Unangenehm in kleine Geschäfte ohne Kaufabsicht zu gehen?

vom 21.11.2014, 23:07 Uhr

Ich kenne viele kleine Geschäfte, die mich von ihrem Angebot her sehr interessieren und die ich mir gerne einmal anschauen würde. Dabei handelt es sich um einige Naturkosmetik-Shops, aber auch beispielsweise um Chocolaterien. Diese Geschäfte sind oftmals wirklich winzig und nicht immer befinden sich auch andere Kunden darin, sondern man sieht nur den Verkäufer an der Kasse stehen.

Ich überlege dann immer hin und her, ob ich die Geschäfte gehen soll, um mir die Produkte anzuschauen, wenn ich gar nicht vorhabe, etwas zu kaufen. In größeren Geschäften ist das kein Problem, da noch etliche andere Kunden da sind und ich daher gar nicht auffalle. Wenn ich jedoch die einzige Kundin in einem kleinen Geschäft bin, dann ist mir das oftmals sehr unangenehm und ich fühle mich dann immer beobachtet. Meistens wird mir dann sofort eine Beratung oder Hilfe angeboten, wobei ich dann auch oftmals bemerken kann, wie die Mundwinkel des Verkäufers nach unten gehen, wenn ich verneine.

Ich finde es immer ganz komisch, beobachtet zu werden, während ich mir alles anschaue und dann mit leeren Händen aus dem Laden zu spazieren, weshalb ich dann meistens mit einer Freundin oder meinem Partner in solche Geschäfte gehe, da ich mich dann nicht ganz so komisch fühle. Wenn ich auch vorhabe, etwas zu kaufen, dann ist das auch kein Problem für mich, aber nur zum Schauen würde ich nicht gerne alleine in solche Geschäfte gehen.

Ist es euch auch so unangenehm, in kleine Geschäfte zu gehen, um euch das Angebot anzuschauen, ohne dabei etwas kaufen zu wollen? Macht ihr das überhaupt hin und wieder?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ja, das kenne ich auch sehr gut! Ich kann es absolut nicht leiden, wenn mir beim Bummeln und Stöbern ein Verkäufer über die Schultern guckt oder nur darauf lauert, mir gleich hilfsbereit vor die Nase zu springen. Denn meistens bin ich mein Klamottenkauf gerne für mich, habe vielleicht meine Mutter oder meinen Freund dabei, aber das war es dann auch.

In seltenen Fällen gehe ich auf den Verkäufer zu, wenn ich für besondere Anlässe etwas suche oder nach anderen Größen frage. Doch wenn ich das nicht tue, dann möchte ich auch nicht, dass mir jemand dazwischenfunkt. Ich lasse mir eben ungern in meinen Findungsprozess reinreden. :D

Allerdings kann man sich dem ja immer recht schnell entziehen, indem man die Hilfe einfach ablehnt. Wenn man einen souveränen Verkäufer hat, dann lässt er einen zum Glück danach auch in Ruhe. Aber trotzdem, in kleinen Geschäften ist mir das auch durchaus unangenehmer als in großen Filialen. Man kann den Verkäufern einfach nicht sonderlich gut ausweichen, man hat immer das Gefühl, die haben einen im Auge.

» Suzuki1990 » Beiträge: 150 » Talkpoints: 10,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es überhaupt nicht unangenehm, denn der Verkäufer wird mich wahrscheinlich gleich fragen, ob er mir helfen kann und wenn ich dann verneine, dann ist es im Normalfall so, dass er mir nicht weiter über die Schulter guckt.

Oft erlebt man dann sogar, dass der Verkäufer am Zeitung lesen ist, oder sonst etwas in dieser Art macht, um sich eben die Zeit zu vertreiben. Das ist mir persönlich dann am liebsten, da fühle ich mich nicht so beobachtet.

In solche Geschäfte, wo ich das Gefühl hätte, ständig beobachtet zu werden, könnte ich auch nicht gehen, weil ich mich da ebenfalls nicht so ganz wohl fühlen würde. Ich kann also deine Einstellung vollkommen verstehen. Aber man muss es immer erst ausprobieren, bevor man es schlussendlich bestätigen kann.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dieses Gefühl kenne ich auch sehr gut. Dabei geht es bei mir noch nicht einmal nur um die Situationen, in denen ich nichts kaufen möchte. Auch wenn ich vor habe, mir vielleicht etwas in einem solchen Geschäft zu kaufen, kann ich mich nicht so richtig unbefangen umsehen, wenn ich mich die ganze Zeit beobachtet fühle und wenn ich dann vielleicht auch noch mehrfach gefragt werde, ob man mir helfen kann. Darum gibt es auch einige solcher Läden, die ich nicht betrete, obwohl ich mich gerne mal dort umsehen und vielleicht eben auch etwas kaufen würde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es generell nervig, wenn die Verkäufer direkt vorpreschen und direkt ihre Hilfe anbieten. Natürlich kann ich sie verstehen, das wird von ihnen verlangt und sie müssen sich eben daran halten. Andererseits wird ihnen aber auch langweilig sein, wenn zwischendurch Leerlauf ist und kein Kunde da ist. Nervig finde ich es trotzdem, wobei ich da nicht festgestellt habe, dass dies bei kleinen Geschäften häufiger vorkommt. Ich habe auch genug größere Geschäfte betreten, wo man mir direkt Hilfe angeboten hat. Daher hat das für mich nichts mit der Größe des Geschäfts an sich zu tun und ich verstehe nicht, wie man hier einen Zusammenhang ableiten kann.

Wenn mich ein Geschäft genug interessiert, dann betrete ich es auch und dann habe ich kein Problem damit, dass ich theoretisch der einzige Kunde da bin und ich theoretisch die ganze Zeit beobachtet werden. Dabei spielt es für mich auch keine Rolle, ob ich eine Kaufabsicht beim Betreten des Geschäfts hatte oder eben nicht. Wenn ich neue Geschäfte betrete, bin ich meist so dermaßen in das vertieft, was ich da sehe und entdecke, dass ich eh nicht mitbekomme, was um mich herum passiert und was der Verkäufer da so macht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann das Gefühl gut verstehen, vor allem, wenn es sich um räumlich winzig kleine Läden handelt und Verkäufer, die einen ganz genau oder vielleicht sogar freudig erwartend angucken. Wenn ich dann sowieso schon im Vorfeld keine Lust habe, etwas zu kaufen und nur gucken will, fühle ich mich fast ein wenig komisch. Gerade so kleine Läden, die nur von einer Person geführt werden, sind ja besonders dafür prädestiniert, bald pleite zu gehen und brauchen jeden Umsatz.

Vor sehr vielen Jahren als ich noch Schülerin war, bin ich mal mit zwei Freunden in einem kleinen Second-Hand-Laden gewesen, der sich auf Markenjeanshosen spezialisiert hatte. Die Atmosphäre dort war mir wirklich unangenehm, der ganze Laden war sehr klein, nicht größer als ein mittelgroßes Zimmer in einer Wohnung und die Verkäuferin beobachtete uns mit Argusaugen. Ich traute mich kaum, Dinge aus den Regalen zu nehmen und sie in eine Unordnung zu bringen, Lust etwas anzuprobieren hatte ich dann auch nicht.

Dabei hatte ich fest vor, mir dort eine Hose zu kaufen. Um die seltsame Stimmung zu lockern, wollte ich sie in ein Gespräch verwickeln, aber sie war sehr knapp und einsilbig, sodass wir den Laden schnell wieder verlassen haben. Möglicherweise hat die Verkäuferin uns auch unterstellt, dass wir, wie so viele andere, nur gucken und nichts kaufen wollen und war daher so schmallippig.

Einige Monate später war das Lädchen dann auch wieder verschwunden. Mit der Art kann man sicher keine Ware an den Mann oder die Frau bringen. Seit dieser Erfahrung mag ich so kleine Läden nicht mehr sonderlich.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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