger haben.

Stimmt die Steuergelder welche die Kommunen jetzt für den Hartzer ausgeben sparen sie ein. Langfristig kostet die Einstellung für diesen niedrigen Lohn, Azubis und Praktikanten außen vorgelassen, aber eine Menge an Geld. Zum einen müssen diese spätestens im Rentenalter mit staatlicher Hilfe versorgt werden. Das schlimmere aber ist das durch diese Einstellung der Lohn von allen Personen die Zukünftig in diesem Job Arbeiten wollen der Lohn geschmälert wird und welche Folgen das hat muss ich denke ich nicht erklären.

Ich weiß nicht was du unter Abstriche machen verstehst. Abstriche bei unnötigen Aussgaben die 95% der Leute haben oder Abstriche der Lebensqualität? ;)

Zu den Immobilien. Ich hatte mich über meinen Gedankengang nochmals mit jemanden Unterhalten und sehe ein das ich hier etwas daneben lag dennoch möchte ich meine Aussage erläutern. Ich hatte mir überlegt was bringt dir mehr Geld. Ein Haus auf dem Land dessen Schulden du bis kurz vor deiner Rente bezahlen musst um es dann zu renovieren. Dazu kommen noch die Fahrt zum Arbeitsplatz der mitten in der Stadt ist, wodurch dir weitere Kosten entstehen. Oder aber du nimmst dir eine günstige Arbeitsplatznahe Wohnung die groß genug für dich und deine Familie ist und legst die Differenz gut verzinst an. Denn als brüchiger Rentner, der du im Alter nichts mehr selber machen kannst kommen weitere Kosten auf dich zu, in Form von Handwerkern oder ähnliches. Was ich aber nicht bedacht habe und da lag der Fehler ist das Mietpreise in Innenstädten meist teuer sind und ein eigenes Haus auch seine Vorteile hat. Wie gesagt ich hatte hier meinen Fehler.

Riester und seine Gerüchte.... :roll: Du hast mir meine Fragen dazu nicht beantwortet sondern mir viele neue gegeben. Ich fragte dich warum deine Riesterbeiträge schlecht verzinst sind nicht nach den Kosten. Ich lese hier aber raus das du einen Vertrag hast der sehr hohe Kosten hat und Zinsen die diese gerade so decken also unter 2% p.a. Anders kann ich mir die Aussage mit den 80 Jahren auch nicht erklären. Daher auch meine Angabe mit dem 5% und den 10%. Solltest du dich in dem Bereich bewegen und du zu deiner Rente auch wenn du nur den Mindestbeitrag einzahlen nicht einen enormen Mehrertrag auf dem Konto haben als du ein bezahlt hast wechsel bitte den Anbieter und den Vertrag.

Es gibt meines Wissens nach 15.000 verschiedene Riesterprodukte und leider sind mehr als die Hälfte davon nicht so toll. Ein gutes Riesterprodukt das seinen Zweck erfüllt wird dir aber einiges bringen. Hier wird auch eine höhere Einzahlung wenn du diese wünscht die Rendite nicht schmälern sondern erhöhen. Bitte es tut mir immer wieder weh wenn ich von Leuten lese die so wie du mit schlechten Klischee behafteten Riesterprodukten ihre Rente zerstören und nicht wissen das es auch gute Alternativen gibt.

Ob man sein Geld ohne oder mit Management am Kapitalmarkt anlegt ist nicht die Frage des Geldes, sondern des Wissens und der Disziplin. Ob du diese beiden Dinge hast kannst nur du selber wissen.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kamilentee hat geschrieben:Bitte es tut mir immer wieder weh wenn ich von Leuten lese die so wie du mit schlechten Klischee behafteten Riesterprodukten ihre Rente zerstören und nicht wissen das es auch gute Alternativen gibt.

Es tut mir leid, aber scheinbar hast du meine Beiträge eher überflogen als wirklich zu lesen und zu verstehen. Ich habe ja recht deutlich geschrieben, dass mich das nicht betrifft. Ich habe ein gutes Einkommen, meine Frau ist Beamtin und wir kriegen später eine berufsständische Versorgung und Pension. Im Gegensatz zu vermutlich 90 Prozent der Deutschen stehen wir schon mit unserer Standardversorgung besser da, als die meisten anderen die auch noch zusätzlich vorsorgen. Und das ohne im Hier und Jetzt große Abstriche machen zu müssen.

Ich habe da lediglich geschrieben, dass ich nachvollziehen kann, dass es eben dem Großteil der Deutschen nicht so geht und gehen wird. Nichts desto trotz nutze ich natürlich auch alle Vorteile, die das deutsche Zusatzversorgungssystem so mit sich bringt. Und jetzt erkläre mir mal wie ich bei einem Riestervertrag eine bessere Rendite erwirtschaften soll als mit 60 Euro im Jahr 154 Euro Zulage abzugreifen, die dieses Jahr auch noch steigt? Was jucken mich da 5 Prozent Zinsen, wenn ich nur dank Zulagen 250 Prozent Rendite habe? Bei meiner Frau sieht das dank Kinderzulage noch krasser aus. Und diese Zulagen sind garantiert. Ob der Riestervertrag tatsächlich 5 Prozent oder 10 Prozent Zinsen generiert kann dir niemand sagen und ist eher unsicher.

Der Finanzmarkt im Sinne von Aktien oder Fonds schlägt dagegen über Jahre hinweg zuverlässig alle anderen Anlageklassen. Warum sollte ich also jetzt für 5 Prozent fragliche Zinsen mehr riestern und mir die doppelte Rendite am Finanzmarkt entgehen lassen?

Zumal du ja die große Krux für viele Riestersparer gekonnt unter den Tisch hast fallen lassen. Gerade in zukünftigen Zeiten, werden viele Riestersparer das böse Erwachen kriegen, wenn gerade die Geringverdiener nur ihre Mindestrente kriegen und man Ihnen darauf auch noch ihre Riesterrente anrechnet.

Ich finde es auch sehr amüsant, dass du scheinbar jetzt einen tollen Job gefunden hast, der dir viel Geld bringt, und vorher trotz höchster Führungsposition von deinem Geld nicht leben konntest. Das kann ich irgendwie nicht so recht glauben oder die Führungsposition war doch nicht ganz so hoch. Schlussendlich ging es mir aber darum, dass man natürlich viele Jobs finden kann. Aber es ist eben auch heute noch am Arbeitsmarkt für die meisten Menschen eben nicht so, dass die Arbeitgeber darauf warten dem nächstbesten der gerade um die Ecke kommt 5.000 Euro brutto im Monat zu bezahlen ohne dir diese Illusion jetzt kaputt zu machen.

Auch ist es doch ein Märchen immer wieder zu behaupten, jeden kann sich selbstständig machen und "reich" werden. Grundsätzlich ist das schon möglich, aber wenn man sich mal die ganzen Selbstständigen anschaut, sind da auch viele gescheiterte Existenzen dabei und das ist jetzt auch kein Vorwurf. Aber Selbstständigkeit heißt eben viel und selbst arbeiten und am Ende trotzdem nicht immer mehr zu verdienen als Angestellte. Das sollte man nicht verschweigen. Auch ob von denen tollen Gewinnen überhaupt vernünftig für Krankheit und Alter vorgesorgt wird.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich sehe ehrlich gesagt wenig Sinn darin mich jetzt einzuschränken damit ich "im Alter" dann Geld zur Verfügung habe, das ich vielleicht gar nicht mehr im gleichen Umfang wie heute nutzen kann. Niemand weiß, was die Zukunft bringt, und ich lebe lieber jetzt als mir gewisse Sachen für später aufzuheben ohne eine Garantie zu haben, dass ich sie dann überhaupt noch machen kann.

Ich habe in eine Immobilie investiert, das hat den Vorteil, dass ich sie auch jetzt schon nutzen kann und nicht erst "im Alter". Und ich habe keinen Job, in dem man körperlich extrem gefordert wird. Es gibt für mich keinen Grund, warum ich nicht auch "im Alter" noch weiter mein eigenes Geld verdienen könnte. Und wenn ich nicht mehr in der Lage bin zu arbeiten habe ich auch von einer Versicherung, die mir eine höhere Rente garantiert, nicht mehr viel.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


@Klehmchen: Ich weiß nicht aus welchem Grund du mit einer solchen Aggression schreiben musst. Nein, ich habe deinen Beitrag nicht überflogen sondern bin einfach nur auf deine Punkte eingegangen. Die Riesterfrage hast du dir im übrigen gerade selbst beantwortet. Schon mal überlegt, dass es auch Riesterverträge gibt die eben in Fonds investieren?

Die Anrechnung auf die Mindestrente wirst du bei allen Altersvorsorgen haben. Auch kannst du davon ausgehen das z.B. dein Eigenheim dir weggenommen wird und du davon deine Rente bestreiten musst. Dies auf Riester oder sonst eine Art der Altersvorsorge zu beschränken, halte ich persönlich für Weltfremd. Zu meinem Ex-Job habe ich alles geschrieben, was du daraus machst ist doch deine Sache. :roll: Die meisten scheitern weil sie nichts tun oder sich nichts zur Seite legen.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kamilentee hat geschrieben:Die Riesterfrage hast du dir im übrigen gerade selbst beantwortet. Schon mal überlegt, dass es auch Riesterverträge gibt die eben in Fonds investieren?

Warum sollte ich einen Verwalter des Riestervertrages dafür bezahlen, dass ich nicht einmal Einfluss darauf nehmen kann, ob er einen vernünftigen Fondsmanager bezahlt um mein Geld zu verwalten, wenn ich ohne diesen Riesterzwischenhändler mir einfach selber jemanden suchen kann, der mein Geld anlegt? Welchen Sinn sollte das machen? Du bezahlst doch auch niemanden, der dir im Autohaus ein Auto kauft und gehst stattdessen selber hin.

Schon rein grundsätzlich muss die Rendite damit niedriger ausfallen. Die andere Seite der Medaille ist aber doch, dass ich selber wesentlich mehr Risiko eingehen kann, als es bei einem Vertrag möglich ist, der mir gewisse Garantien bezüglich der Auszahlungssummer geben muss. Wenn ich mein Geld selber anlege, muss ich niemandem garantieren, dass in 40 Jahren das Geld überhaupt noch da ist. Damit steigt natürlich das Risiko, aber eben auch die Renditechancen. Das macht natürlich nur Sinn, wenn man eigentlich gar nicht auf dieses Geld angewiesen ist.

Welchen wirklich Vorteil da jetzt Riestern bringen sollte, kann ich trotz deiner Ausführungen immer noch nicht erkennen, dass man jetzt gerade Riesterverträge als das uneingeschränkte Allheilmittel für die Altersvorsorge werten sollte. Das würde wohl nur dann Sinn machen, wenn man von den 15.000 Riesterprodukten in etwa 14990 aus dem Verkehr zieht, es für alle verpflichtend einführt und die Abschluss- und Vertriebskosten dadurch auf weniger als 0,1 Prozent senken würde. Gibt ja im skandinavischen Raum Länder, die das genau so vorleben und das angelegte Geld eben nicht sinnlos in unzähligen Verwaltungsapparaten verbrennen.

Die Anrechnung auf die Mindestrente wirst du bei allen Altersvorsorgen haben. Auch kannst du davon ausgehen das z.B. dein Eigenheim dir weggenommen wird und du davon deine Rente bestreiten musst. Dies auf Riester oder sonst eine Art der Altersvorsorge zu beschränken, halte ich persönlich für Weltfremd.

Weltfremd ist hier lediglich, dass du scheinbar wieder von Einzelfällen auf die Gesamtheit abzielst. Wie schon oben gesagt, mich betrifft das nicht. Ich kriege vielleicht auch glücklicherweise eh keine staatliche Rente und werde auch auf keine Grundsicherung angewiesen sein. Das dürfte auch bei den wenigsten Menschen der Fall sein, die jetzt ein gutes Einkommen haben und davon über viele Wege privat für das Alter vorsorgen können.

Wer später eine gute Rente bekommt, nebenbei seine eigene Immobilie hat, eine Privatrente bekommt und dann noch Riester oben drauf, dem ist das eh egal, was angerechnet wird. Der hat im Grunde staatliche Zuschüsse eigentlich gar nicht nötig und der bräuchte eigentlich auch gar keine Riesterzulagen. Aber genau dieser Personenkreis profitiert am meisten, da er alle Zulagen mitnehmen kann und später nicht in Gefahr läuft außer Einkommenssteuer wieder irgendwas abgeben zu müssen.

Problematisch ist es für die Geringverdiener. Die, die gerade mal ein paar Euro für einen Riestervertrag überhaben, am Ende ihrer Erwerbstätigkeit aber ein so niedriges Rentenniveau haben, dass sie ihre Rente noch aufstocken müssen mit staatlicher Unterstützung. Selbst wer mehr als 40 Beitragsjahre aufweist, muss um die 2500 Euro brutto verdienen um überhaupt über das Grundsicherungsniveau und die Mindestrente zu kommen im staatlichen System.

Und jetzt erzähle mir nicht, dass sich solche Menschen privat soweit absichern können, dass ihnen das egal ist. Nein gerade hier sind eben auch viele Riestersparer mit Kleinbeträgen dabei, die eben jetzt 5-25 Euro im Monat zahlen und später ihre hart angesparte Riesterrente dann beim Sozialamt abgeben dürfen. Das ist ja die Krux. Diejenigen die genug Geld haben und genug privat vorsorgen können, profitieren am meisten und diejenigen, die eigentlich eh schon wenig haben, den nimmt man es im Alter dann auch noch weg.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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