Wenn die Tochter Model werden will Steine in den Weg legen

vom 30.01.2015, 15:40 Uhr

Frau A hat eine Tochter, die 14 Jahre alt ist und der Berufswunsch der Tochter ist schon lange, dass sie Model werden will. Es ist ein hübsches Kind und sie würde bestimmt auch Chancen haben. Aber Frau A und auch Herr A haben was dagegen und legen auch dem Kind Steine in den Weg. Alles, was die Tochter aus dem Internet raus sucht für ihre Karriere ist nicht gut und die Eltern unterstützen das Kind nicht.

Ich bin da etwas zwiegespalten. Einerseits denke ich, dass Eltern ihre Kinder unterstützen sollten und andererseits hätte ich auch Angst und würde dem Kind auch alle Steine in den Weg legen, die ich aufsammeln könnte, weil ich auch der Meinung bin, dass es zu viele schwarze Schafe in der Branche gibt.

Denkt ihr, dass man als Eltern verpflichtet ist das Kind zu unterstützen oder sollte man das Kind davon abhalten? Wie kann man dem Kind denn klar machen, dass diese Karriere nichts ist oder denkt ihr, dass das Kind ein Recht hat das zu tun, was es will und was es beruflich machen will?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Generell finde ich schon, dass man sein Kind unterstützen muss, aber gerade in der Branche ist es auch irgendwie schwierig, weil dann die Tochter der Meinung sein könnte, dass man wichtige Sachen wie Schule ja nicht mehr braucht, weil man später eh Topmodel wird. Ich würde meinem Kind klarmachen, dass Schule und so weiter im Vordergrund steht und dann würde ich aber auch in der Freizeit etwas suchen, bei dem sie modeln kann, wenn sie will.

Ich würde das nach einem Belohnungssystem machen. Wenn sie gut in der Schule ist und da gut lernt und mitmacht, darf sie auch modeln und bei einer Agentur angemeldet sein und sonst eben nicht. Man darf da aber nicht einfach nur Nein sagen, sondern muss auch ein bisschen einlenken, wenn der Wunsch schon so lange besteht. Sonst wird das Kind das Vertrauen in die Eltern verlieren und keinen Bock mehr haben mit denen wichtige Dinge zu besprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde meine Tochter schon unterstützen, obwohl ich eher dagegen wäre. Nicht weil ich es meiner Tochter nicht gönnen würde, sondern weil es eine harte Brance ist und wenig vielversprechend, denn die Meisten werden eben kein Top Model.

Ich möchte dass meine Tochter eine sichere Zukunft hat und das erreicht man mit einem gutem Schulabschluss, einer Ausbildung oder einem Studium. Solange das gewährleistet ist, würde ich mein Kind unterstützen, vor allem damit sie es nicht selbst in die Hand nimmt.

Ich würde da schon sehr wachsam sein mit wem sie sich einlässt und alle Verträge von einem Anwalt checken lassen, damit mein Kind nicht in irgendwelche Knebelverträge gerät.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Viele Vierzehnjährige wollen Model werden. Aber dafür reicht es noch lange nicht, ein "hübsches Kind" zu sein. Davon gibt's genug. Ich finde auch, dass bei Minderjährigen die Eltern durchaus nicht immer verpflichtet sind, sämtliche Pläne und Ambitionen zu unterstützen, was ja in vielen Fällen darauf hinaus läuft, dass Mama und Papa vor allem den Geldbeutel zücken.

Gerade Teenager zeichnen sich ja oft durch wenig durchdachte und realistische Wunschvorstellungen aus. Das ist in dem Alter ganz normal, ging uns wahrscheinlich allen so. Und gerade da müssen Eltern, wie ich finde, regelnd eingreifen und haben durchaus auch das Recht, auch mal einen Traum platzen zu lassen. Die meisten Vierzehnjährigen kommen drüber weg und schütteln ein paar Jahre später selber den Kopf über ihre pubertäre Naivität.

In meinen Augen gibt es für das Mädel zwei Möglichkeiten: Entweder sie wartet, bis sie 18 ist und macht sich auf eigene Faust daran, eine Karriere aufzubauen, wenn es denn unbedingt sein muss. Oder sie recherchiert sorgfältig und sammelt überzeugende und seriöse Fakten, weswegen sie glaubt, Model werden zu müssen und was sie an dem Job begeistert. Also keine Phantasien und Illusionen, sondern Zahlen, Daten und Fakten, die sie ihren Noch-Erziehungsberechtigten dann vorlegt.

Wenn die Eltern Zeit und Lust haben, sich selber in das Thema einzuarbeiten, können sie die Tochter ja einen sorgfältig überwachten und sicheren Versuch starten lassen, indem sie sich etwa bei einer vertrauenswürdigen Agentur bewirbt. Wahrscheinlich heißt es dann sowieso: "Du bist ein wunderhübsches Mädchen, aber unter 1,80 m hast du sowieso keine Chance!" Oder: "Gerade ist der romantische Typ gefragt, aber du bist eher der burschikose." Manchmal ist ein sorgfältig dosierter Reality Check die beste Medizin.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn das meine Tochter wäre, würde ich mit ihr einen Deal aushandeln. Ich würde ihr sagen, dass sie die Schule beenden und von mir auch auch Abitur oder eine Lehre abschließen soll, damit sie was in der Hand hat, wenn der Modeltraum platzen sollte. Wenn sie dann volljährig ist würde ich sie unterstützen, aber erst, wenn alles andere eben passt. Die Branche ist eben sehr hart und ich denke, dass es schon sinnvoll ist, wenn man ein zweites Standbein hat, falls es damit doch nicht klappen sollte. Denn Gerbera hat schon recht, nur hübsch auszusehen reicht nicht, um sich in dieser Branche behaupten zu können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Gerade im Modell-Business ist es wichtig, schon früh anzufangen, denn in den Zwanzigern gehört man schon zum alten Eisen. Auch wenn Heidi Klum in ihrer Show "ältere Modelle" einlädt, ist es in der Realität eher unwahrscheinlich noch mit 21 eine Karriere zu beginnen. Da ist es keine Seltenheit, dass junge Frauen schon mit vierzehn erste Schritte Richtung Modell-Karriere unternehmen. Deswegen ist es schwachsinnig, zuerst das Abitur zu beenden, denn da ist der Zug für so einige abgefahren.

Wichtig wäre es zu erfahren, ob die Tochter als "hübsches Kind" überhaupt die Anforderungen erfüllt. Sie muss groß sein für ihr Alter (1,73 m ist für die meisten Agenturen Minimum) und vor allem eines: schlank. Ist die Taille weit über 60cm schmal, wird es schon schwierig.

Ich finde, es spricht nichts dagegen, dass die Tochter einfach Bewerbungen an Agenturen verschickt. Das kostet die Eltern schließlich nichts bis auf ein wenig Zeit, die dabei drauf geht. Und es ist ohnehin unwahrscheinlich, dass die Tochter so wahnsinnig erfolgreich wird, dass sie aus Zeitgründen dafür die Schule schmeißt.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Cappuccino hat geschrieben:Gerade im Modell-Business ist es wichtig, schon früh anzufangen, denn in den Zwanzigern gehört man schon zum alten Eisen.

Dir ist schon klar, dass die allermeisten Mädchen in diesem Alter extrem empfindlich reagieren, wenn es um das Aussehen geht? Es kann sehr schnell passieren, dass das Mädchen Essstörungen entwickelt, weil zum Beispiel der Taillenumfang minimal abweicht oder sie zu "dick" ist oder was auch immer. Das Model-Business ist natürlich hart, aber wenn ich bedenke, wie viele (jungen) Models Essstörungen entwickeln und kein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper haben, würde ich nicht wollen, dass mein Kind schon mit 14 in diese Thematik reinrutscht. Lass die doch lieber noch eine Weile die Kindheit genießen.

Ich weiß ja nicht, mit was für Menschen du zu tun hast, aber ich habe bis vor ein paar Jahren selbst mitbekommen, wie Mädchen kurz vor oder während der Pubertät reagieren und wir mussten in der Familie sehr kämpfen, dass meine beiden Nichten keine dauerhafte Essstörung entwickeln. Ständig hieß es, man dürfte nur zwei Esslöffel Salat als Mahlzeit essen, weil man sonst zu dick würde und dergleichen. Das fing schon mit 12 Jahren an und die beiden wollten nicht Model werden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das können die Eltern selbst entscheiden. Ein "Richtig" oder "Falsch" gibt es in so einem Fall nicht. Man kann ja nie vorher wissen, was passieren wird, wenn man sich für oder gegen etwas entscheidet. Man kann es nur vermuten, aber nicht wissen. Von daher kann man natürlich viel spekulieren und darüber nachgrübeln, was denn sein könnte, wenn man etwas nicht ausprobiert.

Völlig dagegen bin ich nun nicht, was die Idee der Tochter angeht, wobei ich die Eltern aber auch verstehen kann. Allerdings muss das Mädchen ja nicht gleich erotische Bilder machen und um die Welt reisen. Man kann es ja durchaus so ausmachen, dass die Schule an erster Stelle steht und dass das Modeln nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Die Mutter kann ja auch immer mitkommen, wenn es um irgendwelche Shootings geht.

Man muss ja aber auch bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering ist, was die Chancen des Mädchens angehen. Schöne Mädchen gibt es doch wie Sand am Meer und da gehört auch eine große Portion Glück dazu, wenn man es wirklich zu etwas bringen will. Von daher sollte es das Mädchen einfach mal ausprobieren, wobei die Eltern aber natürlich darauf achten sollten, dass das Ganze nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber da kann man sich ja absprechen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Dir ist schon klar, dass die allermeisten Mädchen in diesem Alter extrem empfindlich reagieren, wenn es um das Aussehen geht? Es kann sehr schnell passieren, dass das Mädchen Essstörungen entwickelt (...)

Ähm, na und? Ändert das irgendwas an meiner Aussage, dass man als Model früh anfangen muss? Mit 19 nach dem Abi ist man einfach in den allermeisten Fällen zu alt, das ist nun mal Fakt. Zumindest für eine erfolgreiche, internationale Karriere. Mir hat ein Fotograf damals mit 17 (!) gesagt, dass es bei mir allerhöchste Eisenbahn ist. Wenn ein Mädchen in dem Alter eine schwache Persönlichkeit hat, dann sollte sie es lieber ganz bleiben lassen mit dem modeln. Das können wir aus dem Beitrag des Threaderstellers aber nicht herauslesen.

aber ich habe bis vor ein paar Jahren selbst mitbekommen, wie Mädchen kurz vor oder während der Pubertät reagieren (...). Das fing schon mit 12 Jahren an und die beiden wollten nicht Model werden.

Damit bestätigst du doch nur, dass man für eine Essstörung nicht Model werden braucht. :whistle: Umgekehrt weiß ich aus erster Hand von äußerst erfolgreichen Bekannten, dass sicher nicht jedes Model eine Essstörung entwickelt. Da brauchst du von einigen Mimosen aus deinem Bekanntenkreis nicht auf die Gesamtheit aller jungen Frauen zu schließen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 20.09.2018, 20:50, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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