Verbot von Bleigießen sinnvoll und nachvollziehbar?

vom 30.12.2017, 07:13 Uhr

In einem anderen Beitrag Wachsgießen eine gute Alternative zu Bleigießen? wird ja schon erwähnt, dass das Wachsgießen mittlerweile im Handel erhältlich ist. Nun habe ich in einem Artikel gelesen, dass das Bleigießen ab dem nächsten Jahr in der EU komplett verboten worden ist. Grund dafür ist ein neuer Grenzwert für Blei, sodass Produkte, die als gefährlich gelten, komplett aus dem Handel genommen werden müssen.

Könnt ihr ein derartiges Verbot nachvollziehen oder findet ihr das wenig sinnvoll? Ist Bleigießen tatsächlich so gefährlich wie propagiert oder kennt ihr ebenfalls niemanden, der sich beim Bleigießen nachweislich verletzt hat, sodass ein Verbot gerechtfertigt wäre?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde das Verbot von Bleigießen totaler Humbug. Man hat es seit Jahren gemacht und jetzt soll es auf einmal verboten werden? Also gestorben ist bis jetzt noch kein Mensch daran und andere Dämpfe, die im Haushalt entstehen, sind mindestens genauso giftig wie Blei. Jedenfalls kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, dass so etwas vom Gesetzgeber verboten wird.

Streng genommen müsste man das Wachsgießen und selbst das Braten ebenfalls verbieten. Ich weiß echt nicht was da oben für Clowns sitzen, die sich so einen Müll ausdenken. Entweder Ihnen ist langweilig, oder Sie haben den ganzen Tag nichts zu tun.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich sehe auch so ähnlich wie mein Vorredner. Es wurde Jahre lang geduldet, dass die Menschen an Silvester Bleigießen machen. Da krähte doch kein Hahn nach, ob es nun gesundheitlich bedenklich ist oder nicht und auf einmal soll es verboten werden, weil es die Umwelt schädigt und die Gesundheit beeinträchtigen könnte.

Ich weiß nicht recht was ich nun davon halten soll. Ich denke, dass es schon eine hohe Konzentration braucht, um wirklich schädlich zu sein. Ob Wachsgießen da die bessere Alternative ist, ist ja auch fraglich. Denn dadurch war ja hier im Forum schon zu lesen, soll es ja zur Abholzung des Regenwaldes kommen. Zumindest bei der Kerzenproduktion. Vielleicht spielt da Wachs auch eine Rolle.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bis letzte Woche oder so wusste ich nicht mal von dem Verbot, sonst hätte ich mir alternativ einen kleinen Vorrat angelegt. Ja, Bleidämpfe sind giftig, wie so vieles andere auch. Da werden Zigaretten mit Formaldehyd und Blausäure verkauft, hochprozentiger Alkohol und weiß der Geier was noch alles, aber plötzlich wird eine Sache, die man maximal ein Mal im Jahr benutzt, verboten.

In meinen Augen hätte es vorerst gereicht, wenn man einen Warnhinweis auf die Packungen gedruckt hätte und die Leute auffordert, diese Sets wenn möglich nur am offenen Fenster zu nutzen oder ähnliches. Mir scheint das wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

» Verbena » Beiträge: 4792 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich muss so langsam aber sicher gestehen, dass mir die EU als Gesamtes immer unsympathischer wird. Ich mag es sowieso nicht, wenn man sich in einer „Gemeinschaft“ befindet, wo jeder irgendwie einen Teil dazu beiträgt, dass man in der EU irgendwie zurecht kommt, einigen helfen muss & Co, dass es Länder wie Deutschland oder auch Frankreich gibt, die zum Beispiel meinen, anderen Ländern in puncto „nehmt Flüchtlinge auf“ etwas vorschreiben soll. Das mag ich auch von Seiten der EU im Allgemeinen nicht, dass man die innerpolitische Situation verschärft, weil man von oben auf EU-Regelungen noch wert legt.

Dann kam das mit den Pommes, dass sie nicht mehr zu kross sein dürfen. Das dies ein „Aus“ für etliche Imbisse sein kann, wird dabei vollkommen außer Acht gelassen und viele an der Existenz wiederum scheitern würden, scheint egal zu sein. Dann kam der riesige Aufriss um den Döner und das inbegriffene Phospat, welches aber teilweise bis zu 600-fach kleiner ist, als bei anderen Lebensmitteln wie Käse & Co. Schon komisch, wieso es dann den Döner statt den Käse treffen sollte. Passierte ja glücklicherweise nicht.

Jetzt soll es also dem Bleigießen an den Kragen gehen und die Begründungen sind ja immer im Bezug auf Sicherheit. Doch sind wir einmal ehrlich, die Sicherheit der Menschen geht durch viel komplexere Lebensmittel, Getränke, Verhalten von Neuankömmlingen und vielen anderen in die falsche Richtung, sodass ein kurzes Bleigießen keineswegs den bekannten Braten fett machen würde. Ich finde es daher äußerst erbärmlich, dass man ständig kleinen Dingen an den Kragen gehen will, wo es doch viel größere Baustellen gibt.

Ich frage mich im Allgemeinen, was da für Idioten in der EU oben sitzen müssen. Haben die den gesamten Tag Langeweile, spielen sich an den Füßen und fragen sich, was sie also tun oder nicht tun können? Die dicke Kohle gibt es oben drauf und dann wird mal hier etwas vorgeschrieben, da verboten oder da zur Debatte für ein Verbot im Raum gestellt. So viel Langeweile habe ich wirklich noch nicht erlebt und es ist bescheiden gesagt, affig.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde auch, dass man sich über wichtigere Dinge den Kopf zerbrechen sollte. Selber wusste ich auch noch nichts von diesem Verbot und ich muss schon sagen, dass ich wirklich ein wenig belustigt über dieses bin. Gerade kurz vor Silvester habe ich mir Gedanken darüber gemacht, dass das ein schöner Brauch ist.

Allerdings gibt es ja noch sinnvollere Tätigkeiten wie Bleigießen. So denke ich, dass es auch Alternativen gibt. Wachsgießen ist doch auch ganz nett. Außerdem sind doch Verbote da um gebrochen zu werden. Man kann sich ja noch einen Vorrat anlegen, der für die nächsten paar Jahre hält.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe noch nie Blei gegossen und würde daher auch nichts vermissen, wenn man diesen Silvesterbrauch aus dem Verkehr ziehen oder durch weniger gesundheitsschädliche Alternativen ersetzen würde als ausgerechnet ein Schwermetall. Mal ehrlich, einerseits dürfen die Kinder von heute keinen Kakao mehr trinken, andererseits aber ist es für einen gesunden Jahreswechsel unabdingbar, ausgerechnet mit Blei herum zu pfuschen? Ich finde es schon unverantwortlich genug, dass man der Zivilbevölkerung alljährlich begrenzte Mengen Sprengstoff zur Verfügung stellt und dann jammert, wenn sich Teenager die Hände wegsprengen oder ihr Gehör ruinieren.

Natürlich kann man hier auch argumentieren, dass man das "schon immer so gemacht" habe, und dass "uns früher auch nichts passiert" sei, aber "früher" hat man auch während der Schwangerschaft geraucht und getrunken, ist ohne Sicherheitsgurt Auto gefahren, hat Quecksilberthermometer fallen gelassen, und der Lehrer hat in der Schule den Kindern blutige Finger gehauen. Das haben auch die meisten überlebt, aber ich finde nicht, dass man sich deswegen in die 1950er zurücksehnen sollte. Blei ist erwiesenermaßen ein gesundheitsschädlicher Stoff, und es gibt keinen logischen Grund, als Zivilperson ausgerechnet damit spaßeshalber herumhantieren zu müssen. Von mir aus kann so ein Verbot also gerne stattfinden.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^