Straßenbeleuchtung - sollte die Stadt da wirklich sparen?

vom 18.10.2009, 19:17 Uhr

Gegen Sparmaßnahmen ist ja grundsätzlich nichts zu sagen, aber stockfinster sollte es dann doch nicht sein. Bei uns in der Straße sind auch nur ganz wenige Straßenlaternen, so dass es zwischen zwei Laternen schon ziemlich finster ist. Aber halt noch so, dass man sein Auto durchaus noch sehen kann (gut dran ist, wer kein schwarzes oder in anderer dunkler Farbe hat). Das finde ich in Ordnung. Zwar wohnt da auch einer, der früh raus muss und ein anderer kommt oft weit nach Mitternacht erst nach Hause, aber die haben keine Probleme, einzuparken und zu ihrem jeweiligen Haus zu gehen, bzw. vom Haus zum Auto.

Es sollte eben soweit beleuchtet sein, dass man gefahrlos den Weg finden kann. Denn ich weiß ja nicht, wie es in der komplett dunklen Straße aussieht, aber normalerweise haben Straßen ja Randsteine, dann die Vorgärten, also genügend Stolperfallen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diese Sparaktion finde ich auch reichlich übertrieben, allerdings handelt es sich auch nur um einen extrem kleinen Ort und ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie es dann bei euch aussieht. In den Großstädten ist es ja auch nachts in der Regel sehr hell, so dass man sich als Städter kaum vorstellen kann, wie es bei euch nachts aussieht.

Ich kenne es von einigen Städten so, dass die Straßenbeleuchtung nachts nur eingeschränkt eingeschaltet wird, was ich absolut sinnvoll finde. Normalerweise ist dann nur jede zweite Laterne eingeschaltet, was als Anhaltspunkt absolut ausreichend ist. Allerdings würde ich als Bürger nur ungern durch komplett dunkle Straßen laufen. Auch wenn meistens nichts passiert, gerade in einem so kleinen Ort, fände ich das doch ziemlich unheimlich und ich möchte mich doch zumindest ein wenig orientieren können.

Dass die Straße eures Bürgermeisters hingegen beleuchtet ist, finde ich völlig daneben. Bevor man diese Straße beleuchtet, macht es mehr Sinn, zumindest die Hauptstraßen zu beleuchten.

Bei uns habe ich nicht den Eindruck, dass gespart wird, erst recht nicht an der Straßenbeleuchtung. Diese brennt die ganze Nacht, nicht nur in der Innenstadt. Absolut unverständlich finde ich es, dass sogar teilweise neu gebaute Straßen beleuchtet werden, obwohl diese noch nicht für den Verkehr freigegeben sind, an denen aber auch nachts nicht mehr gearbeitet wird. Das ist wohl eher das Gegenteil von dem, was deine Gemeinde praktiziert.

Stromsparen finde ich gut, allerdings nicht um jeden Preis. Die Bürger sollten nicht unter dem Sparwillen ihrer Stadt leiden und nicht übertrieben eingeschränkt werden. Vielleicht geht es anderen Leuten in deiner Stadt ja ebenso wie dir. Vielleicht kann man sich mit diesem Anliegen zu mehreren an die Stadt wenden. Allerdings werdet ihr nur wenig Aussicht auf Erfolg haben, gerade wenn es um Geld geht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo boveman,

ich kann sehr gut nachvollziehen, warum du dich aufregst und ich finde auch nicht das du übertreibst. Gab es denn je irgendeine Bürgerabstimmung oder irgendeine öffentliche Diskussion zu diesem Thema? Ich finde es wirklich frech, ja sogar unverschämt was der Bürgermeister da abzieht. Was gibt ihm das Recht seine Straße beleuchten zu lassen? Ich würde mich auf jeden Fall beschweren. Es wäre doch sicherlich auch möglich gewesen im Notfall nur jede zweite Lampe zwischen 0:00 und 4:00 leuchten zu lassen, oder? In meinen Augen ist es ziemlich gefährlich die Lampen in diesem Zeitraum auszuschalten, da vor allem die Jugendlichen zu dieser späten Stunde nach Hause kommen, oder gibt es keine feiernde Dorfjugend bei euch? Man denkt zwar immer in einem Dorf sei man sicher, aber heutzutage stimmt das nicht mehr.

Du könntest mit ein paar weiteren aufgebrachten Bürgern eine Unterschriftenliste zusammenstellen und wenn ihr genügend zusammen habt diese im Rathaus einreichen. Der Bürgermeister kann dieses Druckmittel eigentlich gar nicht ignorieren. Falls doch schicke doch mal eine Beschwerde an den Landrat mit der Bitte um eine andere Lösung, wie beispielsweise weniger Lampen nachts brennen zu lassen.

Viel Erfolg!

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es geht ja nicht primär um die Sicherheit (warum bitte sollen sich Bürger in ihrer Wohnung sicherer fühlen, wenn draussen das Licht brennt?). Dann könnten die betreffenden Personen ja auch einfach bei sich innen das Licht brennen lassen, kostet aber natürlich Strom ;).

Der primäre Aspekt für die Straßenbeleuchtung ist natürlich die Sicherheit beim Autofahren, aber mal ehrlich, solange diese Sparmaßnahme nicht die Hauptverkehrsstraßen betrifft, sehe ich da kein größeres Problem, denn mal ehrlich, wieviele Personen benutzen nachts die Verkehrsnebenstraßen (nur Anwohner und bis zu einer gewissen Uhrzeit ebenfalls Lieferdienste und Freunde/Verwandte/Familie). Das sollte wirklich zu verkraften sein, denn wirklich auf diese Beleuchtung ist man nicht angewiesen.

Allerdings wäre ich dafür, die Beleuchtung in bestimmten Teilen entweder brennen zu lassen (jede zweite oder dritte Lampe) und zudem die Beleuchtung erst ab einer gewissen Uhrzeit (nach Mitternacht) zu reduzieren (oder abzuschalten).

Denn eins ist sicher, auch wenn die wenigsten die Beleuchtung wirklich brauchen in der späten Nacht, so wird diese auf jeden Fall am Abend benötigt und sei es nur für den sicheren Straßenverkehr, denn wenn Lampen nicht brennen, erhöht sich das Unfallsrisiko beträchtlich.

Einfach Briefe an den Bürgermeister schreiben oder noch besser, sich einen Termin geben lassen, dafür sind die Bürgermeister schließlich auch da, um sich Probleme von den Bürgern anzuhören und vielleicht auch danach zu handeln.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde so eine Abschaltung in der Nacht wirklich gut, denn diese spart nicht nur Energie - welche ja wie wir alle wissen auch nur begrenzt verfügbar ist - sondern reduziert auch die Lichtverschmutzung. Hier ist nicht gemeint, dass das Licht dreckig wird, sondern dass der Nachthimmel also die natürliche Dunkelheit künstlich und dauerhaft aufgehellt wird. Dies ist mittlerweile auch eine eigene Form der Umweltverschmutzung!

Nicht nur werden empfindliche Pflanzen durch die künstliche Beleuchtung gestört, auch nachtaktive Insekten oder Zugvögel werden vom Kunstlicht abgelenkt, sogar eine Wirkung von der Beleuchtung auf den menschlichen Hormonhaushalt sind nachgewiesen.

Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten um die Strassen effizienter und lichtverschmutzungsärmer zu beleuchten, dazu gehört auch, dass die Zeiten optimiert werden, in denen die Lampen leuchten, eben nur dann wenn es auch dunkel ist, dass sie nur auf halber Kraft leuchten und auch stellenweise ganz aus gehen. In Augsburg gibt es seit langem einem Modellversuch, welcher unheimlich viel Energie spart, den Himmel durch gut ausgerichtete Beleuchtung nicht zu sehr erhellt und durch dimmen beziehungsweise Halbabschaltung (wenn in einer Lampe zwei Leuchtmittel drin sind, leuchtet dann nur eine davon) einen nötigen Level an Licht beibehält.

Die Optimierung der "Brennstunden" alleine brachte in Augsburg schon eine Ersparnis von 5 bis 8% bei der ganznächtlichen Beleuchtung, der gesamte Enerverbrauch ist seit 10 Jahren gleich geblieben, obwohl weitere 3000 Beleuchtungsstellen geschaffen wurden und die Leuchtmittel müssen nicht mehr alle drei sondern nur noch alle vier Jahre gewechselt werden.

Das ganze braucht natürlich erst einmal ein paar Investitionen, aber diese lohnen sich wirklich, nicht nur finanziell sondern auch für die Umwelt, daher wäre es eine gute Idee dem Stadtrat einmal das Augsburger Modell vorzustellen und somit anzuregen es nach zu ahmen.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben hier ein ähnliches Problem. Während an manchen Straßen die Laternen immer voll leuchten, auch wenn es nicht notwendig wäre, sind sie bei uns sogar teilweise gar nicht einmal an. Man hat in diesem Jahr die Laternen sogar teilweise entfernt. Eine einzige Laterne steht noch am Rand. Man kann sich vorstellen, was die bringt.

Der Ansatz da Geld zu sparen ist vielleicht nicht so falsch. Man kann wirklich eine Menge damit sparen. Aber man sollte sich auch überlegen, wie sinnvoll das ist. Wenn man nämlich nichts mehr sieht, kann das auch zu mehr Unfällen führen und damit zu meh Feuerweheinsätzen / Polizeieinsätzen - so kann man das Geld auch ausgeben.

Natürlich wäre es ein gute Idee, wenn man die Beleuchtung nur dimmen (oder wenigstens dimmen) würde. Dann sieht man das notwendigste und das ist auch ausreichend. Aber irgendwie interessiert das bei uns auch keinen, dass es nicht immer nur ein ganz oder gar nicht gibt.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


In der Stadt, wo ich wohne, gehen um 1 Uhr nachts auch die Lichter aus. Das finde ich auf der einen Seite echt schlecht, auf der anderen Seite kann ich es verstehen.

Wenn man nachts mit dem Fahrrad unterwegs ist, ist es sehr unvorteilhaft, wenn einem beispielsweise das Licht am Fahrrad ausfällt. Wenn nicht gerade Vollmond ist, sieht man dann auf den Straßen einfach überhaupt nichts und man irrt in der Gegend rum. Das kann schnell gefährlich werden, wenn Gegenstände auf dem Radweg liegen, die einen behindern, selbst wenn man das Fahrrad schiebt. Es ist sehr unangenehm nachts mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, wenn keine Straßenbeleuchtung mehr in Betrieb ist, auch für Autofahrer wird es dann schwerer, die Fahrradfahrer zu erkennen, da Straßenlaternen schon einen Teil dazu beitragen, dass man die Leute auf dem Fahrrad sieht.

Auf der anderen Seite stehen natürlich die Kostengründe. In Bezug darauf ist es ja okay, dass die Lichter nachts ausgeschaltet werden, da zu diesen Zeiten ja wirklich der wenigste Verkehr ist. Für mich selbst überwiegen jedoch die negativen Argumente, wobei man sich, sofern es technisch umsetzbar ist, ja darauf einigen, dass beispielsweise die Hauptverkehrsstraßen beleuchtet bleiben und man sich als Radfahrer daran orientieren kann.

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» HSV91 » Beiträge: 190 » Talkpoints: 3,86 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Meinung nach sollte man die Strassenlichter rund um die Uhr angeschalten lassen. Es gibt einfach Sicherheit wenn man um zwei Uhr nachts in einer Seitengasse geht und sieht wer oder was vor einem geht. Es ist so teilweise schon gefährlich so spät alleine draußen rumzugehen, wenn es dann noch so dunkel wäre hätte ich sehr viel Angst.

Auch bin ich der Meinung dass zu wenig Beleuchtung auch bedeuten kann dass mehrere Unfälle passieren. Immerhin fährt man ja in der Stadt nur mit Abblendlicht und nicht - wie auf Landstraßen - mit Fernlicht. Das heißt ich sehe nicht so weit voraus und kann vielleicht auf einem Fußgeherstreifen nicht sehen wenn jemand die Straße überqueren möchte.

Ansonsten finde ich solche Sparmaßnahmen nicht schlecht. Es ist umweltbelastend und noch dazu auch teuer. Allerdings ist das der falsche Sparansatz. An der Sicherheit der Bürger darf und soll man nicht sparen. Besser wäre der Verbrauch in Firmen oder Haushalten zu senken. Ich kenne viele die teilweise aus dem Haus gehen und vergessen das Licht auszuschalten oder es absichtlich anlassen damit niemand einbricht. Genauso weiß ich es von Firmen dass die ganze Nacht mehrere Büros hell beleuchtet sind - obwohl niemand mehr in der Firma ist.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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