Was sind die Merkmale freier Forschung?

vom 16.04.2018, 05:41 Uhr

Vor kurzem hat ein zweiter "March for Science" stattgefunden in vielen Teilen der Welt. Tausende Menschen sind für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße gegangen. Es wurde an mehr als 230 Orten demonstriert, darunter auch in Washington, Sydney sowie Frankfurt und Köln. Wann ist für euch die Wissenschaft und Forschung frei? Durch welche Merkmale erkennt man das eurer Ansicht nach? Kann man noch von freier Forschung sprechen, wenn eine Fremdfinanzierung die Ergebnisse ein Stück weit beeinflusst? Es wird ja oft gesagt, dass die Wissenschaft unter Trump in den USA nicht mehr frei sei. Meint ihr, dass die Wissenschaftler hierzulande mehr Freiheit haben? Woran erkennt man das?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass es freie Forschung leider kaum noch gibt. Natürlich gibt es viele unabhängige Institute oder auch Hochschulen, welche Forschung betreiben. Gerade bei experimenteller Forschung stecken allerdings auch häufig Firmen dahinter, welche einen Beitrag leisten. Es gab beispielsweise einmal eine Studie, welche belegen sollte, dass Olivenöl zum Abnehmen beiträgt. Das Ergebnis war absolut nicht signifikant und trotzdem wurde anschließend in vielen großen, wissenschaftlichen Zeitschriften davon berichtet. Das Olivenöl wurde von einer Firma literweise gesponsert und somit hat diese Firma die Untersuchung erst ermöglicht und natürlich ein positives Ergebnis "erwartet".

Ebenso verhält es sich bei Forschungen zu neuen Technologien in Medizintechnik und der Automobilindustrie. Meistens erfolgen Weiterentwicklungen mit Hilfe von bereits konstruierten Teilen. Gerade wenn man sich wissenschaftliche Journals in der Pharmabranche durchliest, kommt man zu dem Schluss, dass fast überall ein Interessenskonflikt vorhanden ist. Werden Medikamente von Pharmaherstellern auf ihre Wirksamkeit getestet, so werden negative Ergebnisse fast nie publiziert, auch wenn es Unmengen davon gibt.

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass ohne entsprechende Geldgeber, welche natürlich auch Interessen verfolgen, niemals die gleichen Ressourcen zur Verfügung stehen werden. Die staatlichen Gelder, welche in die Forschung investiert werden, reichen bei weitem nicht an die großen Summen heran, welche in der heutigen Zeit benötigt werden. Das ist jedoch nicht nur in der USA sondern der Fall, sondern in allen Ländern, welche intensiv Forschung betreiben können.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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