Wie leben Kinder das Gefühl von Trauer aus?
Auf den Verlust eines nahen Angehörigen oder auch eines lieben Freundes oder einer lieben Freundin, reagieren Menschen bei ihrer Trauer ja ganz unterschiedlich. Noch unterschiedlicher wird das Gefühl von Trauer aber bestimmt von Kindern empfunden und ausgelebt.
Habt ihr da vielleicht ein paar Erfahrungen und Beispiele dafür, wie Kinder emotional oder auch verbal ihre Trauer über einen Todesfall zum Ausdruck bringen? In wie weit nehmt ihr Einfluss auf die Verarbeitung von Trauergefühlen bei Kindern?
Kurioserweise habe ich als Kind auf den Verlust von Tieren sehr schlimm reagiert, aber auf meine Tante ( die ich sehr geliebt habe ) weniger. Das lag womöglich darin, dass meine Mutter mit allen Mitteln versucht hat, dass ich nicht erfahre, was ihr alles in ihrem schweren Krebsleiden wiederfahren musste. Denn nach wenigen Tagen im Krankenhaus hat sie meine Mama nicht mehr wiedererkannt, was schon als Patenkind eine herbe Schelle im Gesicht bedeutet.
Ich war zuvor vom Krebsproblem völlig ferngehalten worden und wusste somit überhaupt nicht, was Sache war. Erst als sie im Krankenhaus war und meine Mutter mit allen Kräften mich nicht ins Krankenhaus lies, habe ich verstanden, dass es ernst ist. Doch als ich es realisieren konnte, war es im Grunde zu spät. Sie ist dann verstorben, worauf hin wir morgens angerufen wurden. Auf der Beerdigung durfte ich auch nicht mit, weil das für Kinder nichts sei und einer auf meine Schwester aufpassen musste, das war nun einmal ich!
Während ich somit nie wirklich trauern konnte, weil ich es aus meiner Familie auch nicht gelernt habe, bin ich heute dafür umso schlimmer. Ich kann mit dem Tod gar nicht mehr umgehen und vor Kurzem verstarb ein Mensch, der mir wichtig war. Das reist mir noch immer den Boden weg, ich denke viel an sie und mehr.
Richtig ist, wie Du selber sagst, dass Kinder unterschiedlich trauern. Viele weinen hemmungslos und andere wiederum gar nicht. Es hat mit dem Alter zu tun, sowie dem Realisierungsmoment, um das passierte verstehen zu können.
Ich denke, es kommt auf das Alter und auf den Charakter des Kindes an. Es gibt ja auch Kinder, die sind eher introvertiert und die fressen alles in sich hinein. In solchen Fällen äußert sich Trauer dann psychosomatisch und nicht direkt. Das kann dann schon mal zu gesundheitlichen Problemen führen und Ärzte finden da oftmals die Ursache nicht, weil organisch alles in Ordnung ist.
Ich habe auch schon gelesen, dass psychosomatisch eben auch Schlafstörungen auftreten können oder ein Rückfall ins Einnässen bzw. Einkoten. Es können auch Tic-Störungen oder Essstörungen auftreten. Es kommt eben immer auf das Kind und die Situation an.
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