Wie offen sprecht ihr mit Kindern über Krankheiten?

vom 12.08.2023, 03:56 Uhr

Es ist öfter mal so, dass gerade die Großeltern der Kinder schon mal eine Krankheit haben, das kann eine einfache Sache sein, die nicht wirklich einschränkt, aber auch eine beeinflussende Erkrankung. Es müssen ja aber nicht unbedingt immer die Großeltern sein, es kann auch die Eltern, Freunde der Kinder oder sonst irgendwen betreffen. Wie offen sprecht ihr mit euren Kindern darüber, was die Personen haben?

Als meine Schwiegermutter die Diabetes Diagnose bekam, habe ich das mit meinen Kindern besprochen. Ich habe versucht zu erklären, wie das alles funktioniert, was man machen kann und was man nun in der Ernährung ändern muss. Meine Kinder haben es dadurch besser verstanden und ich bin auch für offene Kommunikation und nicht für das Verschweigen von Krankheiten. Dennoch kann das ja auch dafür sorgen, dass sich die Kinder sorgen und deswegen sollte man dann auch weiterhin im Gespräch bleiben. Wie gesagt ich bin aber sehr offen mit meinen Kindern und bisher hatte das auch keine negativen Folgen. Wie seht ihr das?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das kommt auf den konkreten Anlass, das Alter der Kinder und ihr Verhältnis zu den Betroffenen der jeweiligen "Krankheiten" an. Es macht einen Unterschied, ob Oma, die dreimal im Jahr vorbeikommt, Diabetes hat, Mama metastasierenden Brustkrebs (was der Himmel verhüten möge), oder ein Gleichaltriger sich irgendwas Chronisches einfängt und bestimmte Dinge nicht mehr tun oder essen darf.

Ich würde schätzen, dass gerade kleine Kinder es mehr oder weniger als normal ansehen, dass "Omas und Opas" irgendwelche Zipperlein haben und Tabletten nehmen müssen und solche Sachen. Von daher würde ich gar kein Gewese darum machen und dem Nachwuchs sorgenvoll und bedeutungsschwanger erklären, dass Omi jetzt nicht mehr pfundweise Sahnetorte futtern darf oder Opa sich seinen Feierabendkorn verkneifen muss, weil er sich die Leber ruiniert hat. Das sollte ganz allein das Problem von Oma und Opa sein und nicht das von kleinen Kindern.

Da machen sich gerade intelligente und sensible Kinder nur unnötig Sorgen, dass den Großeltern der Sensenmann schon über die Schulter schaut, nur weil ihre Erziehungsberechtigten ein übersteigertes Kommunikationsbedürfnis haben und über jeden Scheiß "offen reden" müssen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Man sollte Kindern nicht das ganze Elend der Welt aufbürden. Andererseits merken sie natürlich, wenn irgendetwas nicht stimmt. Wenn eine Krankheit offensichtlich und nicht sehr schwer ist, würde ich es kurz erklären, aber auch nicht dramatisieren.

Gerade hochaltrige Leute sind doch selten ganz gesund, sondern haben oft mehrere Krankheiten. Wenn das Kind fragt und Interesse zeigt, sollte man näher darauf eingehen, ansonsten sind kleine Kinder mit der Erklärung Alter meistens zufrieden.

Also alles hängt wieder mit allem zusammen, individuell unterschiedliches Interesse des Kindes, Schwere und Sichtbarkeit der Krankheit und so weiter.

Manchmal können die Eltern auch nicht. Als meine kleinere Schwester Leukämie bekam und letztendlich relativ schnell innerhalb eines halben Jahres daran verstarb, wäre mehr Aufklärung für mich als Zwölfjährige und meine Geschwister gut gewesen. Das konnten meine Eltern aber emotional nicht leisten. Es herrschte eine ziemliche Sprachlosigkeit, was nicht gut war.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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