War eure Abschlussnote für euren Job relevant?

vom 16.01.2023, 13:51 Uhr

In einem Gespräch mit einer Freundin kam zuletzt das Thema auf, dass für sie die Abschlussnote absolut relevant ist. Sie ist Juristin und nahezu bei allen Bewerbungen zählt die Abschlussnote vom Staatsexamen. Zugleich herrscht aktuell gerade im öffentlichen Dienst in unserer Region großer Mangel an Juristen, wodurch ich kaum nachvollziehen kann, dass die Abschlussnote so entscheidend sein kann.

Ich habe mich im Studium sehr bemüht und hatte dadurch einen wirklich guten Abschluss, allerdings in einem komplett anderen Bereich. Dieser wurde aber nie wieder thematisiert oder war in einer Bewerbung oder gar Stellenausschreibung von Relevanz. Ähnlich geht es anderen Bekannten von mir, sei es in Ingenieurberufen, der Betriebswirtschaft oder IT. Wobei letzterer Fachbereich einen Sonderfall darstellt aufgrund des starken Personalmangels.

Wie ist das bei euch? War eure Abschlussnote sehr relevant und hättet ihr unter Umständen euren heutigen Job ohne eine entsprechende Note nicht bekommen?

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wieso kannst du das kaum nachvollziehen? Bei den Juristen hast du mit "nur" neun Punkten, was lediglich voll befriedigend heißt, ein sogenanntes Prädikatsexamen. Nur ein kleiner Teil der Absolventen ist so gut, gute und sehr gute Bewerber kannst du an einer Hand abzählen. Wie weit runter sollen die Anforderungen denn gehen, bei der Verantwortung, die Richter tragen? Und warum sollten Top-Kanzleien nicht danach sieben?

Ich komme aus einem ganz anderen Bereich. Aber sowohl bei meinem ersten Studiengang als auch bei der zweiten Fachrichtung danach, war die Abschlussnote für eine gute Position, überdurchschnittliche Bezahlung und engagierte Förderung ausschlaggebend.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Bei mir war die Abschlussnote nicht von großer Bedeutung, glaube ich zumindest. Ich hatte schon in den Semesterferien ab und zu als Werkstudent in dem Unternehmen gearbeitet, in dem ich meine Berufslaufbahn begann. Aber um als Werkstudent genommen zu werden, musste man eine Art IQ-Test machen. Meine späteren Kollegen, die vorher noch nie dort gearbeitet hatten, mussten auch einen solchen Test machen. Es wurden alle genommen, die diesen sehr gut bestanden, auch Leute, die überhaupt nicht studiert hatten, denn es gab zu wenige. So hatte mein späterer Chef zum Beispiel nur Hauptschulabschluss.

Ob ich ohne diese Werkstudententätigkeit den Job bekommen hätte, bezweifle ich. Damals war mir der Test ziemlich egal und ich war nicht aufgeregt. Bei Lampenfieber hätte ich wahrscheinlich viel schlechter abgeschnitten. Dass bei manchen Jobs der Arbeitgeber auf die Noten schaut, verstehe ich auch. Außer Juristen mit Staatsexamen fällt mir aber jetzt spontan nichts ein.

Mein ältester Sohn arbeitet bei Google. Dort sind die Interviews wesentlich wichtiger als die Abschlussnote oder um welchen Abschluss es sich handelt. Solche Interviews muss man mit unterschiedlichen Leuten führen, die dann ihr Urteil abgeben. Mein Sohn hat auch schon einige solcher Interviews geführt und meint, dass man sehr schnell merkt, ob jemand eher geeignet ist oder eher nicht. Diese Vorgehensweise finde ich eigentlich besser, als auf die Noten zu achten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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