Wie mit ehemaligen systemtreuen Nachbarn umgehen?
Dass die DDR für sehr viele Bürger ein Unrechtsstaat war, hört man auch heute noch von so manchen Bundesbürger. Als Mittel der Überwachung wurden damals ganze Wohnungen verwanzt, Menschen auf Andere angesetzt, um sie zu beschatten und ganze Ordner von Dokumenten über das Leben von DDR Bürgern und deren Kontakte angefertigt. Man kann das fast mit sozialen Netzwerken und ihren Trackerfunktionen vergleichen, wo auch mehr dokumentiert wird, als ein Durchschnittsnutzer das weiß und will.
Oft ist es nun so, dass Menschen, welche einen "bespitzelt" haben immer noch im nahen Umkreis wohnen, vielleicht sogar direkte Nachbarn sind und sich nach dem Zusammenbruch der DDR mehr oder minder zurückgezogen haben. Sie sind sich oft keiner Schuld bewusst, sprich falsch gehandelt zu haben in der damaligen Zeit und brechen auch oft Unterhaltungen zu solchen Themen ab.
Wenn man selbst seine eigenen "Verfolger" kennt und sie immer wieder sieht, aber auch nicht wegziehen möchte, weil man schon immer dort wohnt, wo man wohnt, wie soll und kann man mit solchen ehemaligen DDR systemtreuen Nachbarn umgehen, die einen früher schikaniert und ausspioniert haben? Habt ihr selbst mit solchen Nachbarn Erfahrungen machen müssen? Der Film: "Das Leben der Anderen" mit Ulrich Mühe ist zu dem Thema sehr interessant.
Nebula hat geschrieben:Wenn man selbst seine eigenen "Verfolger" kennt und sie immer wieder sieht, aber auch nicht wegziehen möchte, weil man schon immer dort wohnt, wo man wohnt, wie soll und kann man mit solchen ehemaligen DDR systemtreuen Nachbarn umgehen, die einen früher schikaniert und ausspioniert haben?
Dann kann der Leidensdruck ja nicht so groß sein, wenn das Argument "weil man schon immer dort wohnt, wo man wohnt" ausreicht, dass alles beim Alten bleibt.

Die DDR ist mittlerweile seit 30 Jahren zumindest auf der Landkarte Geschichte, sprich Leute, die jetzt solide mitten im Leben stehen, waren noch Kinder, als die Sache den Bach runtergegangen ist. Also müssten die ehemals systemtreuen Nachbarn auch allmählich am Aussterben sein bzw. im Pflegeheim dem Genossen Honecker nachtrauern. Der 1994 den Löffel abgegeben hat. Da gab es noch nicht mal Smartphones. Ich bin zwar zugegebenermaßen im "Westen" großgeworden, aber ich wüsste nicht, was es nach über 30 Jahren da noch zum "Umgehen" gäbe.
Entweder du findest dich damit ab, dass der Herr Kaschulke von nebenan in den 1980ern ein Stasi-Spitzel war oder du machst es wie große Teile der Bevölkerung Ostdeutschland und lässt das Kaff in Brandenburg hinter dir, wo die DDR in den Köpfen der Menschen noch präsenter ist als das 21. Jahrhundert.
Ganz ehrlich, ich meine ich wurde erst nach der DDR geboren, aber es waren nun mal auf beiden Seiten grausame Zeiten. Zum einen gibt es da die Person, die bespitzelt wurde, die sich wahrscheinlich nicht wohl gefühlt hat mit dem System und immer in Angst gelebt hat, etwas falsch zu machen. Dann die Person, die andere bespitzelt hat. Nicht immer war das aus dem Gedanken heraus nun DDR konform zu leben, sondern war auch oft aus Erpressungen heraus entstanden. Das ist dann ja auch nicht so leicht für einen selber.
Letztendlich ist es ewig her und man muss auch mal Gras über die Sache wachsen lassen. Es gibt ja auch nicht nur starke Menschen, die ihre Meinung vertreten würden und dafür im Notfall auch sterben würden. So muss man damit leben, dass man ausspioniert wurde und dem Nachbarn auch verzeihen. Wenn man tatsächlich so nachtragend ist, dann hätte man umziehen müssen.
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