Mit Kindern und Haushalt überfordert

Ich brauche dringend Eure Ratschläge, denn ich bin mit meinen beiden Kindern und dem Haushalt einfach überfordert. Oft überkommt mich diese Lustlosigkeit und ich reagiere gereizt gegenüber den Kindern.

Kurz zu mir: ich bin 2 fache Mutter. Meine Kinder sind 4 Jahre und 1,5 Jahre alt. Derzeit bin ich nicht berufstätig, mache aber eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter. Mein Mann ist den ganzen Tag unterwegs. Mein Großer geht in den Kindergarten und der Kleine ist bei mir daheim! Ich fühle mich wie in einem Laufrad, wo ich mich mit nichts anderem beschäftige als zu laufen, damit alles funktioniert. Ich fühle mich total überfordert alles unter einen Hut zu bekommen und allen gerecht zu werden. Meine Batterie ist leer und ich bin nur noch schlecht gelaunt.

Den ganzen Tag macht man nichts anderes als putzen, Kinder vom streiten abhalten und alles am laufen halten. Sogar Sachen wie das Auto in die Werkstatt bringen, bleiben an mir hängen und ich fühle mich einfach maßlos im Stich gelassen. Kennt Ihr das auch und was macht ihr dagegen? Wenn ich es meinem Mann sage, wird es mehr oder weniger ignoriert und hilfreiche Tipps wären auch zu viel verlangt.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand von Euch sagen kann was ihr in einer solchen Situation macht?

Die Frage ist dann, wie Dein Abend aussieht und wie viel Arbeit (mit und an den Kindern bzw. Hausarbeit) dann Dein Mann übernimmt. Ebenso verhält es sich bzgl. der Frage zu Deinen Wochenenden, wenn der Kindsvater zu Hause ist.

Es ist klar, dass Du ein wenig unter der Situation "leidest". Schließlich bleibt den Tag über alles an Dir hängen und vermutlich hast Du kaum externer Kontakte, bei denen es dann eben nicht um Haushalt und Kinder geht. Das kann schon an die Substanz gehen.

Aber oftmals ist man an verfahrenen Situationen selber schuld, weil man entweder nicht fordert (Hilfe vom Partner) oder nicht bereit ist, Kompetenzen und Verantwortungen abzugeben! Du musst einfach auch Deinem Mann Deine Kinder (was auch seine sind) anvertrauen können. Es spricht auch nichts dagegen, dass er am Samstag und Sonntag sich ausschließlich um die Kinder kümmert, während Du Morgens ein wenig ausschläfst und vielleicht auch ein paar Stunden am Tag nur den Dingen nachgehst, welche Dir Spaß machen.

So oder so ähnlich könnte ich mir Abwechslung und vor allem Entlastung für Dich vorstellen. Denn grundsätzliche Änderungen sind nicht zu erwarten. Schließlich geht Dein Mann nicht zum Spaß zur Arbeit und die Kinder wirst Du kaum "zurück geben" wollen. Die bleiben, ebenso wie alle anderen Sachzwänge. Es bleibt eigentlich nur, sich die Aufgaben anders zu verteilen.

Zu dem genannten richtigen Tipp "liegen lassen" noch ein zweiter von mir: deligieren! Erstmal muss nicht alles immer zur vollsten zufriedenheit erledigt werden, und vor allem nicht (nur) von Dir.

Je nachdem, wie Dein Mann beruflich eingespannt ist, kann er sicherlich die eine oder andere Sache übernehmen, vielleicht findet sich ja etwas, das ihm sogar Spaß macht. Und vielleicht wohnen ja Deine Eltern oder Schwiegereltern in der Nähe und können Dich in der einen oder anderen Sache unterstützen oder sich mal um Deine Kinder kümmern, damit Du zu Deinem Recht, zu Deiner Auszeit kommst. Alternativ gibt es vielleicht Freunde, die das übernehmen können.

Zu den ganzen Tipps, die schon gepostet wurden, habe ich noch einen ganz anderen Gedanken.

Es gibt die Möglichkeit, wenn man Familie hat und berufstätig ist, über das Jugendamt eine Haushaltshilfe bezahlt zu bekommen. Ich weiß, das klingt jetzt erstmal komisch, aber ich kenne Familien die so etwas haben. Ich finde, man muss auch nicht immer alles auf eine Reihe bekommen. Vielleicht kannst du dir noch ein wenig Unterstützung von deinem Partner holen?

Stressige Situation, ich kann es mir lebhaft vorstellen, ja. Den Vorschlag, eine Haushaltshilfe Dir zu nehmen, finde ich sehr gut. Ich weiss ja nun nicht, wieviel Geld Ihr so im Monat habt. Aber wenn Ihr Grosseltern oder andere Verwandte oder vielleicht auch Freunde/Bekannte/Nachbarn Deinen Kleinen für ein paar Stunden Dir abnehmen könnte, wäre für Dich etwas Luft und Du könntest einfach mal durchatmen und Dich entspannen.

Es ist wichtig, dass Du Dir eine Auszeit nimmst und auch von zu Hause wegkommst, um neue Kraft zu tanken. Zeit, die Dir gehört, in der Du Dir etwas gönnst - Treffen mit Freunden, eine Massage, vielleicht mal schwimmen gehen oder einfach mal einen Spaziergang mit Dir allein und eventuell einen MP3-Player können da helfen. Allerdings habe ich den Eindruck, Du bist wirklich ausgebrannt. Da weiss ich nicht, inwieweit Dir solche Punkte helfen.

Aber es ist richtig, Du musst lernen, abzugeben, delegieren und auch mal etwas liegen lassen. Du bist ein Mensch, keine Maschine und gerade als Hausfrau und Mutter, dazu noch die Weiterbildung hast Du eigentlich nicht mal Feierabend und Wochenende. Also, delegieren, eine Hilfe für einen Tag in der Woche suchen und 5 gerade sein lassen, damit Du nicht auf der Strecke bleibst.

Vielleicht kann Dir Dein Mann zumindest für einen Abend die Kinder abnehmen und Dinge wie Geschirr abspülen bzw. in die Spülmaschine stellen übernehmen. Er arbeitet zwar auch den ganzen Tag, aber Du bist nicht allein Eltern und Du wohnst auch nicht allein zu Hause. Ich weiss nicht, wie weit Dein Grosser ist, aber Du könntest ihn auch etwas in die Hausarbeit miteinbinden. Es ist zwar anstrengend, doch nach einer Zeit läuft es von alleine und auch dann kannst Du einmal tief Luft holen.

Ihr habt in vielen Hinsichten recht, dass man mehr an sich selber denken sollte und es nicht immer alles perfekt sein muss. Ich erwarte da oft viel zu sehr von mir selber das alles perfekt funktioniert und merke nicht wie sehr ich mich damit unter Druck setze.

Ich habe mir jetzt vorgenommen, das ich mindestens einmal die Woche was für mich selber machen werden um auch einen Ausgleich zu finden und meine Laune nicht an die Kinder zu übertragen, denn leider ist es sehr oft so das meine Kinder dann auch sehr launisch werden. Das macht es dann sehr oft noch schlimmer als besser.

Es tut auch gut zu hören, dass ich nicht die einzige bin der es so geht. Das ist sehr beruhigend, da die Leute in meinem Umfeld alles so gut im Griff zu haben scheinen.

Eine Freundin von mir schmeißt ihren Haushalt mit links, es ist immer sauber, auch wenn man unangemeldet vorbei schaut. Und sie hat auch 2 Kinder. Das habe ich mir zu oft zum Vorbild genommen, aber ich denke ich muss für mich selber raus finden wie es bei mir funktioniert und meinen Rhytmus finden.

Danke für Eure Tips und lieben Worten, das hat mir wirklich sehr viel geholfen!

Ich kenne das nur zu gut, doch ich habe 3 Kinder. Obwohl sie schon größer sind, und ich nicht wirklich so schauen muss, was sie gerade machen, streiten sie sich auch des öfteren, wo ich auch den Streit schlichten muss.

Ich bin im Moment am vormittag nicht zuhause, den ich mache einen "netten" Kurs vom Arbeitsamt. Doch so komme ich einmal hinaus unter die Leute, und kann mich wenigstens einge Stunden "erholen". Erholen in dem Sinne, das ich einmal nicht an die Kinder denken muss, oder an den Haushalt, oder an die Aufgaben, die noch zum erledigen wären.

Eigentlich bin ich eine Perfektionistin, und gebe auch keine Ruhe, bis meine Wohnung nicht sauber ist, doch mittlerweile ich ich das auch gelernt, einige Sachen einfach liegen zu lassen, den sie laufen sowieso nicht weg. Ich müsste jetzt eigentlich die Teller abwaschen, doch mich freut es nicht, und ich werde es später oder morgen machen.

An manchen Tage hetze ich von einem Ort an den anderen, und gehe einkaufen und auf Elternabende und lerne mit 3 Kindern für Schularbeiten und mache die Hausaufgaben mit ihnen. Mein großer (15 Jahre) meint, immer ich soll mich nicht so hetzen, es läuft nichts davon, und es stimmt.

Auch mein Mann hat nicht wirklich verständniss dafür, den er ist ja "arbeiten". Wobei wenn er am Nachmittag (früher Nachmittag) nach Hause kommt, und sowieso sein essen vor die Nae gestellt bekommt, und er ja sowieso nichts mehr machen muss, als sich auszuruhen, von dem "anstrengenden" Arbeitstag.

Ich aber habe leider kein entspannen, nach dem "Arbeitstag" den ich muss ja mindestens 24 Stunden am Tag funktionieren, und Wochenende habe ich ja auch nicht. Ich versuche, es aber jetzt alles lockerer zu sehen, und wirklich Sachen auch einmal stehen zu lassen, und nicht wegzuräumen. Und einmal etwas nur für mich zu tun.

Sei es auch nur mich mit einem guten Buch für eine halbe Stunde in die Badewanne zu legen, oder halt so wie jetzt, die schmutzigen Teller in der Küche stehen zu lassen, und einfach einmal im Internet zu surfen.

Nimm dir einfach bisschen Zeit, vielleicht kannst du deine Kinder irgendwie von einer Oma oder vom Opa beaufsichtigen lassen, nimm dir wenigstens einmal ein bisschen Auszeit, geh einmal shoppen (alleine oder mit einer Freundin) oder falls es wirklich geht, mach ein Wellnesprogramm oder so.

Nimmst du dir denn zumindest ab und an mal ein paar Stunden für dich? Da könntest du dann etwas machen das dir wirklich Freude macht- beispielsweise Sport machen oder eine Freundin treffen.

Wenn dein Mann an den Wochenenden zu Hause ist, wäre das vielleicht der ideale Zeitpunkt um ein paar Stunden Auszeit zu nehmen. Auch würde ich an deiner Stelle gewisse Aufgaben an deinen Mann weitergeben- das beginnt beim Fahren in die Autowerkstatt und endet bei Aufgaben aus der täglichen Hausarbeit!

Wenn dein Mann deine "dezenten" Hilferufe ignoriert, sprich doch einfach mal Klartext und sag ihm, dass es so nicht weiter geht. Sag ihm, dass deine Batterien leer sind und dass du so nicht mehr lange durchhältst. Übrigens würde ich dir auch mal raten, dich wegen dem Haushalt nicht allzu sehr unter Druck zu setzen- wenn die Wäsche mal nicht sofort gebügelt wird, geht die Welt noch lange nicht unter!

Zuerst einmal solltest du für dich begreifen, das ein Haushalt mit Kindern nicht wie geleckt aussehen muss. Wo Kinder wohnen, sollte man das auch sehen können. Und ich lasse lieber im Haushalt was liegen und hab dafür mehr Zeit für die Kinder.

Denn eines sollte die klar sein. Dein Haushalt läuft dir nicht weg, aber bei deinen Kindern kannst du viel verpassen. Allerdings kann ich nicht verstehen, das du so überfordert bist. Wenn ich sehe, was alles an an anderen so hängenbleibt, die eben voll berufstätig sind.

Ansonsten hab ich das mit dem absichtlich liegen lassen auch schon bei mir eingeführt. Und das bleibt dann auch so lange, bis sich mein Mann erbarmt. Das ich ihn damit zwinge seine Versprechen auf Unterstützung wahr zu machen, hat er zum Glück noch nicht gemerkt.

Einen Trost kann ich dir auch noch geben - es wird nicht immer so sein. Deine Kinder werden ja auch älter und ich kann mich erinnen, wie grauenvoll das Wohnzimmer zeitweise aussah, als mein Sohn zwischen 1 und 2 Jahren war - er war einfach chaotisch und schüttete zu gerne beispielsweise Apfelschorle auf den Boden.

Irgendwann werden Kinder aber auch vernünftiger und helfen mehr mit. Mann kann sie finde ich auch ab ca. 3 Jahren schon in kleinere Haushaltstätigkeiten mit einbeziehen. Mein Sohn saugt z.B. gerne einmal und ich lasse ihn dann auch, denn schließlich ist das nicht gefährlich. Außerdem entsteht einfach weniger Schmutz, wenn beide Kinder tagsüber in Schule und Kiga sind - ein Kleinkind, was besonders im Winter tagsüber auch viel zuhause ist, stellt nun mal auch mehr an.

Ich würde mir da nicht so den Stress machen - es wird wieder besser!