Welche Verwandten sollte der Partner persönlich kennen?

vom 01.11.2016, 19:28 Uhr

Mein Partner möchte demnächst seine Großeltern besuchen, die seit kurzem im Betreuten Wohnen sind und sich ein wenig einsam fühlen. Ich habe vor kurzem mit einer Freundin darüber gesprochen, die dann eben auch wissen wollte, ob ich ihn dabei begleiten würde oder nicht.

Gleichzeitig beschwerte sie sich dann über ihren Freund, der sich weigern würde, ihre Großeltern kennenzulernen. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Großeltern sehr weit weg wohnen und man sich nicht mal an Weihnachten oder zu anderen Familienfesten sieht. Daher sieht ihr Freund gar keinen Grund dazu, warum er die Großeltern eben kennenlernen "muss". Er setzt da eben die Prioritäten anders und möchte in erster Linie die Verwandten kennenlernen, mit denen meine Freundin am meisten zu tun hat. Sie ist aber der Meinung, dass er alle Verwandten kennenlernen müsste und dass er sie nur dann lieben würde, wenn er ihr diesen Gefallen auch tun würde.

Ich finde so eine Einstellung ein wenig kindisch von ihr. Ihre Familie ist wirklich sehr groß und davon hat er doch nichts, wenn er jeden einzelnen kennenlernt und hinterher noch durcheinander kommt. Daher kann ich gut verstehen, dass er so reagiert, wenn sie die Großeltern regelmäßig sehen würde, wäre das sicher anders aber sie hatte jetzt 5 Jahre keinen Kontakt dorthin. Welche Verwandten sollte der Partner unbedingt persönlich kennenlernen und bei welchen ist euch das egal?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir wäre es wichtig, dass mein Freund die Verwandten kennt, mit denen ich auch viel zutun habe. Also eindeutig meine Eltern und mein Bruder, aber auch bestimmte Onkel und Tanten, zu denen ich relativ regelmäßig Kontakt habe. Dabei würde ich aber nicht sagen, dass wir jetzt unbedingt zu ihnen fahren müssen, damit er sie kennenlernt, sondern er würde sie zwangsläufig irgendwann kennenlernen, da ich ihn ja wahrscheinlich hin und wieder zu Familienfesten und dergleichen mitbringen würde.

Verwandte, die ich seltener treffe, muss aber auch mein Freund nicht unbedingt kennen. Ich habe selbst auch einen Onkel und eine Tante, die ich, soweit ich weiß, nie gesehen habe. Und andere Familienmitglieder sehe ich eben auch sehr selten, da wäre es vielleicht nett, sollte mein Freund die kennenlernen, aber nicht unbedingt wichtig. Wenn es passiert, schön, wenn nicht, auch kein Problem.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es in erster Linie wichtig, dass der Partner die Verwandten aus dem engsten Umfeld kennenlernt. Immerhin sind mir diese Menschen sehr wichtig und ich würde dann auch meinen Partner vorstellen wollen.

Wenn mein Partner aber gern möchte, dass ich noch andere Verwandte kennenlerne und ich eben merke, dass ihm dies sehr wichtig ist, würde ich dem auch nachkommen. Es ist ja keine große Sache auf einen Besuch mitzugehen und ein bisschen zu plaudern.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde, der Partner sollte, wenn möglich, alle Verwandten kennen lernen, die für den anderen Partner wichtig sind. Und auch wenn man sich fünf Jahre nicht mehr gesehen hat, kann es trotzdem sein, dass man in der Kindheit viele schöne gemeinsame Tage verbracht hat und sich nahe steht. Von daher finde ich die Weigerung eher kindisch, als den Wunsch. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich ein ausgeprägter Familienmensch bin.

Man muss so eine Reise ja nicht mit dem Verwandtenbesuch alleine gestalten. Man kann sich ja nach dem Besuch in der Gegend ein paar schöne Tage machen und die Freizeit nach dem eigenen Geschmack gestalten. Also beispielsweise durch das Besuchen einer tollen Therme oder eines bekannten Clubs oder durch das Besuchen kultureller Highlights oder zum Shopping. Dann macht es für den Partner vielleicht auch mehr Sinn, wenn der Besuch der Verwandten nur ein Punkt unter vielen ist.

Wenn beide Partner aber keine Familienmenschen sind, finde ich es auch vorstellbar, wenn man solche Familienmitglieder eben nicht kennen lernt. Aber wie immer sollte da in der Partnerschaft eine gewisse Harmonie herrschen und man sich da einig sein. Beziehungsweise sollte man einen Kompromiss finden, den beide mit tragen können. Ein allgemein gültiges Soll gibt es da eigentlich nicht, es muss halt zu beiden Partnern passen.

Spätestens wenn die Beziehung länger hält und Kinder dazu kommen, die älter werden, fragen die auch nach ihrer Herkunft und wer ihre Großeltern und Urgroßeltern sind, so sie noch leben. Wenn man dann erst den langjährigen Partner vorstellt, kann das auch komische Situationen ergeben. Das sollte man auch bedenken.

Grenzen hat das ganze für mich spätestens dann, wenn die jeweiligen Verwandten in anderen Ländern wohnen oder über sagen wir mal zum Beispiel 1000 Kilometer weit weg. Aber auch dann kann man sich ja eventuell auf einem Familientreffen kennen lernen oder wenn Verwandte den Senioren mit Videotelefonie wie zum Beispiel Skype helfen. Es muss ja auch bei älteren Leuten heute nicht immer ein Kontakt durch persönliche Anwesenheit sein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde es auch etwas komisch, wenn man die Aussage trifft, mein Freund würde mich nur Lieben, wenn er auch bereit dazu wäre, alle meine Bekannten und Verwandten kennenzulernen. Ehrlich gesagt trifft die Aussage überhaupt nicht zu, denke ich zumindest. Man kann doch nicht die Liebe seines Partners davon abhängig machen, ob er die Verwandten kennenlernen möchte. Manchmal ist es eben so, dass der Freund oder die Freundin einige Verwandte nicht unbedingt kennenlernen muss. Wenn die Entfernung eben so weit ist, dass man sich eh kaum oder eben gar nicht sieht, dann ist das schon eine gute Begründung.

Der Freund deiner Freundin hat nun nicht wirklich unrecht. Weshalb sollte man die Verwandten seiner Freundin kennenlernen, wenn man sich in den nächsten zehn Jahren zum Beispiel überhaupt nicht sieht. Aber es wäre schon schön von dem Freund deiner Freundin, wenn er zumindest sich etwas Mühe geben würde und seiner Freundin einfach den Gefallen tun würde. Und mit ihr einmal zu ihren Verwandten fährt, um sie kennenzulernen. Auch, wenn man sich die nächsten zehn Jahre nicht treffen würde, man hat die Verwandten einmal kennengelernt und dann ist es doch gut. Ich finde, dass beide Parteien da kein großes Drama draus machen muss.

Die Familie von meinem Mann ist auch sehr groß. Und ehrlich gesagt kenne ich auch nicht jeden Verwandten von ihm. So ist es aber auch bei mir, meine Familie ist auch ziemlich groß und mein Mann kennt auch nicht alle Verwandten von mir. Das ist auch gar nicht möglich, wenn man genauer darüber nachdenkt. Einige seiner Verwandten wohnen nicht bei uns in der Umgebung und einige meiner Verwandten wohnen auch nicht bei uns in der Umgebung, einige Verwandte von mir wohnen sogar nicht in Deutschland. Sodass man eben mal nicht einen Besuch bei den Verwandten abhalten kann, um den Freund oder die Freundin vorzustellen und desgleichen.

Ich persönlich finde es wichtig, dass mein Partner die Verwandten von mir kennenlernt, mit denen ich auch viel Kontakt habe und eben auch regelmäßig Kontakt habe. Das wären dann zum Beispiel meine Eltern oder meine Tante und ihre Familie und desgleichen. Die Verwandten, mit denen ich wenig bis hin zu gar keinen Kontakt habe, die muss mein Mann auch nicht kennenlernen beziehungsweise, die hat er auch nicht kennengelernt bis jetzt. Und so ist es auch bei meinem Partner. Ich kenne die Verwandten von ihm, mit denen er eben viel Kontakt hat und, die eben bei uns in der Umgebung wohnen. Und ich denke, dass ist auch ausreichend.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das muss ja jeder selber entscheiden und jedes Paar für sich betrachten. Ich finde es schon wichtig, dass die Verwandten, mit denen ich auch regelmäßig etwas zu tun habe, meinen Mann kennen. Ich habe ihn zeitnah vorgestellt und dann auch zu jeder Familienfeier mitgenommen und finde das auch normal so.

Er hat mich 2 Monate nach dem Zusammenkommen zu einer großen Familienfeier von seinen Verwandten mitgenommen. Natürlich war das ein bisschen viel für mich und so richtig habe ich das nicht geblickt wer da wer ist, aber letztendlich habe ich mich wertgeschätzt gefühlt, weil ich ihm so wichtig bin, dass er mich sofort seiner Familie vorstellen wollte.

Irgendwie bekennt man sich ja so auch noch ein bisschen mehr zueinander. Affären oder kleinere nicht ernstgemeinte Beziehungen stellt man ja niemanden vor, aber wenn es Ernst ist macht man das eben und deswegen ist es schon schön, wenn die Verwandten, die man regelmäßig sieht wissen wen man da an seiner Seite hat.

In dem beschriebenen Fall finde ich es aber auch albern, dass sie das einfordert und an seiner Liebe zweifelt nur weil sie die Großeltern, die sie ja wirklich selten sieht, nicht besuchen möchte. Das ist schon anstrengend so eine Frau an seiner Seite zu haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde nicht, dass ein Partner überhaupt die Verwandtschaft kennenlernen muss wenn er es denn nicht möchte. Soweit sollte man dann auch mal denken, denn nicht jeder hat auch Lust und das Bedürfnis dazu, dass er von Feier zu Feier gezogen wird um von allen Verwandten angestarrt und gelöchert zu werden. Daher zwinge ich auch niemanden mitzukommen wenn ich Verwandte besuche, sondern frage lediglich ob Interesse besteht zum mitkommen und das weitere ergibt sich dann. Wird verneint, dann ist das für mich ebenfalls in Ordnung wie auch wenn er mitgeht.

Darauf bestehen, dass der Partner die Familie kennenlernen muss und von A nach B gezogen wird ist einfach nur kindisch, lächerlich und albern. Er ist doch ein erwachsener Mensch und darf doch auch seine eigene Meinung haben, die ihm hier aber abgesprochen wird und die Dame versucht ihn sogar noch zu bevormunden wen er denn nun alles von ihrer Verwandtschaft kennenlernen muss. Ich denke das sollte jedem selbst überlassen werden, auch in einer Partnerschaft.

Bei mir haben nicht wenige Partner meine Familie gar nicht kennengelernt oder auch nur 1-2 mal gesehen. Sonderlich viel Kontakt besteht dahin nicht und mein Ex Partner hat meine Familie auch nur kennengelernt, da ich auf die Hochzeit meines Bruders eingeladen war und er freiwillig mitgegangen ist. Auch da habe ich ihm die Wahl gelassen, so wie er mir mit seiner Familie ob ich seine Mutter und seine Großmutter kennenlernen möchte.

Selbst mit Kind ist das nicht komisch. Mein Sohn war bereits älter als mein Partner das erste mal auf meine Tante gestoßen ist, folglich kannte weder mein Partner noch mein Sohn diese Frau und musste meinerseits erst einmal Aufklärung geleistet werden. Viel habe ich mit ihr nicht zu tun, da sich der Kontakt auch im Sande verlaufen hat, aber dem Kind kann man auch immer sagen, dass die Tante weit weg wohnt und man sich daher nicht so oft sieht. Das hat meinem Sohn übrigens vollkommen ausgereicht als Erklärung, schwierig finde ich das nicht. Auch wenn er nach seinen Großeltern mal fragen sollte zu denen kein Kontakt besteht, werde ich ihm die Wahrheit sagen, dass wir uns nicht gut verstehen und daher nicht sehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es kommt ja darauf an, wie viel Kontakt man denn zu den Verwandten hat. Ich habe momentan beispielsweise nur mit meinen Eltern Kontakt und sonst mit keiner Verwandtschaft, in den letzten Jahren sonst auch nur sporadisch. Daher wäre es natürlich völlig übertrieben, wenn ich meinem Partner trotzdem irgendwelche Tanten und Onkel vorstellen würde, wenn ich ja selbst nichts mit denen zu tun habe.

Wenn man noch sehr jung ist, ist es ja normal, dass man den Eltern den Partner vorstellt, vor allem dann, wenn man noch zu Hause wohnt. Im Laufe der Jahre wird das aber immer unwichtiger, wie ich finde. Wenn man nicht mehr zu Hause wohnt und die Eltern nur noch selten sieht, ergibt sich das ja auch nicht mehr so oft. Und extra ein Treffen einzufädeln, damit man Verwandte und Partner vertraut machen kann, finde ich auch oft übertrieben, wenn der Kontakt nicht so innig ist und man weit entfernt voneinander wohnt.

Früher oder später wird man sich ja automatisch bei Familienfeiern sehen, sofern der Partner das dann möchte oder die Zeit hat. Das reicht in den meisten Fällen auch aus, wie ich finde. Allerdings kann das ja jeder so handhaben, wie er es möchte. Ich finde aber nicht, dass man extra ganz viele Treffen arrangieren muss, um den Partner schnellstmöglich mit so vielen Verwandten wie möglich vertraut zu machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Meiner Ansicht nach sollte der Partner alle kennen mit denen man öfters zu tun hat. Ansonsten ist es wohl eher uninteressant. Da gab es sicher auch unschöne Szenen und ich will nicht wissen, wer Mitglied der Mafia ist und deshalb ständig in Angst leben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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