Bei Banküberfall Geld weg?

vom 29.10.2009, 21:15 Uhr

Ich meine das ein wenig anders, als man eventuell vermutet, nachdem man den Titel gelesen hat. Ich habe heute bei meiner Bank mal wieder Geld eingezahlt, bzw. Geldscheine und Kleingeld. Allerdings sagte mir die Bankangestellte, dass sie in dieser Bank keine Zählmaschine haben und deswegen das Geld erst mal verpacken. Das würde dann abgeholt und an anderer Stelle ausgezählt werden und nachdem das erfolgt ist, wird das Geld gut geschrieben.

Die Bankangestellte nahm dann mein Geld entgegen und versteckte es in einer Plastiktüte, verschloss sie und legte sie bei sich unter den Thresen. Die Bank nimmt sich somit meinem Geld an, ohne den Betrag zu dem Zeitpunkt zu kennen. Ich habe mich nun gefragt, was denn passieren würde, falls ich eine Riesensumme eingezahlt hätte, ich die Bank verließe und just in diesem Moment ein Bankräuber in die Bank gestürmt käme und die Bank ausraubte. Auch diese Plastiktüte mit der (für die Bank) unbekannte Geldmenge würde in seine Finger geraten. Nachdem er mit allem fertig ist, verlässt er die Bank. Er kann nicht geschnappt werden.

Was geschähe mit meinem Geld, dass ich der Bank anvertraut habe? Ich wüsste dann zwar wieviel Geld ich eingezahlt habe, aber die Bank könnte das nicht mehr nachvollziehen und man könnte dabei ja auch sonst welche utopisch hohen Summen angeben. In dem Moment, in dem man die Bank verlässt, liegt da die Verantwortung des Geldes in der Hand der Bank? Oder erst ab dem Zeitpunkt, sobald sich das Geld auf meinem Konto befindet? Wenn die Verantwortung aber seit dem Einreichen des Geldes bei der Bank läge - wie könnte sie mir da die Summe wieder zukommen lassen, wenn sie nicht die Höhe kennt?

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe noch nie gehört, dass die Bank das Geld einfach so annimmt, ohne es vor meinen Augen zu zählen und ich habe auch schon Geld zur Bank gebracht, was aus kleineren Scheinen und Münzen bestand. Da kann die Bank ja machen was sie will und du hast keine Quittung in der Hand, wieviel du abgegeben hast. Was ist, wenn sie 20 Euro oder mehr weniger auf dein Konto bucht und du sicher bist, dass es mehr gewesen ist?

Ich denke erstmal nicht, dass sowas rechtens ist, dass die Bank einfach so das Geld nehmen kann ohne dir eine Quittung auszustellen und somit ist das Geld auch ohne Banküberfall in Gefahr. Denn die Bank kann ja immer sagen, dass du nichts hingebracht hast.

Da ja keiner weiß, wieviel in dem Beutel dringewesen ist, ausser du selber, wirst du dieses Geld auch nie ersetzt bekommen können. Denn eine Quittung hast du ja nicht erhalten. Ich hätte das Geld ohne Quittung nicht dagelassen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das dachte ich mir eigentlich auch, aber bei dieser Bank war das schon zum zweiten mal so der Fall. Sie haben dort eben keine Zählmaschine und dass die Angestellte mir nicht hunderte Münzen vorzählen will kann ich verstehen. Aber es scheint dort irgendwie so zu sein und dann wäre das schon heftig, wenn es eigentlich nicht rechtens wäre. Aber das habe ich mich heute wieder gefragt, ob es denn eigentlich nicht ganz schön dreist ist.

Ich dachte mir auch, dass die Bank auch einfach sagen könnte "Nee, da war'n 1000 Euro drin und nicht 1500". Und das schlimme ist ja, dass man gar nichts in der Hand hat. Könnte man beweisen, woher der Geldbetrag stammt, dann vielleicht. Man könnte aber immer noch nicht beweisen, dass eben dieser Geldbetrag nicht doch noch irgendwo anders "versteckt" wird oder verwendet wurde und der angebliche Verbleib erfunden wurde. Da die (Dresdner) Bank dies aber so praktiziert, frage ich mich nun auch, ob das überhaupt rechtens ist.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe das wie Diamante. Ganz abgesehen von der (möglichen, aber nicht unbedingt wahrscheinlichen) Bankraub-Geschichte, würde ich mir immer, wirklich immer eine Quittung geben lassen, wenn ich irgendwo Geld lasse. Vor allem dann, wenn es sich um augenscheinlich größere Beträge handelt. Und wenn das bei einer bestimmten Bank nicht praktiziert wird, würde ich dann dringend die Bank wechseln. Vor allem, weil eine Bank ohne Zählmaschine in etwa so ist, wie eine Metzgerei ohne Waage.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das mit der fehlenden Zählmaschine ist eigentlich ganz gut begründet. Aber was ich nicht verstehe bzw. auch nicht in Deinem Posting gesehen habe: hast Du von der Bank irgendeine Quittung oder Beleg, dass Du überhaupt Geld einbezahlt hast? Ich meine, Du gehst mit einem Säckchen Geld in die Bank, gibst es dort unter Deinem Namen ab und gehst wieder Heim, in der Hoffnung, dass später einmal das Geld (korrekt) gezählt und dann auch Dir gutgeschrieben wird?

Ob dieses Vorgehen nämlich üblich ist, wage ich zu bezweifeln! Selbst bankintern ist ja so rein gar nichts mehr nachzuvollziehen. Dabei geht es noch nicht einmal um den konkreten Betrag nach einer Zählung, sondern um den Einzahlvorgang selbst.

Doch auch das Auszählen: das beschriebene Vorgehen erwartet ja, dass die Bank fehlerfrei arbeitet. Aber fehlerfreie Systeme sind mir noch nicht einmal in der Luftfahrt oder Medizin bekannt. Und in Deinem Fall ist ja eine Münzzählmaschine unbekannten Typs und Alters sowie mindestens zwei Bankangestellte beteiligt. Überall können Fehler geschehen und Du stehst im Zweifel immer mit leeren Händen da?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also eine Quittung gab es, es ist darauf aber nur vermerkt, dass Geld eingezahlt wurde, nicht aber die Betragshöhe. :?:

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wir haben hier drei Banken vor Ort, wobei zwei davon auch keine Zählmaschine haben. Ok, bei der Filiale von der Postbank weiss ich nicht, wie es gemacht wird, da ich dort kein Kunde bin. Aber bei der VR haben meine Kinder schon jeweils ein Säckchen mit Münzen gebracht. Fast 100 Euro pro Kind.

Du wurde uns so ein Geldbrett in die Hand gedrückt mit der Bitte, das wir die Münzen dort bitte reinsortieren. Die Bank war zu dem Zeitpunkt recht gut besucht. Sonst hätte es die Dame sicherlich mit uns zusammen gemacht. Aber im Endeffekt wurde damit der genaue Betrag recht schnell ermittelt und auch den Kindern auf dem Konto gutgeschrieben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das was Punktedieb hier beschreibt, ist doch das übliche Vorgehen! Ist mir allerdings nicht eingefallen. Es kann zwar sein, dass der Angestellte aus welchem Grund auch immer nicht zählen kann (oder will), doch schickt er in so einem Fall den Kunden, das Geld zu Rollen oder einfacher über das "Zählbrettchen" den Wert zu ermitteln.

Ganz kurios finde ich den Weg, einem Kunden eben eine Quittung über einen Vorgang zu machen, welcher aber keine Auskunft darüber macht, welche Summen bewegt wurden. Ist zwar besser als nichts zu bekommen. Aber sollte es zu einem Streitfall kommen, bleibt einem nichts als sich darüber zu ärgern. Dabei kann der Fehler sowohl bei der Bank als auch bei einem selbst passiert sein.

Entweder man selbst verzählt sich zu seinen Gunsten (glaubt sich aber den selbst gezählten, höheren Betrag) und die Bank zählt später richtig - oder die Bank verzählt sich zu den Ungunsten des Kunden. In beiden Fällen fehlt einem (wenigstens subjektiv) Geld und man fühlt sich über den Tisch gezogen. :twisted:

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also soetwas ist mir noch nie passiert. Wenn ich zuviel ungerollte Münzen hatte, bekam ich entweder ein Zählbrett, oder einen Stapel Papier in die Hand gedrückt, dass ich das Kleingeld rollen soll.

Die Rollen müssen dann mit der Kontonummer versehen werden, sodass nachvollzogen werden kann, wer es gerollt hat, wenn der Inhalt der Rolle nicht stimmen sollte. Ich habe dann aber trozdem immer mein Geld sofort auf mein Konto gutgeschrieben bekommen.

Ich habe ein paar Jahre hintereinander, das Geld aus der Schulkantine zur Bank gebracht und da kam es dann schon mal vor, dass die Kassiererin sich verzählt hatte und ich angerufen wurde, weil sie es am Abend gemerkt hatten, aber erst wurde das Geld immer dem Konto so gutgeschrieben. Sodass ich auch immer einen Zettel bekam, den ich bei unserer Kassenwartin abgeben konnte.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das manche Leute auch alles mit sich machen lassen, wundert mich doch immer wieder? Wenn ich was abgebe, egal was, will ich ein Schriftstück bekommen, das ich das dementsprechende auch abgegeben habe, sonst könnte ja jeder kommen.

Um mal auf den konkreten Fall einzugehen, wenn sich das wirklich so zugetragen hätte, das das Geld gestohlen worden wäre, dann hätte man keinen rechtlichen Anspruch gehabt, das Geld, dessen Höhe unbestimmt ist, ersetzt zu bekommen, denn wie willst du den Anspruch beweisen? Kannst du ja nicht, und keine Versicherung der Welt würde das akzeptieren.

Ebenso, was würdest du machen, wenn dir das gezählte Geld zu wenig erscheint, so das du meinst, die Bank würde dich betrügen? Kannst du ja auch nicht nachweisen.

Der normale Vorgang ist, das das Geld sofort bei Annahme gezählt wird, entweder von einer Sortiermaschiene, oder, wenn diese nicht verfügbar ist, vom Kunden selber, dieser bekommt dann diese Kleingeldsortierkästchen und darf sich dann hinsetzen und sortieren, aber ungezählt nimmt keine Bank was an, wie vor allem soll diese das Geld dann auch zuordnen?

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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