Kino ab welchem Alter

vom 03.11.2009, 16:11 Uhr

Meine Tochter möchte mit ihren vier Jahren in den Kinofilm Wickie und die starken Männer. Im Kindergarten wird fleißig von den anderen Kindern darüber erzählt. Nun bin ich aber skeptisch, ob dieser Film schon was für sie ist. Sie war zwar schon in Lauras Stern, aber dies ist ja eine ganz andere Art von Kinofilm. Ist dieser Kinofilm nicht zu brutal für sie?

Wer war schon einmal in dem Film und kann mir das Für beziehungsweise das Wider sagen. Im anderen Kinofilm war sie ganz begeisternd und hat bis zum Schluss den Film durchgesehen und ganz genüsslich ihr Popcorn gegessen. Finde auch hin und wieder einen Kinofilm als etwas Besonderes in diesem Alter für meine Tochter in Ordnung. Ihre Freunde, die auch vier Jahre alt sind, waren wie gesagt teilweise schon drin.

» spike79 » Beiträge: 227 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vielleicht sehe ich das einfach zu streng oder zu vereinfacht. Aber ich bin nicht der Meinung, dass es einen Sinn ergibt bzw. notwendig ist, dem Kind einen Kinobesuch "anzutun". Vorneweg: es gibt keine Eltern, welche sagen, dass das Kind nicht schon reifer/weiter/klüger usw. wäre, als andere im gleichen Alter. ;) So rechtfertigen alle Eltern, wenn man z.B. anmerkt, dass es dem Kind nicht gut tut, sich 90 Minuten lang berieseln zu lassen! Klar steht es das Kind durch. Und natürlich ist das kein Fundament, dass das Kind später psychische Probleme bekommt.

Wenn man aber intensiv mit einem Kind von dem Alter am Fernseher etwas anschaut, ist man erstaunt, wie schnell einem Kind viele Fragen zum geschehen einfallen. Und um die zu beantworten, müsste man den Film dauernd anhalten und unterbrechen. Ist ein Kind hingegen schon an den "stillen Konsum" gewöhnt, kommen natürlich weniger bis gar keine Fragen mehr. Aber das als Zeichen des weitgehenden Verständnisses zu verstehen, käme mir nicht in den Sinn. Aber vielleicht bin ich zu kritisch. Nur weil ein Kind nicht mehr fragt, hat es noch lange nicht verstanden!

Das Argument, dass andere Kinder den Film ebenfalls gesehen haben, ist ja eigentlich gar keins. Nur weil andere Eltern dies zulassen - und meinem Verständnis nach Fehler begehen - ist dies ja kein Freibrief. Es dient höchstens dazu, sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen. Wenn andere das tun ...

Ein ähnliches "Argument" ist es ja, die Kinder vor den Fernseher zu setzen und den Kinderkanal einzuschalten. Weil es ja angeblich "für Kinder" gemacht ist. Ehrlich gesagt habe ich mir bestimmt schon zwei Folgen (naja, auszugsweise) von z.B. "Sponschbob" angeschaut und möchte gerne verstehen, wieso dies für Kinder sinnvoll sein soll!

Radikal würde ich sagen, dass es Kindern nichts bringt, vor dem Grundschulalter (frühestens!) fern zu sehen. Auch wenn z.B. in den USA das Bildungsfernsehen für (Klein)Kinder praktisch erfunden wurde (Sesamstraße "bringt den Kindern das Alphabet bei") und man in Deutschland ebenfalls Fernsehen "für Kinder" produziert, ist das Medium auf Grund der Geschwindigkeit, in der Informationen vorbeirauschen, schlicht nicht geeignet. Kinder in dem Alter sollten lieber die Welt materiell wahr nehmen und erkunden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also wie vielen bekannt sein sollte, werden Filme ja geprüft, und zwar nicht von Laien, sondern von einer speziellen Bewertungsstelle, mit verschiedenen Testern, die Ahnung von ihrem Job haben sollten. Jedenfalls sollte man das erwarten, wenn sie viele Jahre lang in dieser Sache tätig sind. Und laut dieser Prüfstelle hat der Kinofilm "Wickie und die starken Männer" eine Altersfreigabe "ab 0 Jahren" bekommen. Sprich, laut Meinung der Tester beinhaltet der Film nichts, was Kinder schädigen könnte. Das bedeutet natürlich nicht, dass jedes Kind alles in dem Film verstehen könnte, aber es befinden sich eben auch keine schädlichen Szenen darin. Also beispielsweise werden sich dann wohl keine Gewaltszenen in dem Film befinden, denn sonst wäre die Altersfreigabe sicherlich höher ausgefallen.

Natürlich sagt das nicht aus, ob Medienkonsum bei Kindern im Alter von vier Jahren insgesamt nicht schädlich sein könnte. Darüber streiten sich viele. Sprich, es gibt eigentlich keine wirkliche wissenschaftliche Position zu diesem Thema. Weder ist erwiesen, dass Kinder in dem Alter, wenn sie bloß ab und zu einen Kinofilm sehen, definitiv Schaden nehmen, noch ist erwiesen, dass es völlig unschädlich sei. Wer weiß also, ob es nicht vielleicht von Kind zu Kind verschieden ist? Aber da es da keine eindeutige Position gibt, und da Tester den Film ohne Altersbeschränkung frei gegeben haben, ist es allein deine Entscheidung als Elternteil, ob dein Kind den Film sehen darf, oder nicht.

Es ist eine rein individuelle Entscheidung, und da kommt es natürlich darauf an, was du persönlich über Kinofilme für vierjährige Kinder denkst. Du schriebst selbst, im Grunde findest du Kinofilme für Kinder dieses Alters in Ordnung. "Wickie" ist laut Kritiken weder brutal, sondern wird als spaßig, für Kinder geeignet, und als "liebevoll" beschrieben. Was davon stimmt, darüber muss man sich selbst ein Urteil bilden.

Und dann möchte ich noch ein wenig zu derpunkt sagen. Bitte fasse das nicht als Kritik auf, denn in einigen Punkten, die du ansprachst, stimme ich mit dir überein. Beispielsweise darin, dass "die anderen Leute machen das ja auch" kein Argument ist, sondern eine Ausrede.

Und es ist tatsächlich so, dass es sein kann, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter Filme, die zu schnell sind, verwirrend finden, und dadurch diese auch nicht wirklich begreifen. Das kann psychische Auswirkungen haben, sicherlich. Dennoch gibt es genügend mittlerweile erwachsene Menschen, die in dem Alter bereits Filme sehen durften, und die dabei auch keinerlei Schaden genommen haben. Auch gibt es nicht zwangläufig eine verdummende Wirkung. Ich habe beispielsweise, wohl auch mit vier oder fünf Jahren, einen Disney-Film gesehen. Ich weiß gar nicht mehr, was es damals war. Ein sehr gutes Abitur gemacht habe ich trotzdem, und ich habe auch keinerlei Neigungen zu gewalttätigen oder sonstwie schädlichem Verhalten. Außerdem bin ich immer vielseitig interessiert gewesen und bin es noch heute, habe immer gerne Fragen gestellt, und bin kein Mensch, der sich bloß berieseln lassen und auch nichts mehr hinterfragen würde. Ich mag eine Ausnahme sein, und die anderen Menschen, bei denen es genauso ist, wie bei mir, mögen auch alles Ausnahmefälle sein. Aber anfügen wollte ich das dennoch.

Natürlich ist man nicht gezwungen, sein Kind in Kinofilme zu schicken. Wenn es das aber möchte, wieso sollte man das nicht ab und zu tun? Ich weiß, es ist einfach eine Frage der persönlichen Einstellung. Einer findet es schädlich, ein anderer nicht. Da muss man sich eben nach der eigenen Denkweise entscheiden. Ich bin der Meinung, dass für Kinder Kinobesuche etwas Besonderes sein sollten. Aber eine schädliche Wirkung würde ich auch bei häufigeren Besuchen nicht sehen. Jedenfalls habe ich noch keine gesehen. Natürlich ist es dafür notwendig, dass der Film selbst für das Kind geeignet ist, was nicht unbedingt am Alter zu messen ist, sondern an der individuellen Reife des eigenen Kindes, die man aber auch kennen sollte.

SpongeBob ist übrigens nicht gerade das beste Beispiel einer Kinderserie. Diese hat nämlich öfters mal Anspielungen, die wohl eher etwas für Erwachsene sind. Also als besonders kindertauglich würde ich einige Folgen von SpongeBob auch nicht bezeichnen.

Aber es gibt schon gute Kinderprogramme, man denke nur mal an die Sendung mit der Maus! Da wünsche ich mir öfters, dass auch einige Erwachsene diese Sendung noch ansehen würden, wenn immer mir im Alltag mal wieder Leute begegnen, die wirklich von den einfachsten Dingen keine Ahnung haben, dann aber große Worte spucken.

Und in der Sesamstraße werden, oder wurden zumindest früher, auch alle "Lehrinhalte" sehr oft wiederholt. Also Kinder konnten dadurch durchaus das Zählen lernen, auch wenn es eine Fernsehserie war. Man kann eben nicht verallgemeinern und alle Fernsehserien als "böse" und schädlich darstellen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde, jeder muss für sich selber abklären, ob er sein Kind in dem Alter schon ins Kino mitnimmt. Da gibt es kein richtig und kein falsch. Und ist deine Tochter gerade erst 4 geworden oder ist sie schon fast 5? Wie viel Fernsehen guckt sie denn sonst so? Und wie reif ist sie generell?

Mein Sohn ist fast 5 und ich würde ohne Bedenken mit ihm in den Film gehen. Wenn er ab 0 freigegeben ist, wird er wohl nicht brutal oder ähnliches sein. Mein Kleiner ist relativ weit für sein Alter und würde es gut verstehen. Und man kann ja hinterher noch mit seinem Kind über den Film reden, was es gut fand, ob es was nicht verstanden hat. Ob etwas dabei war, was dem Kind Angst gemacht hat oder so.

Und ihr geht ja mit. Dann kann man das Kind auch ablenken, wenn Szenen kommen, die man vielleicht nicht so gut für sein Kind findet. :wink:

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe den Film leider noch nicht gesehen, bzw. meine Kinder, die aber auch schon etwas älter sind, aber ich finde es generell ok, wenn deine Tochter ich den Film anschauen möchte, es auch zu sehen.

Da der Film ja ohne Altersbeschränkung freigegeben worden ist, denke ich mir, das es sicher nicht brutal ist. Auch war ich schon mit meinen Kindern, als sie kleiner waren öfters im Kino, und es hat ihnen gefallen. Das hatte sicher nichts mit "antun" zu tun.

Jeder kennt sein Kind am besten, und weiß auch ob es zumutbar ist, in ein Kinosaal zu gehen und 90 Minuten lang sich einen Film anzuschauen. Diverse Moralaposteln gehen mir ganz leicht am Nerv, den was hat man dann schon vom leben. Ein Kinobesuch ist doch etwas ganz tolles, und es macht Spass, auch den kleinen 4jährigen Kindern.

Ich kann mich noch so gut erinnern, als Nemo im Kino lief, meine Kinder, damals waren sie noch klein, waren ganz verrückt nach dem Film. Und es hat ihnen nicht geschadet.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn Du weißt, dass Deine Tochter im Kino brav still sitzt und auch den Mund hält und zwar über die gesamte Filmlänge, dann geh doch mit ihr. Vom Film her hätte ich da keinerlei Bedenken, kommt nur halt darauf an, ob Deine Tochter dann wirklich die Geduld hat, so lange still zuzusehen. Das ist für manche Kinder in dem Alter halt schon schwieriger.

Aber wenn Du schon öfter mit ihr im Kino warst und daher weißt, dass das für sie kein Problem ist, dann würde ich jetzt auch gehen. Dann kann sie mitreden im Kindergarten bei ihren kleinen Kameraden.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Kind war das erste Mal mit mir im Alter von knapp 6 Jahren im Kino. Das lag zum einen daran, dass ich 60 oder 90 Minuten und zusätzlich noch lange Vorspanne doch sehr lang für jüngere Kinder finde. Denn im Kino sollte ein Kind nicht nur so lange still sitzen und vor allen Dingen auch sein können.

Wickie habe ich mir mit meinem Kind auch angesehen. Das kennt auch die Zeichentrickserie und wir haben einige Bücher mit Episoden, so dass mein Kind schon erahnen konnte, was es erwartet. So war denn auch der Film ein voller Erfolg. Mit einem jüngeren Kind hätte ich diesen Film aber nicht gemeinsam angesehen, auch wenn der Film theoretisch ab der Geburt angesehen werden könnte.

Wenn man sich mal hier ansieht, mit welchen Kriterien ein Film noch diese Einstufung bekommen kann, dann ist es eben nicht so, dass so ein Film gewaltfrei ist (auch wenn gerade bei Wickie die entsprechenden Szenen schnell und auch zum Positiven für Wickie und Co. aufgelöst werden). Ohne zu viel zu verraten, es gibt da schon ein paar gewalttätige Szenen, von denen wir Erwachsene natürlich merken, dass sie nicht wirklich viel mit der Realität zu tun haben.

Im Endeffekt musst Du aber in der Tat selbst entscheiden, wobei ich in solchen Situationen immer nach dem Motto handele "Wenn Du Zweifel hast, tu es nicht". Und nur weil im Kindergarten alle über diesen Film sprechen muss die Entscheidung der anderen Eltern nicht richtig gewesen sein und der Film wirklich für so kleine Stifte fassbar sein.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Jetzt möchte ich doch noch mal zum Thema was schreiben. Zunächst auch an alle der Fraktion "mein Kind ist schon sehr weit für sein Alter". Und das soll keiner als Angriff missverstehen. Aber ich würde gerne wissen, wie die anderen Eltern im Kindergarten so reagieren, wenn man dann sagt, dass das eigene Kind ja gerne mit den gleichaltrigen spielt, obwohl es doch viel weiter entwickelt ist als diese. Ist es denen noch nie aufgefallen, dass es recht selten Eltern gibt, die davon sprechen, dass das eigene Kind "recht weit hinten ist" für sein alter? Wohl aber offenbar die überwiegende Anzahl an Kindern scheinbar "weit voraus". Woran ist das denn festzumachen? Wieso wird dies denn überhaupt erwähnt? Weil man glaubt, ein "normal entwickeltes" 4-5 jähriges Kind sollte keinen Kinofilm sehen? Aber das kann (ausgerechnet) für das eigene, eben so weit entwickelte Kind, nicht gelten?

Zum Thema: zuerst wäre es übrigens in meinen Augen richtig besorgniserregend, wenn ein Kind in dem Alter wirklich 90 Minuten still sitzen kann und sich auf den Film "konzentriert". Schulkindern (Grundschule) wird das lustiger weise nicht zugetraut. Welche Schulstunde geht denn so über 90 Minuten am Stück? Und ist das Zufall?

Aber ja, ein Kind kann auch mit 4 Jahren so einen Film durchstehen. Das hat aber nichts (!) mit Reife oder dessen Entwicklung zu tun! Das Kind wird dann idR. schlicht durch die Reize abgelenkt. Es muss das gesehene nicht verarbeiten - und kann es auch nicht. Und andere "trainieren" dieses "Können". Wie lange sollte denn ein 4 jähriges Kind (oder auch 5,6,7 jähriges) am Tag fernsehen? Und wozu?

Jetzt zum Schaden: nein, ich bin nicht der Meinung, dass es einem Kind schaden muss, wenn es sogar täglich über Stunden fern sieht. Aber wenn ich zu Grunde lege, dass so ein kleiner Mensch die Welt entdecken und erfühlen (körperlich, mit den Händen - nicht mit dem "Geist") sollte, glaube ich einfach, dass man dem Kind viel nimmt! Es ist als der Entwicklung eben nicht förderlich.

Was jetzt den Kinobesuch als Highlight angeht (sparsam eingesetzt, nur selten praktiziert): ist das dann die korrekte Medienerziehung? Hat dies nicht was von "anfixen"? Wieso sollte so ein Kind verstehen, dass das Fernsehen zu Hause schlecht ist, das Kino aber gut? Das würde ja auch Erwachsenen nicht einleuchten.

Aber ich kann nicht und würde nicht verhindern wollen, dass Eltern mit ihren kleinen Kindern fernsehen oder ins Kino gehen. Meiner persönlichen Meinung nach ist das einfach schlecht und gerade für die Eltern inkonsequent, die dann sagen, dass zu Hause das Kind den Fernseher nicht nutzen darf. Was spricht denn dagegen, einfach zu sagen, dass man ins Kino geht, weil man es will! Keine Rechtfertigung suchen (die es nicht gibt) und sich nicht verteidigen müssen (weil keiner anderen in die Erziehung reden darf!). Nur sollte man einfach nicht nach Wegen suchen, sich auch immer moralisch auf der "besseren" Seite zu bewegen. Das klappt einfach nicht!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Natürlich kann man die geistige Entwicklung von Menschen, besonders im Kindesalter, bewerten. Das geht eben nicht nur physisch oder motorisch. Somit kann man doch, völlig vom Alter unabhängig, sagen, dass das eine Kind beispielsweise schon besser still sitzen kann, als das andere. Oder dass eines fiktive erschreckende Szenen gut verträgt, und das andere noch nicht, obwohl es vielleicht genau im gleichen Alter ist. Und anhand diesem Entwicklungsstand sollte man dann fest machen, was man seinem Kind zutraut. Nicht einfach nur am Alter.

Das sollte auch dabei gelten, wenn man urteilen will, ob das eigene Kind sich einen bestimmten Film ansehen kann, oder nicht. Altersunabhängig, wobei das man empfohlene Alter als Hinweis sehen kann. Aber man soll sich eben nicht völlig darauf verlassen, da jedes Kind anders ist. Mit "weit entwickelt" oder "in der Entwicklung zurück" kann man das nicht einmal wirklich beschreiben. Auch Erwachsene können beispielsweise emotionale Situationen, auch fiktive, unabhängig von ihrer Intelligenz und ihrem Wissensstand, unterschiedlich verkraften. Demnach sollte es nicht heißen, dass ein vierjähriges Kind im Normalfall keine Filme sehen sollte, sondern man sollte viel eher definieren, welche charakterlichen Eigenschaften denn da sein sollten, damit es einen sehen könnte.

Übrigens denke ich kaum, dass hier Filme verherrlicht und gleichzeitig das Fernsehn verdammt werden. Abgesehen davon, dass die Qualität von Filmen und Serien stark variiert, man also schlecht verallgemeinern kann, ist es ja wohl so, dass die meisten Eltern sowohl Kino als auch Fernsehprogramme eher selten schauen lassen. Möglicherweise auch als Belohnung. Wieso nicht? Hast du Kinder? Wie würdest du diese belohnen?

Ich sehe nicht zwangsläufig einen Unterschied, ob man einem Kind als Belohnung etwas vorliest, ihm erlaubt, einen kindgerechten(!) Film zu sehen, oder sich bestimmte Musik anzuhören. Ich kenne zwar das Gerede, dass das Vorlesen die Fantasie anrege, und stimme dem auch zu. Aber machst du dein Leben lang nur bildende, gehaltvolle Dinge? Hast du noch nie etwas gemacht, was einfach nur Spaß bedeutete, aber keinen bildenden Sinn erfüllte?

Zum Thema stillsitzen: Wir hatten an der Grundschule durchaus so genannte "Doppelstunden", die sehr wohl 90 Minuten lang waren, und zwar am Stück. Ebenso erwartet man ja beispielsweise in der Kirche auch, dass die Kinder still sitzen, wenn Gottesdienst ist. Dasselbe gilt auch für andere Religionsgemeinschaften während des Gebetes. Da regt sich kaum jemand auf, wenn die Kinder da eineinhalb Stunden still sitzen sollen.

Abgesehen davon denke ich, hat niemand etwas dagegen, wenn sich ein Kind im Kinosaal ein wenig bewegt, wenn ein Kinderfilm läuft. Also ich jedenfalls weiß schon vorher, wenn ich mit Kindern in der Verwandtschaft zu einer Kinderaktivität gehe (egal, ob in einen Kinder-Kinofilm, in ein Kindertheater oder wohin auch immer), dass es dort lauter sein wird und auch unruhiger, als bei einer Erwachsenenveranstaltung, wie beispielsweise bei einem Kinofilm für erwachsenes Publikum oder aber auch im Theater oder in der Oper. Ich akzeptiere es einfach. Kinder sind Kinder. Die können sich ruhig im Kino bewegen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich an deiner Stelle würde mal mit den Eltern der anderen Kinder reden. Die waren dann ja sicherlich auch mit in dem Film drin und können dir berichten,wie ihnen selbst der Film gefallen hat und ob sie ihn als gut für ihre Altersklasse einschätzen. Dann kannst du dir ja schon einmal eine Meinung bilden.

Des weiteren könntest du, was den Film angeht, auch mal die Vorschau gucken und den Trailer des Filmes. Da wird ja meistens schon viel von dem Film gezeigt und du kannst dir auch darüber eine eigene Meinung bilden. Auch im Internet gibt es garantiert Leute, die den Film bewertet haben.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn die Kinder mit ihren 4 Jahren mal ab und zu in das Kino gehen. Für die ist es dann immer noch ein großes Erlebnis und sie freuen sich riesig darüber. Es ist ja in dem Alter noch vieles sehr aufregend und die kleinen Kinder sind dann immer ganz gefesselt davon.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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