Was machen Tea- und Picknickkleider aus?
Ich habe gehört, dass sogenannte Teakleider und
Picknickkleider voll im Trend sein sollen. Für mich haben sie irgendwas vom Fünfziger Jahre Look und ich finde sie eigentlich ganz niedlich. Man kann sicherlich auch einen Petticoat drunter tragen.
Ich denke, dass die Kleider doch durch ihren typischen Schnitt auffallen und als Tea- und Picknickkleider zu erkennen sind. Was macht für euch ein solches Teakleid aus? Würdet ihr solche Kleider auch tragen? Meint ihr, dass es wirklich ein Frühlingstrend ist? Sind die Kleider nicht schon länger sehr in Mode?
Eigentlich gibt es für diese Kleider keinen besonderen Schnitt, dieses Jahr sind halt die Fünfziger modern und deshalb findet man weit schwingende Röcke. Ebenso sind gerade aber auch schmale, asymmetrische Schnitte aus sehr luftigen Stoffen angesagt. Das sieht dann ganz anders aus. Denn auch diese Kleider unterliegen der Mode.
Was solche Kleider auszeichnet, liegt in der Geschichte. Teekleider sind eine etwa einhundert Jahre alte Erfindung. Damals besuchten die Damen sich zum Tee und die Hausherrinnen griffen im Rahmen der Reformbewegungen neuerdings zu lockeren Kleidern ohne Korsett. Deshalb sind Teekleider bis heute einerseits bequem, aber trotzdem ist das Design schicker als bei einfachen Haus- und Sommerkleidern.
Beim Kleid für das Picknick ist es ähnlich, deshalb kann man die Kategorien zusammenfassen. Damals war ein Picknick ein gesellschaftliches Ereignis. In Großbritannien ist das durchaus bis heute so. Entsprechend soll das Kleid luftig, sommerlich und eben ein bisschen chic sein.
Eigentlich zeichnet ein Picknickkleid sich dadurch aus, dass es eine etwas höhere Taille hat, weit geschnitten ist und auf keinen Fall so kurz ist wie dein verlinktes Bild. Eher sowas
hier. Denn es sollte bequem sein, wenn man auf einer Decke sitzt, nicht hoch rutschen und der Bund sollte eben nicht direkt auf der Taille sein, sondern höher, damit man auch essen kann, ohne dass etwas abschnürt. So war es jedenfalls früher. Heute wird alles, was frühlingshaft ausschaut und etwas glockiger geschnitten ist als Picknickkleid verkauft.
Unter "tea dress" versteht man heute eigentlich ein Sommerkleid mit einem ausgestellten und etwas längeren Rock (tea length) und in der Regel hat das Kleid kurze Ärmel. Also die Art von Kleid, die leicht und bequem ist, mit der man sich aber trotzdem problemlos bei den Schwiegereltern blicken lassen kann oder eben beim Tee oder einem anderen gesellschaftlichen Ereignis in England, wo zu kurze Röcke und komplett nackte Arme auch heute noch verpönt sind.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Label heute auf alle möglichen Kleider geklebt wird, denn das ist in der Mode ja ganz wichtig, dass man immer wieder mit neuen Begriffen ankommt und den Kunden so etwas altbekanntes als neu verkauft. In Deutschland bekommt deshalb ja seit Jahren alles einen englischen Namen verpasst, was aus der Mottenkiste ausgegraben wurde.
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