Werden Schüler bei Ferienjobs bevorzugt?

vom 03.04.2017, 23:34 Uhr

Mein ältester Neffe hat letztes Wintersemester angefangen zu studieren und versucht immer wieder, in der Ferienzeit an einen kleinen Job zu kommen um sich etwas dazu zu verdienen. Das bereitet ihm aber häufig erhebliche Schwierigkeiten.

Alle Arbeiten, die ihm zeitlich passen würden, werden offenbar vorzugsweise an Schüler vergeben als an Studenten. Neulich rief er beispielsweise bei einem Supermarkt an, der eine Stelle für einen passenden Zeitraum zu belegen hatte. Es ging wohl um die klassischen Jobs in so einem Supermarkt wie Regale einräumen, tragen helfen usw. Die sagten ihm jedoch, dass sie die Stelle lieber mit einem Schüler besetzen würden und wollten dazu keine Begründung abliefern.

Jetzt frage ich mich: Wieso? Was spricht dagegen, einen Studenten einzustellen? An der Vergütung kann es ja nicht liegen, weil die ja meist schon mit der Stellenausschreibung geklärt ist, weil sie da im Vorfeld beziffert wird. Ist das eine spezielle Marotte, um Schüler zu fördern? Wieso wird das gemacht?

Ist den Studenten unter euch das auch schon mal passiert, dass ihr wegen eures Status als Student nicht genommen worden seid, weil die Anbieter der Stelle lieber einen Schüler haben wollten? Hat man euch da eine Begründung gegeben?

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hätte da die Idee, dass Schüler einfach günstiger sind als Studenten. Letztere sind ja in der Regel volljährig und haben dann den Anspruch, dass ihnen der gesetzliche Mindestlohn vergütet wird. So weit ich weiß, ist das bei Schülern unter 18 noch nicht der Fall. Da wird sich bei diesen Hiwi-Jobs der ein oder andere Arbeitgeber sicherlich seinen Teil zu denken.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke es kommt darauf an, was für einen Job man sucht. Wenn das kurzfristige Jobs sind, die eben nur in den Schulferien benötigt, dann wird man vermutlich eher Schüler bevorzugen, weil diese eben billiger sind und im Fall von MInderjährigkeit eben der Mindestlohn wegfällt.

Bei längerfristigen Stellen sucht man aber eher Studenten, weil die langfristig betrachtet billiger sind als Schüler und in der Regel auch volljährig sind. So habe ich mich mal zu Studienzeiten für einen Nebenjob beworben und hatte eine minderjährge Schülerin als Konkurrenz. Man hat mir den Vorzug gegeben und wollte sie nicht haben, weil ich eben nicht nur zeitlich flexibler bin, sondern auch billiger. So fällt ja bei einem Werkstudenten die Sozialversicherung weg.

Der Arbeitgeber muss keine Arbeitslosenversicherung zahlen, keine Krankenkasse (Student krankenversichert sich ja selbst) und muss im Endeffekt nur ein paar Euro Rente abziehen und das wars. Wenn man bedenkt, dass ein Werkstudent bis zu 20 Wochenstunden arbeiten darf, ist das schon eine große Ersparnis. Da kommt man definitiv billiger weg als bei einem Minijob.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn das ganze als Ferienjob ausgeschrieben ist, warum sollte man dann einen Studenten darauf setzen der das ganze Jahr nebenbei arbeiten kann? Ein Student ist teurer als ein Schüler, da dieser den Mindestlohn erhalten muss und ein Schüler nicht. Es gibt halt die klassischen Schülerjobs mit Zeitungen austragen und Regale auffüllen, für die ein Student dann eher nicht genommen wird aber was ist daran schlimm?

Es gibt andere Jobs bei denen Schüler nicht in Frage kommen und nicht genommen werden und das sind weit aus mehr, als was ein Student nicht bekommen kann und auch mal zurück stecken muss. Daher kann ich diese Aufregung nun gar nicht verstehen, zudem ein Student in der Regel auch Volljährig ist und mehr Möglichkeiten hat, als der minderjährige Schüler.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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