Was hält euch am meisten im Leben auf?

vom 09.06.2015, 11:55 Uhr

Ein Bekannter von mir hat sich nun nach zwei Jahren Beziehung von seiner Freundin getrennt, weil er meinte, sie würde ihn aufhalten, das zu tun, was er wirklich tun möchte. Er möchte seine Freiheit genießen, in nächster Zeit sehr viel reisen und einfach unabhängiger sein. Das wäre ihm in der Beziehung nicht möglich gewesen und er hatte das Gefühl, seine Freundin würde ihn aufhalten.

Habt ihr momentan das Gefühl, dass euch jemand oder irgendetwas momentan in eurem Leben aufhält? Woran werdet ihr dadurch gehindert und warum könnt ihr euch nicht davon lösen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ja, mich hält momentan jemand im Leben auf. Der größte Fels, der mir im Weg liegt, bin nämlich ich selbst. Ich stehe mir selbst oft im Wege und halte mich auf. Andere Menschen sind oftmals sogar unschuldig und müssen halt zu Unrecht unter mir leiden. Aber das Einzige, was mir im Weg steht, das bin absolut ich und ich kann mich auch am Besten aufhalten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mich halten unterschiedliche materielle und immaterielle Faktoren davon ab, einfach zu tun, was ich will. Unter anderem natürlich mein Job und mein Gehalt. Müsste ich nicht arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, sähe mein Leben vermutlich ganz anders aus. Auch die Tatsache, dass ich menschlich und charakterlich nicht in der Lage bin, meine restliche Familie bei diversen Aufgaben und Herausforderungen im Stich zu lassen, hindert mich wohl daran, nur für meine eigenen Bedürfnisse und mein eigenes Wohlbefinden zu leben.

Aber letzten Endes und unter dem Strich sind dies wohl Nebenschauplätze, und es geht mir, wenn ich ehrlich bin, ähnlich wie Wibbeldribbel. Wenn man alle Ausreden weglässt, stehe ich mir selber am meisten im Weg. Oft bin ich zu träge, zu gestresst oder zu feige, um das zu tun, was nötig ist, um irgendwelche Träume zu verwirklichen oder mein Leben zum Positiven zu verbessern. Schließlich bin ich eigentlich selber für mich verantwortlich und dafür, aus den äußeren Umständen, auf die ich nur bedingt Einfluss habe, das Beste zu machen. Aber das ist oft leichter gesagt als getan. Zu behaupten, ein anderer Mensch sei der hauptsächliche "Klotz am Bein", weswegen man nicht tun kann, was man will, halte ich sogar für recht kurzsichtig.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Aufgehalten wird man ja eigentlich meistens von den üblichen Verdächtigen. Arbeit und Kontostand. Wobei letzterer ja leider durch ersterem bedingt ist. So banal es klingt, aber es sind eigentlich nur materielle Dinge, die einen aufhalten. Jeder kennt ja das Gefühl, was er alles tun könnte, wenn er genügend Geld hätte. Natürlich ohne dafür arbeiten zu müssen, denn dann hat man ja wieder keine Zeit um es auszugeben.

Wenn ich mal etwas länger frei habe, dann merke ich ziemlich genau, wie viel Zeit mir durch den Job gestohlen wird. Und nur, wirklich nur der Bedarf an neuem Geld treibt mich wieder zum Job. Leute, Die sagen, dass sie wegen einer Berufung arbeiten, kann ich nur beglückwünschen. Für mich ist es einfach nur Zwang.

Es gibt sicherlich auch den Fall, dass ein Mensch einen anderen aufhält. So wie oben im Thread erwähnt. Das hatte ich auch schon mal, und da ist es ja sehr einfach: Man trennt sich und hat alle Freiheiten der Welt.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt, zwar im anderen Kontext aber sie ist schon präsent. Die Antwort darauf klingt zwar auch einfach, aber eigentlich ist es nicht so einfach wie es sein sollte. Natürlich ist es einerseits der Lebensunterhalt, der verdient werden will. Wobei ich derzeit als Studentin nicht arbeite, aber ich muss immer darauf achten was mit meinem Kontostand ist.

Der andere Punkt ist sicherlich auch die Zeit, die man für die Dinge einplanen muss. Zeit wird einem im Leben so oft gestohlen, die man eigentlich besser verbringen könnte. Wir stehen oft in der Schlange, sei es an der Kasse, am Telefon oder eben die Zeit in der Arbeit oder wie ich im Studium, wo man eigentlich sich schöneres vorstellen könnte.

Und auch die Verantwortung gegenüber anderen hält einen auf - die Familie, Freunde, Partner. Man möchte niemanden im Stich lassen und zudem ist der Mensch auch ein Gewohnheitstier. Ich denke es fällt uns auch schwer einfach alle Stricke reißen zu lassen und einfach zu tun und zu lassen was wir wollen. Meistens auch eine Frage der Erziehung. Es wird einem beigebracht, dass es im Leben nun mal so ist und man nicht einfach machen kann was man möchte.

Wenn ich so an mich selbst denke, ist es so, dass ich mir auch selbst oft im Weg bin. Ich habe Angst die falschen Schritte zu machen. Zudem denke ich oft an evtl. Folgen. Das Loslassen der Gewohnheit fällt mir auch schwer. Ich möchte mich sicher fühlen. Gewohnheit ist auch sicher, weil man da kein Risiko eingeht.

Aber auf der anderen Seite denke ich mir, dass man im Leben so auch nicht glücklich wird. Ich möchte nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu leben. Trotzdem wähle ich das leben um zu arbeiten, weil ich weiß das ich nicht darum herum komme. Das Leben will auch finanziert werden. Eigentlich tue ich studieren, weil ich weiß das ich später gut verdienen muss, wenn ich gut leben will. Das was ich studiere hat eigentlich nichts damit zu tun, was ich eigentlich machen wollen würde. Wobei ich natürlich das Studienfach gewählt hab, weil es auch was ist wofür ich mich interessiere.

Trotzdem ist es nicht das, was ich machen will. Am liebsten würde ich Autorin werden, ich schreibe gern und schreibe auch viel. Aber der Beruf ist an sich unsicher. Es ist nicht gesagt, dass man davon gut leben kann. Es hängt davon ab, ob ich Erfolg mit meinem Buch habe. Und das ist ein Risiko. Um gut und langfristig von dem Beruf zu leben müsste es also ein Bestseller werden und wie wahrscheinlich ist das? Andererseits heißt es im Leben auch, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Es sähe anders aus, wenn ich jetzt zum Beispiel in Geld schwimmen würde und mich nie mehr um etwas sorgen müsste. Dann hätte ich auf der Seite ein sicheres Gefühl und könnte machen was ich will, weil ich aber auch nicht Angst haben müsste, dass ich mich in den Ruin oder sonstwo hin stürze. Letztlich sind die Gründe eigentlich alle ähnlich, warum am sich im Leben aufhalten lässt.

» *-Mimi0971-* » Beiträge: 25 » Talkpoints: 18,95 »


Ich denke jeder wird momentan durch irgendetwas eingeschränkt und damit aufgehalten. Müsste niemand arbeiten um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, hätte man mehr Zeit für die Dinge die man eigentlich tun wollte. So auch bei mir, mich hindert ebenfalls mein Job zum einen daran, dann auch die Verpflichtung für den Lebensunterhalt arbeiten zu gehen. Müsste ich das nicht, dann hätte ich pro Tag an die 18 Stunden mehr Freizeit die ich für Dinge hernehmen könnte, die ich auch wollte.

Eine weitere Bremse ist auch mein Sohn. Denn durch ihn bin ich ebenfalls eingeschränkt, kann nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit weggehen, kann nicht jeden Auslandseinsatz annehmen und auch nicht jeden Job wenn ich keine Betreuung für ihn gefunden habe. Oftmals hat er meinen Plänen schon einen Strich durch die Rechnung gemacht, da er ins Krankenhaus musste, krank war oder einfach nur am klammern war für einige Zeit. So schnell werde ich mich von diesem "Problem" nicht lösen können und auch nicht wollen, aber arrangieren muss man sich damit irgendwie. In spätestens 20 Jahren sieht das aber wieder anders aus, wie auch mit den Kontostand und allem weiteren.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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