Warum haben manche Kinder Angst vor Impfungen?

vom 26.10.2015, 10:02 Uhr

Die Gründe warum manche Kinder Angst vor Spritzen haben sind wohl die gleichen Gründe weshalb manche Erwachsene Angst vor Spritzen haben. Natürlich gibt es Fälle in denen Kinder (oder Erwachsene) schon ein Trauma durchleben mussten, das mit Spritzen zu tun hatte, und deshalb Angst vor Spritzen haben.

Das ist zum Beispiel bei dem Sohn einer Bekannten der Fall. Ihm wurden schon ziemlich früh die Polypen raus genommen. Im Krankenhaus war der kleine Mann logischerweise ein wenig nervös und hatte auch Angst wegen der Narkose. Der Arzt war leider wenig einfühlsam und anstatt mit dem Kind zu reden lies er den Jungen festhalten und gab ihm gewaltsam die Spritze. Seitdem hat der Kleine eine richtige Panik wenn er zum Impfen muss oder Blut abgenommen werden muss. Obwohl er nun schon in einem Alter wäre in dem er durchaus weiß wie wichtig es ist Blut abzugeben oder eben hin und wieder eine Spritze zu bekommen. Aber die Angst ist eben nicht rational.

Und da wären wir auch schon beim häufigsten Fall: Manchmal haben die Leute einfach ohne Grund Angst. Angst ist nichts rationales sondern ein Gefühl. Die Angst vor Spritzen setze ich gerne mit der Angst vor Spinnen gleich. Ein Erwachsener weiß selbstverständlich das ihm eine Spinne, oder eben eine Spritze, nichts anhaben kann. Und trotzdem kriegt er schweißnasse Hände oder es läuft ihm ein Schauer über den Rücken wenn er eine Spinne entdeckt.

Es gibt spezielle Angsttherapien, auch schon für Kinder. Und so eine würde ich der Familie der kleinen Dame auch empfehlen. Sie mit Gewalt festzuhalten beim Impfen halte ich für kontraproduktiv. Im schlimmsten Fall bekommt Sie von der Prozedur noch ein Trauma und das Ganze wird nur noch schlimmer für die und ihre Familie.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist wohl eher die seltene Ausnahme, dass Kinder keine Angst vor Spritzen haben. Dabei sind die Ängste je nach Temperament unterschiedlich stark ausgeprägt. Dabei spielt auch das Verhalten der Eltern und vor allen Dingen das des Kinderarztes eine große Rolle. Meine Kinder hatten einen Kinderarzt mit sehr viel Erfahrung, der selber schon erwachsene Kinder hatte. Der bekam es mit der richtigen Ablenkung hin, dass meine Kinder keine Angst hatten. Ich finde es auch kontraproduktiv, wenn die Eltern vorher groß darüber reden. Es ist bessert, wenn man es als selbstverständlich darstellt. Wenn der Arzt die Spritzen gut setzt und zusätzlich noch ablenkt, tut es ja wirklich nicht sehr weh. Und wenn er die Kinder dann noch wegen ihrer Tapferkeit lobt und ihnen ein kleines Spielzeug schenkt, macht auch der nächste Arztbesuch keine Angst.

Natürlich gibt es auch extrem sensible Kinder, die vielleicht auch die Nervosität der Eltern spüren. Vielleicht es dann sogar besser, wenn jemand anderes die Kinder zum Impfen begleitet. Man kann auch den Kinderarzt wechseln, wenn er zu wenig Verständnis und Einfühlungsvermögen hat. Ist allerdings schwierig, wenn es in der Nähe nicht so viele Kinderärzte gibt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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