Wegen mangelnder Selbstliebe Single sein?

vom 28.11.2018, 08:39 Uhr

Ich habe einige Singles im menschlichen Umfeld, die ich dann durchaus beobachten kann, wenn man das so nennen kann. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass die Selbstliebe bei der Partnersuche ein sehr wichtiger Punkt ist, der oftmals unterschätzt wird. So gesehen ist das ja auch logisch - wie kann man von anderen (einem Partner) erwarten, geliebt zu werden, wenn man sich selbst nicht lieben kann?

Gerade in einem konkreten Fall sehe ich, dass die Betroffene dadurch nur unglückliche Beziehungen hat, da die Partnerwahl so abläuft, dass man sich Partner aussucht, die einem nicht gut tun. Für mich liegt der Zusammenhang auf der Hand, den Betroffenen scheint das aber nicht wirklich bewusst zu sein. Könnt ihr nachvollziehen, dass man wegen mangelnder Selbstliebe Single ist oder nur schlechte Beziehungen führt? Ergibt das für euch Sinn? Wie sind eure Erfahrungen und Beobachtungen zu diesem Thema?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Tatsächlich muss man sich auch selber lieben um von der richtigen Person geliebt zu werden. Ich habe auch einen Kumpel, der sich selber hasst und dementsprechend sucht er sich auch nicht die Partnerinnen, die ihm wirklich gut tun, sondern sucht sich einfach welche, die ihn haben wollen und die ihn letztendlich ausnutzen. Bei ihm ist das allerdings auch mit einer Krankheit verbunden. Langfristig muss man sich selber mögen, damit andere Menschen einen mögen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich hört es sich einerseits plausibel, andererseits ein bisschen zu einfach an, wenn es heißt, man muss sich zuallererst selbst lieben, um eine Beziehung eingehen zu können. Beispielsweise gibt es ja völlig unterschiedliche Vorstellungen von "Selbstliebe", die auch nach krassem Egoismus aussehen können und bei den Mitmenschen entsprechend mehr oder weniger beliebt sind.

Manche Leute suchen auch bewusst oder unbewusst nach Beziehungspartnern, die so gar kein Ego haben und sich völlig anpassen und unterordnen. Das hat auch rein gar nichts mit "Selbstliebe" zu tun, aber manchen Leuten sind Menschen, die sich selbst auf diese Art nicht "lieben" vielleicht sogar am liebsten als Partner.

Und umgekehrt gibt es auch noch zahllose andere Gründe, Single zu sein, etwa persönliche Präferenzen oder Eigenheiten und Macken, die es potenziellen Partnern nicht leicht machen, eine Beziehung am Laufen zu halten. Ich hätte beispielsweise ein fettes Problem mit einem Muttersöhnchen als Partner, da kann der sich selber toll finden, so viel er will. Ich würde hier also nur bedingt einen direkten Kausalzusammenhang sehen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde den Zusammenhang überhaupt nicht nachvollziehbar. Es mag sein, dass man dadurch vielleicht immer wieder oder auf Dauer an den falschen Partner gerät, aber was hat das mit Single-Dasein zu tun?

Für mich wäre sogar das Gegenteil plausibler, wenn da überhaupt ein Zusammenhang bestünde. Jemand, der sich selbst nicht mag, kann doch nur schwer mit sich alleine zurechtkommen und versucht erst recht, kein Single zu sein.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dass man mit sich selbst im Reinen ist und die eigene Person gern hat ist für mich in einer Partnerschaft schon wichtig. Meiner Erfahrung nach merkt man es vielen tatsächlich an, wenn sie sich selbst nicht lieben. Das kann sich zum Beispiel negativ auf die Beziehung auswirken, indem die Person Probleme hat allein zu sein oder ihr ganzes Glück vom Partner abhängig macht. Das kann schon mal belastend werden, auch subtil. Wer sich selbst nicht besonders mag, strebt vielleicht nach mehr, als eine Partnerschaft geben kann, die kann solche Erwartungen dann vielleicht einfach nicht mehr erfüllen.

Ich habe einige Bekannte, bei denen man es schon deutlich gemerkt hat, dass sie mit sich selbst nicht glücklich sind. Die haben dann entweder eine bestehende Beziehung als das allerwichtigste und unersetzliche in ihrem Leben gesehen, was bei Trennungen natürlich zu katastrophalen Situationen führte. Oder aber sie haben sich immer wieder in Beziehungen gestürzt, die nur sehr kurz gehalten haben.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass man auch eine Beziehung führen kann, wenn man selbst keine große Liebe für sich empfindet. Das heißt ja nicht, dass jemand anders nicht sieht, welche Person man ist und das man liebenswert ist. Ich denke, dass da eine Partnerschaft sicherlich auch helfen könnte, dem anderen mehr Selbstbewusstsein zu geben. Das kommt aber sicherlich immer auf die Menschen drauf an. Es mag auch schon mal hinderlich sein, wenn man eine Beziehung eingehen möchte und der andere nichts mit Selbstzweifeln oder ähnliches anfangen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Für mich kommt es darauf an, wie man Selbstliebe interpretiert. Ich würde beispielsweise nicht behaupten, mich selbst über alles zu lieben und finde auch nicht, dass das notwendig ist. Leute, die sich selbst über alles lieben und immer wieder von Selbstliebe predigen, sind meiner Meinung nach oft einfach sehr überheblich, egoistisch und gar nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen, weil sie durch ihren puren Egoismus gar keine Kompromisse eingehen wollen und können und weil sie viel zu viel damit beschäftigt sind, für ihr eigenes Wohl zu sorgen.

Ich finde aber schon, dass man sich selbst einfach akzeptieren und respektieren sollte. Wenn man selbst ganz viele Baustellen an sich hat, egal ob körperlich oder innerlich und wenn man dauernd an seinen eigenen Problemen zu knabbern hat, dann ist ein Partner einfach zu viel. Natürlich sollte eine Beziehung in erster Linie schön sein und einen glücklich machen, aber eine Beziehung bringt ja auch automatisch den einen oder anderen Konflikt- oder Diskussionspunkt mit sich. Man muss sich dann eben zwangsläufig über einiges absprechen und Kompromisse finden.

Ich kann mir vorstellen, dass das dann einfach schnell mal zu viel für einen wird, wenn man die ganze Zeit an sich selbst arbeiten muss, damit beschäftigt ist sich selbst zu finden und an seinen eigenen Baustellen zu arbeiten, während man aber noch einen Partner hat, um den man sich "kümmern" muss. Ich denke, dass man mit so einer doppelten Belastung dann auch schnell mal überfordert ist. Oder man neigt dazu, seine schlechte Laune am Partner auszulassen oder die Punkte, die einen an einem selbst stören, schließlich am Partner zu kritisieren.

Das muss nicht zwangsläufig so sein und im Prinzip kann ja jeder den passenden Partner für sich finden, egal ob selbstverliebt, "normal" oder wenn man sich selbst nicht leiden kann. Optimal ist es aber wahrscheinlich, wenn man sich selbst mag und sich so akzeptiert wie man ist, um sich eben auf den Partner und die Beziehung konzentrieren kann, anstatt auf die eigenen Probleme und das eigene Innere, was einen belastet.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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